Steigende Leerstandsquoten prägen deutsche Büromärkte
Im dritten Quartal 2024 zeigt der Bericht der pbbIX Büromarkt Deutschland, dass die Leerstandsquoten in den deutschen Büromärkten der sogenannten „BIG 7“ (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart) weiter angestiegen sind. Diese Entwicklung verdeutlicht die Herausforderungen des Marktes in einem von konjunktureller Unsicherheit und strukturellen Veränderungen geprägten Umfeld.19.11.2024 | 11:00 Uhr
Dynamik der Leerstandsquoten in den BIG 7
Die Leerstandsquote lag im Durchschnitt bei 6,6 Prozent – ein Anstieg um 40 Basispunkte im Vergleich zum Vorquartal. Allerdings variieren die Quoten deutlich zwischen den Städten:
Köln: Mit einer Leerstandsquote von 3,9 Prozent weist die Rheinmetropole weiterhin den geringsten Leerstand unter den BIG 7 auf. Dieser Wert stieg jedoch im Jahresvergleich um 70 Basispunkte.
Hamburg: In der Hansestadt liegt die Quote bei 5,2 Prozent, was einem Anstieg um 60 Basispunkte im Jahresvergleich entspricht. Trotz der geringen Neubautätigkeit ist die Nachfrage zurückhaltend.
Stuttgart: Hier blieb der Leerstand im dritten Quartal stabil bei fünf Prozent, doch im Vergleich zum Vorjahr stieg die Quote um 120 Basispunkte.
Berlin: In der Hauptstadt stieg die Leerstandsquote auf 6,3 Prozent, ein Plus von 70 Basispunkten gegenüber dem Vorquartal. Trotz eines überdurchschnittlichen Vermietungsvolumens bleibt die Flächenvermarktung schwierig.
München: Mit 6,4 Prozent liegt die bayerische Landeshauptstadt leicht über dem Durchschnitt. Ein Anstieg um 20 Basispunkte zeigt, dass die Nachfrage nicht mit dem Angebot Schritt halten kann.
Frankfurt: Die Finanzmetropole verzeichnete einen Anstieg auf 9,2 Prozent, was einer Zunahme um 60 Basispunkte gegenüber dem Vorquartal entspricht. Dieser Wert gehört zu den höchsten unter den BIG 7.
Düsseldorf: Mit 10,6 Prozent weist die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens den höchsten Leerstand seit 2014 auf. Die Quote ist im Jahresverlauf um 120 Basispunkte gestiegen.
Herausforderungen und Treiber des Leerstands
Die hohe Neubautätigkeit, die in den ersten drei Quartalen 2024 etwa 1,2 Millionen Quadratmeter Bürofläche hervorbrachte (ein Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum), verschärft das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage durch die schwächelnde Wirtschaft und den Wandel in der Arbeitswelt – insbesondere durch Remote-Arbeitsmodelle – unterdurchschnittlich.
Perspektiven und Chancen
Während die Leerstandsquoten ein Anzeichen für eine schleppenden Nachfrage und schwache Wirtschaft sind, bleibt die Nachfrage nach hochwertigen Flächen in zentralen Lagen stabil. Dies zeigt sich im Anstieg der Spitzenmieten, die in den BIG 7 im Durchschnitt um 5,5 Prozent höher liegen als vor einem Jahr. (jk)