Trendfolge: Attraktive Alternative für konservative Anleger

Kombination von Anlagen in höher verzinslichen Segmenten mit konsequenter Risikosteuerung scheint vielversprechend.

09.08.2012 | 08:36 Uhr von «Patrick Daum»

Das Ziel eines jeden Fondsmanagers ist es, eine attraktive Rendite mit vertretbarem Risiko zu erwirtschaften. Dass es immer schwerer wird, dies zu erreichen, ist nicht neu. Die Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen ist auf nur noch ein Prozent gesunken. Die einst beliebte Anlageklasse für risikobewusste Investoren – die Offenen Immobilienfonds – sind zum Teil vom Markt verschwunden oder haben das Geld eingefroren. Das Problem dabei bringt Dr. Max Schott, Fondsmanager bei smart-invest, auf den Punkt: „Wenn der Kapitalmarktzins extrem niedrig ist, dann bergen auf den ersten Blick attraktiv verzinste Segmente erhebliche Risiken.“ Allein in der Finanzkrise hätten Portfolios mit hochverzinslichen Unternehmensanleihen in wenigen Monaten Rückschläge von durchschnittlich 32 Prozent hinnehmen müssen.

Als einer von nur wenigen Fonds der Branche kombiniere der von Schott gemanagte smart-invest PROTEUS AR (ISIN: LU0441850327) Anlagen in höher verzinslichen Segmenten mit einer konsequenten Risikosteuerung. Seit Auflage des Fonds im August 2009 erreichte er damit eine Wertsteigerung von 11,04 Prozent. Schott verfolgt dabei ein Trendfolgemodell und investiere nur, wenn der Trend im jeweiligen Segment stabil aufwärts zeigt. Bei fallenden Trends parke er das Kapital in Geldmarktfonds. Zur Reduzierung des Risikos seien diese Fonds mit Staatsanleihen höchster Bonität gesichert. Eine Volatilität von 3,84 Prozent des PROTEUS auf Dreijahressicht kommt dem Fondsmanager dabei entgegen – er liegt damit leicht unter dem Niveau des Durchschnitts der Assetklasse (3,90 Prozent). Die größten Anteile investiert Schott aktuell in den Segmenten Schwellenländer (22,9 Prozent) und hoch verzinsliche Unternehmensanleihen (21,6 Prozent). „Seit einigen Wochen gehen die Investoren an den Anleihemärkten wieder mehr Risiken ein, das merkt man an deutlich steigenden Kursen außerhalb der sicheren Staatsanleihen“, stellt der Fondsmanager fest. Diese Trends nutzt Schott: Im Juli legte der Fonds um 1,8 Prozent zu, seit Jahresbeginn um 4,17 Prozent. Der Erfolg der Risikosteuerung könne daran abgelesen werden, dass der smart-invest PROTEUS AR aktuell nahe am historischen Höchstkurs notiere.

Zwar schlägt Schotts Fonds den Kategoriedurchschnitt (Rentenfonds Europa/Unternehmen) in Sachen Volatilität. In der Wertentwicklung auf Sicht von drei Jahren steht der Durchschnitt mit 18,28 Prozent allerdings besser da. Interessant ist ein Blick auf das Abschneiden des PROTEUS im Vergleich zu den Big-Playern der Branche. Zu nennen sind hier der M&G Optimal Income (ISIN: GB00B1VMCY9) von M&G International und der Invesco Pan European High Income (ISIN: LU0243957668) von Invesco.

Vor allem gegen den von Richard Woolnough und Stefan Isaacs gemanagten M&G-Fonds wirkt der PROTEUS mit einem Volumen von 11,76 Millionen Euro wie ein Zwerg. Die Briten verwalten 7,56 Milliarden Euro in ihrem Fonds. In den vergangenen drei Jahren kamen sie auf einen Wertzuwachs von 36,01 Prozent. Die Volatilität – für die Trendfolge entscheidend – ist dabei nur unwesentlich höher: 5,51 Prozent. Diese Daten brachten dem Fonds die €uro-FondsNote 1 ein. Der Optimal Income wurde allerdings schon über zwei Jahre früher – im April 2007 – aufgelegt als das smart-invest-Produkt.

Der Invesco Pan European High Income erreichte im den vergangenen drei Jahren einen Wertzuwachs von 50,05 Prozent. Dies ging allerdings auf Kosten der Volatilität: Die Fondsmanager Paul Causer, Stephanie Butcher und Paul Read mussten in diesem Zeitraum Schwankungen von 11,89 Prozent hinnehmen. Das zeigt die Schwierigkeit, attraktive Renditen mit möglichst geringem Risiko zu erreichen. Die Fondsmanager verwalten für den im März 2006 aufgelegten Fonds ein Volumen von 71,40 Millionen Euro.

In Sachen Rendite kommt der PROTEUS an die Großen der Branche also noch nicht heran. Dafür ist er risikoärmer. Ein Faktor, der für die Trendfolgestrategie von Schott entscheidend ist.

Rentenfonds: smart-invest kann vor allem mit der Volatilität überzeugen.

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)


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