Vom Tennisprofi zum Berater aus Leidenschaft

FundResearch stellt den Arbeitsalltag von Finanzberatern vor. Heute: Heinz Herrmann von der Signal Iduna Bezirksdirektion Herrmann.

23.12.2013 | 11:45 Uhr von «Patrick Daum»

Eigentlich war Finanz- und Versicherungsberater nie das Berufsziel von Heinz Herrmann. Er träumte davon, als Tennisprofi Karriere zu machen. An Ehrgeiz dazu mangelte es ihm nicht: „Schon als Kind war ich fester Absicht, etwas Besonderes aus meinem Leben zu machen“, erzählt er im Gespräch mit FundResearch. Er meisterte sämtliche Hürden: „Nach gewonnen Titeln wie ‚Münchner Meister‘ und ‚Bayerischer Meister‘ wechselte ich als 16-jähriger nach Abschluss der Mittleren Reife ins Profilager.“ Geschafft. Er war Tennisprofi. Doch Herrmann lebte seinen Traum nur kurz. Ein Jahr später beendete ein schwerer Verkehrsunfall die Karriere als Tennisprofi. Herrmann war gezwungen, sich umzuorientieren. Er wählte die Ausbildung als Versicherungskaufmann.

Er begann als Schadensachbearbeiter in den Bereichen Kraftfahrt-, Hausrat- und Haftpflichtversicherung. Doch das Tennisfieber ließ ihn nicht los und so baute er eine Tennisschule auf. Die tagtägliche Beschäftigung mit Tennis und zahlreiche Trainerstunden führten aber dazu, dass Herrmann allmählich das Interesse an dem Sport verlor. Eine neue Herausforderung musste her: „Es sollte etwas Sinnvolles sein, etwas Wichtiges, bei dem ich meinen Ehrgeiz und meine ganze Energie voll einbringen konnte“, sagt der 49-jährige. So beschloss er, sich in der Versicherungsbranche selbständig zu machen – auch weil er am eigenen Leib erfahren hat, wie wichtig es ist, im Notfall gut versichert zu sein. „Ich startete 1988 ohne einen einzigen Kunden bei Signal Iduna“, erinnert sich Herrmann. „2002 war meine Agentur die erfolgreichste in ganz Deutschland von 4.700 Außendienstpartnern der Signal Iduna Gruppe.“ Ein Jahr später erreichte er die höchste Agenturstufe und wurde Bezirksdirektion. „Seit ich diesen Weg eingeschlagen habe, kann ich mit Bestimmtheit sagen: Ich liebe meinen Beruf und stehe mit meiner ganzen Person dahinter.“ In diesem Jahr feierte er 25-jähriges Jubiläum.

Und das, obwohl der Beruf alles andere als ruhig ist. Rund 16 Termine hat Herrmann jede Woche. Montag und Donnerstag sei sein Kalender besonders voll. Er kann seine Termine auch nur bedingt delegieren. Zwei Mitarbeiter unterstützen ihn in seiner Direktion in Dachau bei München: Vertriebsassistentin Gabriele Leupold und der Auszubildende Stefan Fuchsbichler. Das Trio wird von einer professionellen Telefonagentur unterstützt. „Wir haben derzeit rund 1.100 Firmenkunden“, erzählt Herrmann. „Pro Woche akquirieren wir im Schnitt zwei neue.“ Viel zu tun für das kleine Team. Dabei sei es früher um einiges schlimmer gewesen. Als Herrmann im Jahr 2009 einen stressbedingten Zusammenbruch hatte, wurde ihm klar, dass er kürzer treten muss. „Ich habe drei Tage lang nichts mehr gesehen“, erinnert er sich. Seitdem entspannt er einen Tag in der Woche auf dem Golfplatz und hat einen weiteren Tag für seine vier Kinder reserviert. 

Seine Bezirksdirektion führt Herrmann nach der Vision „von der echten, gelebten Dienstleistung“. Die Zufriedenheit der Kunden sei der höchste Maßstab, an dem er seine Arbeit messen möchte. „Wir betreuen inzwischen rund 3.500 zufriedene Kunden, die uns immer wieder in einem bestätigen: Erfolg hat nichts mit Ellenbogen zu tun, sondern mit echtem Einsatz für die Interessen Anderer.“ Dafür sucht der Berater regelmäßig das persönliche Gespräch. Dabei gelingt es Herrmann recht schnell, mit seinen Kunden eine familiäre Ebene zu finden. „Wir geben uns bei der Beratung größte Mühe, die Lebensumstände und Bedürfnisse des Interessenten genau in Erfahrung zu bringen, damit er nicht mehr und nicht weniger bekommt als genau die Lösung, die er braucht“, beschreibt er.

Man merkt Heinz Herrmann schnell an, dass er sich mit seinem Beruf identifiziert. Das zeigen auch zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten in der Branche. So war er unter anderem als Präsidialrat im BVK Verband deutscher Versicherungskaufleute in Bayern und im Vorstand der Vertretervereinigung Signal Iduna Gruppe aktiv. Es ist ihm ein persönliches Anliegen, seinen Kunden zu zeigen, dass das negative Bild von Finanz- oder Versicherungsberatern in der Öffentlichkeit nicht immer stimmt. „Ja, es gibt schwarze Schafe“, räumt Herrmann ein. „Aber es gibt auch viele gute Berater.“

(PD)

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