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Carmignac: „Ein gefährlicher Cocktail“

Didier Saint-Georges
Asset Management

Die aktuelle Lage an den Märkten weltweit überrascht Didier Saint-Georges, Mitglied des Investment Komitees bei Carmignac, nicht. Bereits seit Herbst 2015 geht das Unternehmen von einem langsameren weltweiten Wirtschaftswachstum aus. Top-Unternehmen aus dem Ölsektor werden für Saint-Georges nun wieder interessant.

02.03.2016 | 09:05 Uhr von «Teresa Laukötter»

FundResearch: Der DAX bricht immer neue Rekorde: Schlechtester Jahresstart seit einem Vierteljahrhundert, größter Wochenverlust seit 2011, 28-Monats-Tief. Was ist der Auslöser für die Verkaufswelle?

Didier Saint-Georges: Die Märkte beginnen zu erkennen, dass sich die USA, China, Japan und Europa in einer Schieflage befinden. Unsere Analyse der Situation ist jedoch seit Herbst 2015 unverändert. Bereits im September 2015 haben wir unser Aktien-Exposure massiv zurückgefahren und Exposure gegenüber den US-Treasuries aufgebaut. Viele Investoren teilen unsere Meinung aber noch nicht. Die Märkte haben also noch Raum, um sich anzupassen. 

FundResearch: Wieso erkennen die Märkte die Schieflage erst jetzt? Oder gerade jetzt?

Didier Saint-Georges: Das QE-Programm der Zentralbanken hat alle Anlageklassen sehr teuer gemacht und gleichzeitig höhere Verschuldungsgrade befeuert. Gleichzeitig haben die jahrelangen Überinvestitionen in China enorme Überkapazitäten geschaffen. Das Ergebnis sehen wir jetzt: Kapitalanlagen sehen zu teuer aus, während das globale Wirtschaftswachstum schrumpft und Zentralbanken bereits alles in ihrer Machtstehende getan haben. Gleichzeitig drücken Chinas Überkapazitäten die Industriepreise. Schwächeres Wachstum, eine niedrigere Inflation und weniger Unterstützung seitens der Zentralbanken in überschuldeten Volkswirtschaften, das ist ein sehr gefährlicher Cocktail. Diesen scheinen die Märkte erst jetzt zu bemerken. 

FundResearch: Das klingt düster. Was ist das größte Risiko für 2016?

Didier Saint-Georges: Die zwei größten Risiken für 2016 kommen aus verschiedenen Richtungen. Das erste wäre die erneute Drohung, dass die Eurozone auseinanderfällt. Die politischen Spannungen, welche wir derzeit beobachten, befeuern dieses Szenario. Das zweite Risiko ist eine Abwertung der chinesischen Währung. Der Kampf gegen den industriellen Abschwung macht ein solches Szenario jedoch wahrscheinlicher.

FundResearch: Welche Themen werden uns 2016 denn mit Sicherheit beschäftigen?

Didier Saint-Georges: Zentralbanken werden mit Sicherheit weiterhin das tun, was sie am besten können: Liquidität bereitstellen. Und die Zinssätze niedrig halten. Aber die Märkte sind jetzt schlauer. Sie gehen nicht mehr davon aus, dass Liquidität per se eine Lösung darstellt.  

FundResearch: Haben Sie mit einem solchen Absturz des Ölpreises gerechnet?

Didier Saint-Georges: Uns hat bereits im vergangenen Jahr das Gefühl beschlichen, dass der Markt den Rückgang des weltweiten Wachstums unterschätzt. In der Folge haben wir unser Exposure in Rohstoffe zurückgenommen. Ölpreise und auch Kupfer, haben jetzt die „Killing Zone“ erreicht. Das heißt, dass die Produktion auf diesem Level nicht mehr profitabel ist. Angebot und Nachfrage werden sich in den nächsten zwölf Monaten aber wieder aneinander anpassen – außer die Welt fällt in eine Rezession. Aus diesem Grund sollten wir aber bald wieder damit beginnen Qualitätsunternehmen aus dem Ölsektor in unser Portfolio mit aufzunehmen. Auf diese Weise können wir die zukünftige Neubewertung dieser zerstörten Anlageklasse mitnehmen. 

FundResearch: Wie gehen Sie bei Carmignac mit der gegenwärtigen Situation um? 

Didier Saint-Georges: Das Rückgrat unserer Portfoliokonstruktion bildet nach wie vor die Auswahl von Wachstums-Aktien, die sicher in den kommenden Jahren steigende Gewinne abliefern können. Selbst in unserem Basisszenario, das von sehr geringem weltweitem Wirtschaftswachstum ausgeht. Zusammengefasst kann man also sagen: Wir investieren in Qualitäts-Titel, mit denen wir ein langfristiges Alpha erreichen können. Aber das Beta des Portfolios, der Anteil am Marktrisiko, ist sehr vorsichtig über einfache Hedging-Instrumente abgesichert.

(TL) 

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