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„Für eine Erholung braucht es Katalysatoren“

Florence Lombardo
Asset Management

Was ist das größte Risiko für die Kapitalmärkte 2016 und wie sollen Investoren auf die aktuellen Entwicklungen reagieren? Florence Lombardo, Global-Investment-Strategist bei Credit-Suisse, erklärt, wo derzeit die größten Chancen bestehen.

16.02.2016 | 08:26 Uhr von «Teresa Laukötter»

FundResearch: Die Märkte spielen verrückt, könnte man meinen. Was ist da los? Aus fundamentaler Sicht hat sich doch eigentlich nicht viel geändert. 

Florence Lombardo: Viele verschiedene Faktoren haben zu den Marktturbulenzen, die wir seit Jahresanfang beobachten können, geführt. Zum Beispiel das sich abschwächende Wachstum in China und Ängste vor einer globalen Rezession, der drastisch fallende Ölpreis, sowie die im Dezember eingeleitete Straffung der US-Geldpolitik. Außerdem eine Verschlechterung der Liquiditätsbedingungen. Momentan beobachten wir aber tatsächlich eine Divergenz zwischen den Fundamentaldaten, die nach unseren Einschätzungen Aktienmärkte weiterhin unterstützen, und Signalen aus der technischen Analyse, welche wiederum darauf hinweisen, dass die Aktienmärte womöglich noch keinen Boden gefunden haben.

FundResearch: Könnte dies in einer gefürchteten Rezession oder Finanzkrise enden?

Florence Lombardo: Davon gehen wir nicht aus. Angesichts der weiterhin expansiven Geldpolitik und der niedrigen Ölpreise halten wir eine globale Rezession – und damit eine größere Finanzkrise – für sehr unwahrscheinlich. Aufgrund der Divergenz zwischen Fundamentaldaten und technischer Analyse und der Tatsache, dass die Bewertungen von Aktien zwar attraktiver geworden sind, aber noch nicht günstig, halten wir an unserer neutralen Einschätzung für den globalen Aktienmarkt fest. 

FundResearch: Die Gründe für die Marktturbulenzen sind vielfältig, einige werden auch überschätzt. Was ist denn 2016 das größte Risiko für die Kapitalmärkte?

Florence Lombardo:  Eine signifikante Verschlechterung der Liquiditätsbedingungen stellt für die Kapitalmärkte mit Sicherheit ein zentrales Problem dar. 

FundResearch: Von Risiken zu Chancen: Welche Strategie ist im gegenwärtigen Umfeld die richtige? Wo wittern Sie Chancen?

Florence Lombardo: Die markante Korrektur an den Aktien- und Rohstoffmärkten unterstreicht die Notwendigkeit einer Kontrolle der Risiken. Anleger können zwei Maßnahmen zur Milderung der Finanzmarktrisiken ergreifen: Sie können vermehrt auf eine taktische Asset-Allocation setzen oder Instrumente zur Portfolioabsicherung kaufen. Um Performance zu erzielen und das Risiko unter Kontrolle zu behalten, sollten Anleger innerhalb der Anlageklassen selektiv vorgehen. Es ist davon abzuraten eine Gesamtanlageklasse einer anderen vorzuziehen. Flexible Ansätze wie zum Beispiel Hedgefonds im Long-Short Bereich dürften auch in diesem Umfeld profitieren.   

FundResearch: Was heißt selektiv vorgehen genau? Welche Assetklassen bevorzugen Sie derzeit? Und aus welchen Regionen? 

Florence Lombardo: Bei Aktien sehen wir das größte Potenzial in der Eurozone und in der Schweiz. Dazu dürften auch der australische und kanadische Markt den globalen Aktienindex outperformen. Wir bleiben vorsichtig bei US- sowie UK-Aktien. Im Fixed-Income-Segment bevorzugen wir weiterhin Unternehmenspapiere von höherer Qualität, auch wenn das Potenzial sich durch die jüngsten Renditerückgänge deutlich verringert hat.

FundResearch: Sie sind Global-Investment-Strategist bei Credit-Suisse. Wie reagieren Sie im Detail auf die aktuelle Situation? Wie sieht die Strategie in 2016 aus?

Florence Lombardo: Damit sich eine Erholung am Aktienmarkt nachhaltig fortsetzten kann, braucht es Katalysatoren. Beispielsweise eine erheblich stärkere Lockerung der Geldpolitik in China und weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen der EZB oder auch eine Ankündigung der Fed, dass sie die Zinsen in langsameren Schritten erhöht. Auch eine Verbesserung bei den zu erwartenden Unternehmensgewinnen könnte helfen. Aufgrund der aktuellen Unsicherheit und der gleichzeitig fehlenden Katalysatoren erachten wir es aber als zu früh, um eine positive Einschätzung zu Aktien zu haben und bleiben daher neutral. Über die nächsten zwölf Monate erwarten wir jedoch eine bessere Performance für Aktien gegenüber Obligationen. Staatsanleihen haben von der Risikoaversion an den Märkten profitiert. Der Rückgang der Ölpreise hat Auswirkungen auf die Inflation, das begrenzt das Aufwärtspotenzial von Staatsanleiherenditen. Aus diesem Grund dürfte das festverzinsliche Segment über die nächste drei bis sechs Monate unserer Meinung nach nicht underperformen. Bei den Währungen sollte sich der USD gegenüber dem EUR über die nächsten Monate seitwärts entwickeln. Insgesamt gehen wir aber davon aus, dass die divergierende Geldpolitik zwischen den USA und der Eurozone 2016 zu einem stärkeren USD führen wird.

FundResearch: Welche Themen werden 2016 noch dominieren? Welche Trends erwarten uns? 

Florence Lombardo: Zentralbanken dürften auch im 2016 weiterhin eine wichtige Rolle spielen und die Märkte beeinflussen. Das zeigen bereits die jüngsten Reaktionen auf die geldpolitische Entscheidung in Japan und auf eine mögliche Lockerung seitens der Europäischen Zentralbank. In den USA dürfte die Normalisierung der Leitzinsen fortgesetzt werden, auch wenn die Federal Reserve wahrscheinlich erst im Juni den nächsten Schritt wagen dürfte.

(TL) 

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