Der Euroland-Gesamtindex steigt um 6,6 Punkte auf -18,2
Punkte. Am stärksten haben sich die Werte für die Schweiz erholt. Bei den
Eidgenossen steigt der Gesamtindex von -14,4 Punkte auf -1,6 Punkte. Dennoch
scheint laut Sentix-Chef Manfred Hübner (Bild) zu großer Optimismus fehl am Platze.
Zum einen sinken die Erwartungen in fast allen Regionen leicht. Zum anderen gingen
die Anleger nach wie vor davon aus, dass die Corona-bedingten Wirtschaftseinbrüche
binnen eines Jahres nicht ausgeglichen werden könnten.
Die Erwartungen gehen zurück
Der Prozess der
wirtschaftlichen Erholung, der durch die Öffnungsschritte nach dem fast völligen
Stillstand der Wirtschaft seit Ende April begonnen hat, setzt sich laut sentix Anfang
Juli im dritten Monat in Folge fort. In früheren Zeiten wäre demnach ein
dreimaliger Anstieg des sentix Konjunkturindex als klares Zeichen eines neuen
Aufschwungs zu werten gewesen. Doch ist dies laut Hübner diesmal differenzierter
zu betrachten. Die Lagewerte stiegen zwar kräftig um 12 Punkte auf -49,5 Punkte.
Dies sei einerseits eine spürbare Verbesserung, andererseits befinde sich die
Wirtschaft damit noch immer in der Kontraktion. „Die Erwartungen liegen bei
+19,5 Punkten. Damit dürfte der Erholungsprozess andauern. Doch der Rückgang
der Erwartungen, zum jetzigen Zeitpunkt, ist als kleine Enttäuschung zu
verbuchen“, so Hübner.
Dem Aufschwung könnte bald die Puste ausgehen
Hinter dieser Entwicklung
stehe offenbar die Erwartung der Anleger, dass die Erholung nach dem „lock-down“ zwar noch andauere, aber
nicht zu einer vollständigen „Genesung“ der Konjunktur führe. „In einer Sonderumfrage haben
wir erneut abgefragt, in welchem Umfang die Corona-bedingten Konjunkturverluste
binnen Jahresfrist ausgeglichen werden. Erneut äußern die Anleger die
Erwartung, dass dies nur zu rund 60 Prozent in Euroland der Fall sein wird. Es hat
sich also in den letzten vier Wochen keine verbesserte Langfristperspektive
für die Anleger ergeben. Die sinkenden Erwartungen sind demnach ein Zeichen,
dass eine Gefahr besteht, dass dem „Aufschwung“ schon im Sommer die Puste ausgehen könnte“, kommentiert sentix-Chef Hübner.
In Deutschland steigt der
sentix
Laut der Umfrage verbessert
sich in Deutschland der sentix Konjunkturindex zum dritten Mal in Folge auf
-10,5 Punkte. Die Lagewerte bleiben demnach aber auch hierzulande mit -40,8
Punkte im tiefroten Bereich. Die von sentix befragten Anleger glauben, dass innerhalb
eines Jahres nur rund 65 Prozent des Einbruchs in der Wirtschaftsleistung
wieder wettgemacht werden könne. Das umfangreiche Konjunkturpaket der Regierung
hätte also scheinbar keinen besonders positiven Eindruck bei den Anlegern hinterlassen.
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