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Vietnam, Norwegen und Polen als Vorbild nehmen

Emerging Markets
Why Well-Being Should Drive Growth Strategies - The 2015 Sustainable Economic Development Assessment
05/2015
Douglas Beal, Enrique Rueda-Sabater, Shu Ling Heng
The Boston Consulting Group (Website)

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Der Wohlstand einer Gesellschaft wird meistens anhand des Bruttoinlandsprodukts gemessen – welches es zu maximieren gilt. Dabei gibt es andere Faktoren, die eine wichtige Rolle für den Wohlstand spielen.

03.07.2015 | 13:54 Uhr

Wie kann das Wohlergehen einer Gesellschaft gemessen werden und welche wirtschaftspolitischen Ziele ergeben sich daraus, fragt die Boston Consulting Group in einer aktuellen Studie. Schließlich lässt sich am Bruttoinlandsprodukt nichts über Einkommensverteilung oder den ökologischen Zustand einer Gesellschaft ablesen. 

Ziel der Studie ist es, durch das sogenannte Sustainable Economic Development Assessment (SEDA) aufzuzeigen, an welcher Stelle Länder nachbessern müssen, um das Wohlergehen ihrer Bürger zu sichern. Bewertet werden volkswirtschaftliche Aspekte (Einkommen, Stabilität und Beschäftigung), Investitionen in Bildung, Gesundheit und Infrastruktur, sowie soziale und ökologische Faktoren (Einkommensungleichheit, Zivilgesellschaft und politische Steuerung), welche einen nachhaltigen Fortschritt beeinflussen.

Untersucht werden dazu insgesamt 148 Länder, plus Hongkong. Als Bewertungskriterien dienen den Analysten vier Kennzahlen: 

1 das aktuelle Level des Wohlergehens, gemessen auf einer Skala von 0 (niedrigstes Wohlergehen) bis 100 (höchstes Wohlergehen) 

2  die Entwicklung des Wohlergehens von 2006 bis 2013 (ebenfalls auf einer Skala von 0 bis 100)

3 ein Vergleich zwischen Wohlergehen und Reichtum: Entspricht das aktuelle Level des Wohlergehens dem erwarteten Wohlergehen, gemessen durch das Prokopfeinkommen?

4 ein Vergleich zwischen Wohlergehen und Wirtschaftswachstum: Wie erfolgreich konnte ein Land sein Wirtschaftswachstum in Wohlergehen umwandeln und entspricht dies den Erwartungen, gemessen am Wirtschaftswachstum?

In den beiden letzten Fällen bedeutet ein Koeffizient größer als eins, dass das Wohlergehen schneller angestiegen ist als erwartet. Ein Koeffizient kleiner als eins bedeutet das Gegenteil: Das Wohlergehen wächst langsamer als erwartet. 

Die größten Fortschritte können laut der Studie Länder mit einem mittleren Level, wie China und Indonesien verbuchen können. Dasselbe gelte für das Einkommen: Länder mit mittlerem Einkommen übertrumpfen alle anderen Gruppen beim Thema Fortschritt im Wohlergehen. Dies wiederlege die These, dass Länder mit mittleren Einkommen in der Entwicklung stecken bleiben, so die Studie. „Die Frage stellt sich jedoch, wieso Länder mit einem niedrigen Level nicht aufholen können“, kommentieren die Autoren. 
Alle Länder mit einem hohen Level an Wohlstand lägen zudem in Westeuropa, die einzige Ausnahme davon sei Singapur. Als bestes Beispiel für ein bereits entwickeltes Land, welches sich gleichzeitig stetig weiter entwickele, heben die Analysten Norwegen hervor: Beschäftigungszahlen, Einkommensgleichheit und Nachhaltigkeit sprächen für sich. 

Fortschritte sind laut der Studie aber auch in Afrika und Asien zu beobachten. Besonders Ruanda steche durch gute Werte in politischer Steuerung, Gesundheit und Stabilität hervor. Insgesamt sehen die Autoren Sub-Sahara Länder auf einem guten Weg in Sachen Gesundheit. Nachlegen müssten sie jedoch noch in Sachen Bildung und Infrastruktur. 

Vietnam dagegen gelinge es besonders gut, Vermögen in Wohlergehen umzuwandeln und auch Polen transformiere sein Wirtschaftswachstum sehr effizient in Wohlergehen: Hier sprächen ebenfalls die Beschäftigungszahlen und der Umgang mit der Umwelt für sich. 

China übersetze sein Wirtschaftswachstum zudem wie erwartet in Wohlergehen. In Sachen Stabilität, Einkommensgleichheit, politischer Steuerung und Umwelt laufe das Land jedoch dem Rest der Welt hinterher. Im Vergleich zu jeder anderen Nation in der Studie, habe China den niedrigsten Wert beim Thema Umwelt erzielt. 

„Zwischen Wirtschaftswachstum und Umwelt haben wir grundsätzlich einen negativen Zusammenhang gefunden“, erklären die Analysten. Polen stelle davon eine Ausnahme dar: Trotz starken Wirtschaftswachstums können Sie umwelttechnische Fortschritte verzeichnen. 

Auch in Indien seien die Aussichten für ein langfristiges Investment rosig: Durch ein gesundes Wirtschaftswachstum und einen Fortschritt beim Thema Investitionen verbessere sich die Einkommensungleichheit und die Armut reduziere sich.

Die USA dagegen könnten ihr Wirtschaftswachstum nicht in Wohlergehen umsetzen. Anders als Deutschland: Steigende Beschäftigungszahlen und Fortschritte in Umweltthemen würden das Wohlergehen entsprechend einem Wirtschaftswachstum von sechs Prozent wachsen lassen.  

Ebenfalls unterhalb der Erwartungen würden Ölreiche Staaten bleiben: Es gelänge ihnen nur unzureichend ihr Wirtschaftswachstum in Wohlergehen umzusetzen. 

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