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Fondsbranche

Die Corona-Krise trifft die Fondsbranche schwer – Was Berater wissen müssen

Die vorläufigen Zahlen der Fonds-Mittelabflüsse im März sprechen eine klare Sprache: Unter den Anlegern macht sich nackte Panik breit. Berater sollten sich in diesen Zeiten an grundlegenden Regeln des Investierens orientieren, um ihre Kunden gut durch die Krise zu navigieren.

06.04.2020 | 14:30 Uhr von «Christian Bayer»

Die Dämme brechen

Die Auswertung der Fondsrating-Agentur Morningstar zeigt ein drastisches Bild für den vergangenen Monat. Die Experten sprechen von einem Dammbruch. „Das deuten unsere ersten Absatzschätzungen für Fonds in Europa an, die auf der Auswertung von Tagesdaten von über 25000 Langfristfonds basieren, die in Europa aufgelegt sind. Unsere monatlichen Absatzzahlen basieren auf gut 30000 Fonds, für die uns typischerweise Monatsdaten vorliegen“, so Morningstar-Chefredakteur Ali Masarwah. Nach den vorläufigen Schätzungen des Hauses wurden aus Aktienfonds bis zum 27. März mehr als 54 Milliarden Euro abgezogen. Aus Sicht der Experten wären die Abflüsse damit höher als beim bislang schlechtesten Vertriebsmonat, dem Januar 2008. Anleger hatten vor zwölf Jahren knapp 46 Milliarden Euro aus Aktienfonds, die in Europa vertrieben wurden, abgezogen. Die aktuelle Panik beschränkte sich allerdings nicht nur auf Aktienfonds. Morningstar verweist darauf, dass Rentenfonds bis zum 27. März gut 85 Milliarden Euro an Rückflüssen hinnehmen mussten. Der bislang schwächste Monat für Anleihe-Fonds war laut Morningstar der Oktober 2008 als Investoren knapp 53,5 Milliarden Euro aus Rentenfonds abgezogen haben. Auch die vor allem in Deutschland geschätzten Mischfonds wurden fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. In dieser Fondskategorie beobachtete Morningstar nach Auswertung der vorläufigen März-Daten Rückflüsse in Höhe von 23,5 Milliarden Euro.

Mauer gegen den Sturm

Vor dem Hintergrund dieser von Panik getriebenen Reaktionen ist Besinnung nötig. Die Kölner Vermögensverwalter Bert Flossbach und Kurt von Storch gehören mit ihren Multi Asset-Fonds zu den Lieblingen des Vertriebs und der Anleger. In Krisenzeiten rufen sie die fünf Standbeine ihrer Anlagephilosophie in Erinnerung, die sich auch im Pentagramm ihres Firmen-Logos widerspiegeln: „Diversifikation“, „Qualität“, „Solvenz“, „Wert statt Preis“ und „Flexibilität“. In der Diversifikation spiegelt sich nach Auffassung der Vermögensverwalter die Einsicht des Anlegers wider, die Zukunft nicht vorhersagen zu können, sich aber bestmöglich wappnen zu wollen. „Diversifikation bedeutet unseres Erachtens aber nicht nur, sein Vermögen auf verschiedene Anlageklassen und Einzeltitel aufzuteilen. Es bedeutet auch, es auf verschiedene Währungsräume aufzuteilen. Ein Investor aus dem Euroraum tut gut daran, nicht all sein Geld in der Heimatwährung zu disponieren, sondern auch in „robusteren“ Währungen“, so Flossbach und von Storch. Die Vermögensverwalter sehen die fünf Standbeine ihrer Investmentphilosophie als imaginäre Mauer gegen die wiederkehrenden Stürme an den Börsen. „Der Schutz, den diese Mauer bietet, bedeutet natürlich nicht, dass der Anleger niemals Verluste erleidet. Preisschwankungen gibt es auf jedem Markt, auch an der Börse. Eine Vollkasko-Police gibt es in der Geldanlage leider nicht, auch wenn das manche gerne hätten“, warnen die Experten allerdings vor überzogenen Erwartungen.

Unterschätzte Inflation

Auch der Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (BVI) mahnt in der aktuellen Lage zur Besonnenheit. Der Verband verweist mit Blick auf eine Inflationsrate von 1,5 Prozent im Februar darauf, dass Sparer mit Geld auf Tagesgeldkonten und Sparbüchern in Zeiten von Null- und Niedrigzinsen real Geld verlieren. Die gigantische Flut an Liquidität zur Bekämpfung der Krise, die Politik und Notenbanken aktuell zur Verfügung stellen, wird mittel- bis langfristig der Inflation weiteren Auftrieb verleihen. Vor der Entscheidung für ein Investment sollten sich die Anleger aus Sicht des BVI zunächst über Sparziel, die geplante Anlagedauer und ihre persönliche Risikoakzeptanz klar werden. Eine sinnvolle Diversifikation ist aus Sicht des Verbandes für den Anlageerfolg unumgänglich. Dazu zählt nicht nur eine Streuung über unterschiedliche Anlageklassen, sondern auch eine entsprechende regionale Diversifikation. Berater sind in der aktuellen Phase von besonderer Bedeutung für den Anlageerfolg ihrer Kunden. Denn die Gefahr des prozyklischen Verkaufens in der Panik ist aktuell besonders groß. Die Befolgung goldener Regeln des Investierens, die auch jetzt ihre Gültigkeit nicht verlieren, helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren.

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