Die Europäische Zentralbank (EZB) stellt sich weiter Spekulationen auf baldige Zinsanhebungen entgegen. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass die Bedingungen für eine Zinsanhebung im kommenden Jahr erfüllt seien, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Mittwoch in Lissabon.
03.11.2021 | 12:05 Uhr
Trotz der derzeit erhöhten Inflation sei der mittelfristige Inflationsausblick gedämpft, erklärte die Französin. Damit bekräftigte Lagarde ihre Äußerungen nach der Zinssitzung der Notenbank von vergangener Woche. Hintergrund sind zunehmende Spekulationen auf baldige Zinserhöhungen durch die EZB.
Aus speziellen Kontrakten am kurzfristigen Kapitalmarkt konnte zuletzt eine erste Anhebung bereits für Mitte 2022 abgeleitet werden. Dabei hat die EZB noch nicht einmal beschlossen, ihr Corona-Notprogramm Pepp, mit dem sie festverzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen kauft, zu beenden.
Auslöser der Spekulationen ist die deutlich erhöhte Inflation, die klar über dem mittelfristigen Zielwert der EZB von zwei Prozent liegt. Hinzu kommt, dass andere Notenbanken ihre Geldpolitik entweder bereits gestrafft haben oder dies vorhaben.
Unter den großen Zentralbanken gehören dazu die Bank of England, die möglicherweise vor einer ersten Zinsanhebung steht, und die US-Notenbank Fed, die bald mit dem Ausstieg aus ihren immensen Wertpapierkäufen beginnen will.
Quelle: dpa-AFX
Diesen Beitrag teilen: