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(Foto: Bild von Didiwo auf Pixabay)
Immobilienfonds

Ende der Immobilien-Baisse

Der gewerbliche Immobilienmarkt in Deutschland zeigt Anzeichen einer Erholung, nachdem er in den letzten Jahren mit Herausforderungen zu kämpfen hatte. Für 2024 prognostiziert der Immobiliendienstleister JLL einen Anstieg des Transaktionsvolumens.

30.01.2025 | 14:30 Uhr von «Bernhard Bomke»

Der gewerbliche Immobilienmarkt in Deutschland kommt allmählich aus seinem tiefen Tal heraus. Nach dem Absturz des Transaktionsgeschäfts vor fast drei Jahren und dem für 2023 errechneten geringsten Volumen von Käufen und Verkäufen seit 2011 meldete der Immobiliendienstleister JLL für 2024 inklusive größerer Wohnungsdeals ein Plus von 14 Prozent auf 35,3 Milliarden Euro. Die stärkste Nachfrage bestand im vergangenen Jahr nach Wohnimmobilien (10,5 Milliarden Euro). Es folgten Logistik- (7,9 Milliarden Euro), Einzelhandels- (5,6 Milliarden Euro) und Büroobjekte (5,5 Milliarden Euro). Das Geschäft an den sieben Top-Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart legte gar um 39 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro zu. Berlin (6,1 Milliarden Euro), München (3,2 Milliarden Euro) und Hamburg (2,4 Milliarden Euro) waren die drei Hotspots.

Transaktionsvolumen Top-7-Städte:

Transaktionsvolumen Hebesätze Immobilien Deutschland
Transaktionsvolumen Hebesätze Immobilien Deutschland

Quelle: JLL

Positiv fiel das vierte Quartal 2024 auf. Es avancierte mit 11,8 Milliarden Euro zum stärksten Quartal seit zwei Jahren. Björn Holzwarth, Sprecher von German Property Partners (GPP), einem Verbund verschiedener regionaler Maklerhäuser, ordnet ein: „Aktuell spüren wir eine deutliche Zunahme der Aktivität am Markt, eine klassische Jahresendrallye blieb jedoch aus.“ Seine Erklärung dafür: „Im vierten Quartal bremste die konjunkturell bedingte Unsicherheit weiterhin Käufer- und Verkäuferentscheidungen. Zwar wurden die europäischen Leitzinsen im Jahresverlauf 2024 viermal gesenkt, doch die langfristigen Hypothekenzinsen sanken nur moderat.“

Spitzenrenditen Top-7-Städte

Spitzenrenditen Immobilien
Spitzenrenditen Immobilien

Quelle: JLL

JLL erwartet für 2025 weitere Zuwächse

Eine Rückkehr zu Transaktionen auf Höhe des Zehn-Jahres-Mittels, das GPP allein für die sieben Topstandorte bei 27,5 Milliarden Euro sieht, werde noch einige Zeit brauchen. JLL-Deutschlandchef Konstantin Kortmann sagt für 2025 im Falle weiterer Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) einen Anstieg des Transaktionsvolumens in ganz Deutschland auf bis zu 42 Milliarden Euro (+19 Prozent) voraus.

Die Bereitschaft zu wieder mehr Aktivität auf dem deutschen Immobilien-Investmentmarkt untermauert eine Erhebung der Stuttgarter Drees & Sommer Gruppe unter 67 Asset-Managern und institutionellen Investoren. 65 Prozent äußerten Interesse, Investitionen in neue Objekte vorzunehmen. Als besonders attraktiv schätzen sie Wohnimmobilien ein. Hier wollen 86 Prozent der Befragten investieren. 44 Prozent planen Zukäufe von Logistikimmobilien, 30 Prozent wollen Bürohäuser kaufen und 28 Prozent interessieren sich für Fachmärkte.

Trotz aller Unsicherheiten auf dem Markt gaben 81 Prozent an, sie sähen gute Investmentchancen im Bereich Value-Add/Manage-to-Green. Dagegen haben Impact-Investments und Artikel-9-Fonds nur für 35 Prozent eine wichtige oder sehr wichtige Bedeutung.

„Weniger Transaktionen, aber mehr Qualität“

Intreal-Geschäftsführerin Camille Dufieux verzeichnet auf dem deutschen Markt wieder mehr Nachfrage nach neuen Fondsprodukten. Intreal fungiert bei mehr als 300 Fonds mit einem Volumen von knapp 70 Milliarden Euro als Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft. „Unsere Fondspartner beschäftigen sich intensiver mit Transaktionen als es noch Mitte des Jahres 2024 der Fall war“, sagt Dufieux. Sie gewinnt der Baisse in den vergangenen drei Jahren auch Positives ab. „Es hat eine Marktbereinigung stattgefunden“, sagt sie. „Wir werden in den kommenden Jahren sicherlich weniger Transaktionen sehen als vor 2021, dafür aber mehr Qualität.“

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