• PartnerLounge
  • Bellevue Funds (Lux) SICAV
  • Metzler Asset Management
  • Comgest Deutschland GmbH
  • Capital Group
  • Robeco
  • Degroof Petercam SA
  • William Blair
  • Columbia Threadneedle Investments
  • Shareholder Value Management AG
  • DONNER & REUSCHEL AG
  • Bakersteel Capital Managers
  • ODDO BHF Asset Management
  • KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
  • Aberdeen Standard Investments
  • Pro BoutiquenFonds GmbH
  • Edmond de Rothschild Asset Management
  • iQ-FOXX Indices
  • AB Europe GmbH
  • M&G Investments
  • Morgan Stanley Investment Management
  • Carmignac
  • RBC BlueBay Asset Management
  • Pictet
  • dje Kapital AG
  • DAX----
  • ES50----
  • US30----
  • EUR/USD----
  • BRENT----
  • GOLD----

Argentinien: Positive Entwicklung, aber Risiken bleiben

Marktausblick
Argentinien: Positive Entwicklung, aber Risiken bleiben
11/2016
The Risk Management Team
Credendo Group (Website)

Download Kommentar @ Feedback an Redaktion

2016 machte vor allem Brasilien durch politische Unruhe von sich reden. Doch auch der Nachbar Argentinien steckt in der Krise. Seit dem Amtsantritt von Mauricio Macri im Dezember 2015 beginnt sich das Blatt jedoch zu wenden.

30.11.2016 | 15:08 Uhr

Mauricia Macri, seit Dezember 2015 argentinischer Präsident, hat keine Zeit verstreichen lassen: Dank politischer Maßnahmen gegen die interventionistische Politik (Abschaffung der meisten Einfuhr und Kapitalverkehrskontrollen) sowie gegen makroökonomische Ungleichgewichte (Formulierung ehrgeiziger Ziele zur Reduzierung der Inflationsrate und des Haushaltsdefizits) stuft die Credendo Group das kurzfristige politische Risiko von Kategorie 5 auf Kategorie 4 runter. „Besonders die Entscheidung, den Wechselkurs frei schwanken zu lassen, hatte große Relevanz, da dies den Druck auf die Devisenreserven stark reduziert hat“, so die Begründung der Analysten. Zudem habe die Einigung mit Argentiniens Holdout-Gläubigern zu einem erneuten Zugang zu den internationalen Finanzmärkten geführt: „Die erneute Möglichkeit, Darlehen aufzunehmen, stellt für Argentinien eine wichtige Wende dar.“ Dies reduziere das Refinanzierungsrisiko des Landes erheblich. Damit sei auch das langfristige politische Risiko sei gesunken. 

Doch um das Anlegervertrauen dauerhaft zurückzugewinnen, habe das Land einen weiten Weg vor sich. „Die Regierung hat tief verwurzelte und eng verknüpfte makroökonomische Ungleichgewichte geerbt, die geschicktes Lavieren erfordern: So hat die Entscheidung, den Wechselkurs frei schwanken zu lassen zwar einen positiven Effekt auf die Devisenreserven, doch gleichzeitig hat die daraus resultierende Abwertung die Inflation in die Höhe getrieben.“ Zudem sorgten die fehlende Kongressmehrheit und die 2017 anstehende Parlamentswahl für Blockaden: „Präsident Macri kann es sich nur schwer leisten, unbeliebte Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen umzusetzen, die das Ansehen seiner Partei unterwandern würden. Gleichzeitig kann das Aufschieben erforderlicher Maßnahmen die dringend notwendige Rückkehr des Anlegervertrauens verzögern.“ 

Besonders während Christina Fernández zweiter Amtszeit (2011-2015) sei das Anlegervertrauen zurückgegangen: Zweifel an der Unabhängigkeit der Justiz und der Pressefreiheit sowie Beunruhigung über den ständig steigenden staatlichen Einfluss auf den Kurs der Zentralbank und die vom nationalen Statistikamt veröffentlichten offiziellen Daten hätten ihr übriges getan. „Letztere Sorge wurde offenbar vom IWF geteilt, der Argentinien im Jahr 2013 als weltweit erstes Land wegen Mängel bei den statistischen Daten rügte.“ So dürfte auch die Tatsache, dass einige staatliche Institutionen sich über die Jahre hinweg zu Bollwerken des „Kirchnerismus“ entwickelt haben, die wirksame Umsetzung neuer politischer Initiativen erschweren.

Dabei habe das Land weitere Reformen dringend nötig: „Laut IWF sank das BIP 2014 um 2,5 Prozent, bevor es 2015 wieder um 2,5 Prozent wuchs, während die Inflation auf weit über 20 Prozent anstieg.“ Das Haushaltsdefizit werde in den Jahren 2016 und 2017 die Sieben-Prozent-Marke übersteigen, bevor es langsam abnimmt. „Dass die Erwartungen in Bezug auf die Haushaltskonsolidierung nicht erfüllt werden konnten, spiegelt deutlich die Anfälligkeit der Regierung Macri wider, die sich im Vorfeld der Wahlen 2017 keinen Verlust der öffentlichen Unterstützung erlauben kann.“

Diesen Beitrag teilen: