„Die Eurokrise ist vorbei“

„Es gibt Zeichen der Erholung in Europa“, sagt Nick Williams, Fondsmanager des Baring Europe Select (ISIN: GB0030655780) bei Barings Asset Management. Er muss es wissen, schließlich ist er seit Anfang 2005 für den Fonds verantwortlich und hat dadurch ein Gefühl für die Marktturbulenzen entwickelt. Trotz der Krisenjahre 2008 und 2011 schaffte Williams von Februar 2005 bis August 2013 eine Wertentwicklung von rund 145 Prozent. Aktuell notiert der Fonds auf seinem Allzeithoch. Zu Recht trägt er die €uro-FondsNote 2. Williams setzt ausschließlich auf Small- und Mid-Caps. Das heißt, kein Unternehmen in seinem Fonds darf eine Marktkapitalisierung von über 500 Milliarden Euro aufweisen. Er investiert ausschließlich in der Eurozone und Dänemark, Schweden, der Schweiz sowie Norwegen. Nicht aber in Großbritannien und Osteuropa. Der Fonds, 1984 aufgelegt, hat ein Volumen von über 740 Millionen Euro.

„Die Eurokrise ist vorbei“, zeigt sich Williams im Gespräch mit FundResearch sehr optimistisch. Optimismus – das ist ein Wort, das der Fondsmanager derzeit stark mit Europa verbindet. „Die Risikoaufschläge von Staatsanleihen der Mittelmeerländer sind nahezu verschwunden.“ In Sachen Optimismus sei die Eurozone die größte Überraschung, was sich an der Rückkehr vieler Anleger zeige. Einzig für Frankreich und Holland sehe es derzeit etwas düsterer aus. „Dank Deutschland, Bundeskanzlerin Angela Merkel, EZB-Präsident Mario Draghi und der Bundesbank konnte die Krise beendet werden“, lobt Williams auch die deutsche Krisenpolitik. Dass die Europäische Zentralbank ihre Wachstumsprognose für den Euroraum kürzlich von 1,4 Prozent auf 0,9 Prozent korrigierte, widerspreche dem nicht. „Es zeigt, dass die EZB realistisch handelt“, so der Brite. Denn 1,4 Prozent sei ein viel zu hoher Wert gewesen. „Zuvor saßen dort die größten Optimisten von allen. Das war unrealistisch.“ Natürlich sei nicht alles perfekt in Europa, schränkt er ein. „Aber alles in allem zeigt der Trend in Richtung Erholung.“

Europäische Aktien sind günstig

Derzeit lohne es sich besonders in Aktien aus Europa zu investieren: „Europäische Aktien sind sowohl im globalen Vergleich als auch im Vergleich zur eigenen Historie sehr günstig“, weiß Williams. Und insbesondere die Small- und Mid-Caps zeigten eine deutliche Outperformance gegenüber den Standardwerten. „Ich achte darauf, dass die Small-Caps in meinem Portfolio bottom-up-getrieben sind“, erläutert Williams. Damit eine Aktie den Weg dorthin findet, muss sie einige Hürden überwinden. „Mein Investment-Universum besteht aus ca. 5.000 Titeln.“ Am Ende bleiben 80 bis 110 Aktien übrig. Die insgesamt rund 100 Titel im Portfolio sind relativ ausbalanciert diversifiziert. Keiner kommt auf über drei Prozent. Die durchschnittliche Cash-Quote liegt zwischen drei und fünf Prozent. In Deutschland und Frankreich investiert Williams mit jeweils gut 18 Prozent am stärksten. Die Schweiz macht 14,5 Prozent des Portfolios aus.

Über den Zeitraum der vergangenen fünf Jahre (bis 31. August 2013) schaffte der Fondsmanager eine Wertentwicklung von 61,3 Prozent. Zum Vergleich: Der FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)-Kategoriedurchschnitt „Aktienfonds Europa/Nebenwerte“ erreicht nur 37,1 Prozent. Die Volatilität des Fonds liegt mit rund 19,3 Prozent auf Höhe des Durchschnitts. Die Sharpe Ratio von 0,45 ist höher (Peergroup: 0,27).

Baring Europa Select: Nick Williams führt den Fonds auf sein Allzeithoch

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)