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„Die Inflationsgefahr in Europa ist mäßig“

Dr. Georg Graf von Wallwitz
Marktausblick

EYB & WALLWITZ erwartet energischeres Handeln der EZB. Phaidros Balanced A ohne Südländeranleihen.

22.06.2012 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

„Die Entwicklung an den Aktienmärkten ist fast identisch zum vergangenen Jahr“, rekapituliert Dr. Georg Graf von Wallwitz, Portfoliomanager bei EYB Wallwitz, das vergangene halbe Jahr. Durch die Atom-Katastrophe in Japan seien die Kurse im Frühjahr 2011 kurzzeitig eingebrochen, das sei der einzige große Unterschied. Anders als vor einem Jahr, könne man derzeit auch außerhalb des Euroraums eine deutliche Abkühlung der wirtschaftlichen Indikatoren erkennen – nicht nur in Deutschland. Damit die Wirtschaft nicht einbricht, müsse die Europäische Zentralbank (EZB) handeln. „Die EZB wird Papiere auf die eigene Bilanz aufnehmen und die Konjunktur stützen müssen“, sagt Wallwitz gegenüber FundResearch.

Die von deutscher Seite seit jeher befürchtete Inflationsgefahr kann der studierte Mathematiker und promovierte Philosoph kurzfristig nicht erkennen. Da sich die Geldmenge nicht vermehre, sei die Inflationsgefahr äußerst mäßig. „In den nächsten zwei Jahren ist die Inflation nicht unser Problem“, prognostiziert Wallwitz. Vielmehr spiele der Rest der Welt – vor allem die USA und China – eine wichtige Rolle für Deutschland. Dort kühle die Wirtschaft zusehends ab, was auch die deutsche Ökonomie treffen werde. „Wir gehen davon aus, dass es auch in Deutschland schrumpfende Quartale geben wird“, ist Wallwitz überzeugt.

Drei Szenarien für Griechenland

Auch die angeschlagene Wirtschaft in „Lateineuropa“, wie Wallwitz die Mittelmeerländer gerne bezeichnet, wirke sich auf Mitteleuropa aus. Mit Blick auf Griechenland hat er drei mögliche Szenarien für die nahe Zukunft Europas entwickelt:

Es sei gut möglich, dass Griechenland Teil der Eurozone bleibe. Die Wahrscheinlichkeit dafür betrage 50 Prozent. Voraussetzung dafür ist nach Ansicht von Wallwitz, dass die EZB die Zinsen senkt und weitere Liquiditätsmaßnahmen trifft. Die Politik werde bei einem Verbleib Griechenlands in der Eurozone die Sparmaßnahmen höchstwahrscheinlich aufweichen und weitere Transfers tätigen. Die Auswirkungen für dieses Szenario seien nicht weiter dramatisch. Das Wachstum werde nur um einen halben Prozentpunkt abnehmen, der DAX könne sich stabilisieren.

Mit einer Wahrscheinlichkeit von 35 Prozent, so Wallwitz, werde es zu einem geordneten Austritt Griechenlands aus der Eurozone kommen. Dann würden EZB sowie die US-amerikanische Notenbank FED verstärkt Geld in die Märkte pumpen. Zudem verpflichte sich die EZB auf eine Nullzinspolitik nach dem Vorbild ihrer Schwester aus den USA. Auf Seiten der Politik führe dieses Szenario zu einer europaweiten Rekapitalisierung der Banken – der sogenannten „Bankenunion“. Sämtliche Bankeinlagen würden garantiert und ein Einstieg in Eurobonds wäre ziemlich wahrscheinlich. Für das Wachstum erwartet Wallwitz ein Rückgang von 1,5 Prozent. Der DAX werde sich einem Schock ausgesetzt sehen und auf etwa 5.500 Punkte fallen, bevor er sich wieder erhole.

Das Worst-Case-Szenario stellt für Wallwitz der ungeordnete Austritt Griechenlands aus der Eurozone dar. Die Wahrscheinlichkeit hierfür liege aber lediglich bei 15 Prozent. Reaktionen von EZB und Politik folgten dann nicht mehr. Ein dramatischer Wachstumseinbruch von fünf Prozent wäre die Folge und der DAX falle unter 5.000 Punkte. Italien und Spanien würden von den Kapitalmärkten ausgeschlossen, was zu „Bank Runs“ und massiver Kapitalflucht führe. Um vor allem dieses Szenario zu vermeiden, müsse die EZB handeln, wenn es zu einem Austritt der Griechen käme. „Auch deutlich mehr als es die Verträge hergeben“, prognostiziert Wallwitz.

Spanien hingegen bewertet der Experte als weniger problematisch: „Spanien hat eine klassische Immobilienkrise. Da kann geholfen werden.“ Immobilienkrisen seien in der Vergangenheit schon gelöst worden. Es bedürfe einer Rekapitalisierung des Bankensystems und eines glaubhaften Sicherungssystems für Bankeinlagen zur Beendigung der Kapitalflucht. Zudem seien EZB-Kredite für das Bankensystem in unbegrenztem Umfang nötig.

Der EYB & WALLWITZ-Fonds „Phaidros Balanced A“

Für den Fonds „Phaidros Balanced A“ (ISIN: LU0295585748) verzichtet das Team um Wallwitz auf Wertpapiere jeglicher Art aus den südeuropäischen Staaten. Der im April 2007 aufgelegte Fonds hat ein Gesamtvolumen von 42 Millionen Euro. Zu ca. 38 Prozent ist er in Aktien und zu 33 Prozent in Anleihen investiert. „Europäische Aktien haben wir über Optionen abgesichert“, erklärt Wallwitz, „der nicht gesicherte Teil des Portfolios besteht aus US-amerikanischen und asiatischen Aktien.“ Die größten Einzeltitel sind die Münchner Rück mit 2,2 Prozent und die Bayer AG mit 2,1 Prozent.

Im laufenden Jahr konnte das Management-Team des mit der €uro-Fonds-Note 2 ausgezeichneten Fonds eine Wertentwicklung von 5,03 Prozent erreichen. Im vergangenen Jahr verlor er allerdings 7,15 Prozent. Das bereitet Wallwitz jedoch keine Sorgen: „Der Fonds war auch in den schlechten Jahren nie so negativ, dass wir es in den nächsten Jahren nicht wieder aufgeholt hätten.“ Die Verluste aus 2011 können in diesem Jahr tatsächlich aufgeholt werden. Auch den Verlusten von 16,69 Prozent aus dem Jahr 2008 folgten Gewinne von 23,87 Prozent in 2009 und 9,43 Prozent in 2010. Kumuliert erreichten die Manager seit Auflage des Produkts ein Wachstum von 8,53 Prozent (1,62 Prozent pro Jahr). Die Volatilität ist mit 8,87 Prozent in den fünf Jahren, seit der Fonds besteht, gering. Die Sharpe Ratio ist in diesem Zeitraum allerdings negativ.

Fonds-Check: Phaidros Balanced mit Einbrüchen, aber immer besser als die Benchmark

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)

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