• PartnerLounge
  • Bellevue Funds (Lux) SICAV
  • Metzler Asset Management
  • Comgest Deutschland GmbH
  • Capital Group
  • Robeco
  • Degroof Petercam SA
  • William Blair
  • Columbia Threadneedle Investments
  • Shareholder Value Management AG
  • DONNER & REUSCHEL AG
  • Bakersteel Capital Managers
  • ODDO BHF Asset Management
  • KanAm Grund Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH
  • Aberdeen Standard Investments
  • Pro BoutiquenFonds GmbH
  • Edmond de Rothschild Asset Management
  • iQ-FOXX Indices
  • AB Europe GmbH
  • M&G Investments
  • Morgan Stanley Investment Management
  • Carmignac
  • RBC BlueBay Asset Management
  • Pictet
  • dje Kapital AG
  • DAX----
  • ES50----
  • US30----
  • EUR/USD----
  • BRENT----
  • GOLD----

Bond Vigilantes: Erwacht die Anakonda?

Marktkommentar
Langfristige Zinssätze in den USA: Ist die riesige Anakonda kurz davor, sich zu drehen?
10/2018
Richard Woolnough
M&G Investors (Website)

@ Feedback an Redaktion

Das lange Ende des US‐Treasury‐Marktes wurde oft als eine riesige Anakonda beschrieben: Sie zieht wenig Aufmerksamkeit auf sich, da sie die meiste Zeit schläft. Aber in dem Moment, in dem sie erwacht, zittert jeder um sie herum.

26.10.2018 | 09:51 Uhr

30‐jährige US-Anleihen beißen nicht, aber ihre Bewegungen können genauso giftig sein, da sie im Grunde genommen Millionen von Hypothekenraten bestimmen, ebenso wie den Preis, den Regierungen und Unternehmen auf der ganzen Welt für Fremdkapital zahlen. Stehen diesem Markt höhere Renditen bevor?

Bislang haben die 30‐jährigen Renditen von US-Staatsanleihen Anlegern im Allgemeinen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert – eine Rallye von 600 Basispunkten in den letzten 30 machte Geld relativ günstig, die Laufzeitprämie ist eingebrochen und flachte die Zinskurve auf ein Niveau ab, das seit der Finanzkrise 2007/08 nicht mehr erreicht wurde, wie die folgende Grafik zeigt:

Frage des Tages: Wird die flacher werdende US-Kurve invertieren?

Die Anleger beobachten diese Abflachung nun mit Angst und befürchten, dass sie eine drohende Rezession signalisieren könnte: Als frühere Abflachungen in den Jahren 2000 und 2006 in eine Inversion übergingen, folgte darauf sicher eine Rezession.

Ich glaube nicht, dass dies jetzt der Fall ist. Mehr noch: ich glaube, wir könnten das Gegenteil erleben. Der Grund dafür ist:

Technische Gründe: Renditen 30‐jähriger US-Staatsanleihen könnten das replizieren, was wir Anfang des Jahres bei 10‐jährigen US-Staatsanleihen gesehen haben, worüber ich in einem Beitrag schrieb, kurz bevor der Markt sich drehte: Nach vier Jahren in dem Versuch, das Niveau von 2,64% zu übertreffen, durchbrach die 10‐jährige Rendite im Februar schließlich dieses Niveau auf der Grundlage starker Stundenlohndaten – endlich ein Zeichen der Inflation nach einem Jahrzehnt ruhender Preise. Dies war ein bedeutender Bruch sowohl des kurz‐ als auch des langfristigen

10-jährige US Staatsanleihen

Könnten wir ein ähnliches Muster bei den 30‐jährigen Renditen sehen, die sich naturgemäß etwas langsamer bewegen als der volatilere Markt über 10 Jahre? Wie die folgende Grafik zeigt, haben 30‐jährige US-Staatsanleihen auch eine drei Jahrzehnte dauernde Hausse erlebt und bewegten sich in den letzten vier 

Das Ende des Bullenmarktes

Ich glaube, dass dieses Niveau bald durchbrochen werden könnte: Abgesehen von einer Verbesserung der fundamentalen Aussichten (siehe unten), haben die Änderungen der Körperschaftssteuer von Anfang des Jahres die unterfinanzierten Pensionsfonds ermutigt, bis Mitte September langlaufende festverzinsliche Wertpapiere zu erwerben. Danach könnte die Nachfrage für diese Anlageklasse sinken und die Renditen steigen.

Fundamentale Gründe: Nachhaltiger als potenzielle Auslöser oder technische Faktoren, glaube ich, dass die langfristigen US‐Zinsen als natürliches Spiegelbild einer robusten Wirtschaft steigen könnten. Die US‐Wirtschaft wächst zwar nicht in spektakulärem Tempo, liefert aber positive Daten, die bald zu einer höheren Inflation führen könnten – im Allgemeinen ein Vorläufer höherer Renditen. Mal sehen, was der Arbeitsmarkt uns sagt.

Überhitzung des US-Arbeitsmarktes

Das Diagramm zeigt, dass US‐Unternehmen ihre Einstellungspläne erhöht haben, während sie gleichzeitig mehr Zeit brauchen, um qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Wir alle wissen, dass ein angespannter Arbeitsmarkt im Allgemeinen zu Inflation und letztlich zu höheren Zinsen führt. Beispielsweise hat der Technologiekonzern Amazon gerade eine Lohnerhöhung für seine Mitarbeiter angekündigt, ein klares Zeichen dafür, dass der Markt angespannt ist – wenn jemand die Aussichten für die Wirtschaft kennt und weiß, wie angespannt die Arbeitsmärkte sind, dann Amazon. Vielleicht liefert Amazon einen weiteren Hinweis auf die aufwachende Anakonda der steigenden Zinsen.

Banner

Diesen Beitrag teilen: