Die 1.000 besten Fondsmanager

Citywire hat ein neues Ranking der 1.000 weltweit besten Portfoliomanager veröffentlicht, um Anlegern die Fondsauswahl zu erleichtern. Dazu berechneten die Londoner die sogenannte Manager-Ratio. Diese Kennzahl setzt die Überrendite, die ein Portfoliolenker gegenüber dem Referenzindex erzielt hat, ins Verhältnis zum Risiko. Dieses Vorgehen entspricht der Information Ratio. Sollte ein Manager im Betrachtungszeitraum von Juni 2009 bis Juni 2012 mehrere Fonds gemanagt haben, fließen Durchschnittszahlen in die Wertung ein. „Immer mehr Fonds werden in verschiedenen Regionen zum Vertrieb zugelassen“, sagt Angus Foote, Direktor bei Citywire. „Da wird es für Anleger zur Herausforderung, die besten Fondsmanager zu finden, in deren Produkte sie investieren können.“

FundResearch wirft einen Blick auf die Produkte der beiden besten Fondsmanager für in Deutschland zugelassene Fonds sowie auf die zwei besten deutschen Portfoliomanager:

Bester Fondsmanager mit Deutschland-Zulassung ist Tom Musmanno von BlackRock Investment Management. Er verwaltet den im Oktober 2002 aufgelegten „BGF US Dollar Short Duration Bond“ (ISIN: LU0154237225) seit Juli 2008. Der Amerikaner setzt auf in Dollar notierte Schuldtitel mit einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren, wobei die durchschnittliche Duration der Vermögenswerte drei Jahre nicht übersteigt. Die hohe Korrelation unter den Anlageklassen in einem Umfeld, in dem sich ruhige und nervöse Marktphasen abwechselten, sei im Betrachtungszeitraum eine der großen Herausforderungen gewesen. „Es ist uns aber gut gelungen, das Portfoliorisiko anzupassen“, sagt Musmanno. Für das laufende Jahr steht bisher ein Plus von 3,67 Prozent (Werte in US-Dollar) für den 264 Millionen US-Dollar großen Fonds. Im Zeitraum der vergangenen drei Jahre konnte Musmanno einen Wertzuwachs von 12,48 Prozent verzeichnen. Mit einer Volatilität von 1,28 Prozent über drei Jahre ist er in der Vergleichsgruppe „Rentenfonds US-Dollar“ nicht zu schlagen. Die Sharpe Ratio von 2,15 ist exzellent und wird nur von wenigen Fonds übertroffen.

BlackRock-Fonds: Kontinuierliche Outperformance (hier in Euro)

Chris Bullock von Henderson Global Investors belegt im Citywire-Ranking Platz zwei mit dem Henderson Horizon Euro Corporate Bond A2 (ISIN: LU0451950314). Der Brite setzt unabhängig von einem Vergleichsindex auf europäische Unternehmensanleihen mit überwiegend hoher Kreditwürdigkeit. Die Länderallokation zeigt die größte Gewichtung von 18,7 Prozent (Stand: 31. Juli 2012) in Großbritannien. Dahinter folgen Deutschland mit 13,6 Prozent und die USA mit 12,4 Prozent. Der Fonds hat ein Volumen von 211,66 Millionen Euro und kommt im laufenden Jahr auf ein Plus von 12,51 Prozent. Im Zweijahreszeitraum erreichte Bullock – seit Auflegung des Fonds im Dezember 2009 verantwortlich – eine Wertsteigerung von 16,17 Prozent. Die Volatilität von 4,85 Prozent über zwei Jahre ist relativ gering, reicht in der Peergroup „Rentenfonds EUR/Unternehmen“ aber nur zu einem Platz im oberen Mittelfeld. Die Sharpe Ratio von 1,36 bringt dem Fondsmanager aber einen Top-10-Platz in der Vergleichsgruppe.

Henderson Fonds: Seit Auflegung besser als der Kategoriedurchschnitt

Bester deutscher Fondsmanager ist Stephan Ertz auf Platz 24. Bei Union Investment managt er den Unieuro Renta Corporates A (ISIN: LU0117072461). Der knapp 440 Millionen Euro Fonds kommt im laufenden Jahr bisher auf eine Wertsteigerung von 12,17 Prozent. Im Zeitraum der vergangenen drei Jahre steht ein Plus von 23,29 Prozent. Die Volatilität über drei Jahre liegt bei 4,81 Prozent und damit im unteren Mittelfeld der Peergroup „Rentenfonds EUR/Unternehmen“. Die Sharpe Ratio von 1,25 bedeutet einen Platz im oberen Viertel der Gruppe. Der Europafonds investiert zu gut einem Fünftel (20,5 Prozent) in Frankreich (Stand: 31. August 2012). Auf die Niederlande entfallen 18,9 Prozent, auf Großbritannien 11,3 Prozent. In Deutschland investiert Ertz mit 8,7 Prozent den viertgrößten Anteil des Fondsvolumens. Auf Sektorebene sind Banken mit 43,2 Prozent sehr stark gewichtet. Auf Versorger entfallen 9,2 Prozent, in Versicherungen investiert der Manager 7,2 Prozent.

Union-Investment-Fonds: Kann sich vom Durchschnitt absetzen

Karl-Heinz Walz ist zweitbester deutscher Fondsmanager und kommt insgesamt auf Platz 36. Er ist verantwortlich für den RW Portfolio Strategie UI (ISIN: DE000A0M7WP7) von Universal Investment. Walz verwaltet ein Volumen von 44,64 Millionen Euro für den im Dezember 2007 aufgelegten Fonds, der die „€uro-FondsNote“ 2 trägt. Im laufenden Jahr steht der Wertzuwachs bisher bei 12,20 Prozent. Über drei Jahre kommt Walz auf ein Plus von 28,37 Prozent. Mit einer Dreijahresvolatilität von 7,72 Prozent liegt er mit seinem Fonds im oberen Drittel der Peergroup „Mischfonds primär Aktien/Europa“. Die Sharpe Ratio von 0,97 über drei Jahre ist von keinem anderen Fonds zu schlagen. Walz investiert mit 66,27 Prozent primär in die Euro-Zone (Stand: 30. Juni 2012). Auf Europa ohne Eurozone entfallen 12,32 Prozent, auf die USA 7,39 Prozent. Auf Sektorebene sind mit 24,91 Prozent Industriegüter am stärksten vertreten. Im Gesundheitssektor investiert Walz 17,03 Prozent, in Finanztitel 15,98 Prozent. Der Mischfonds hat eine Aktienquote von 46 Prozent. Elf Prozent entfallen auf Unternehmens- und sechs Prozent auf Wandelanleihen.

Universal Investment Fonds: Seit drei Jahren nicht schlechter als der Peergroup-Durchschnitt

Quellen: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)