Aufsichtsbehörden in aller Welt wollen nach den Finanzmarktturbulenzen in der Corona-Krise die Regeln für Fonds und Schattenbanken verschärfen.
17.11.2020 | 06:05 Uhr
Großanleger hätten den Corona-Crash an den Finanzmärkten im März verstärkt, schreibt der internationale Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board, FSB) in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht.
Erste Vorschläge für eine stärkere Regulierung will die Organisation im nächsten Jahr vorlegen. Damit will sie zunächst Geldmarktfonds widerstandsfähiger machen. Im Jahr 2022 sollen neue Regeln für andere Teile der Finanzwirtschaft abseits der klassischen Banken folgen.
Nach Ansicht des Rats hätte die Corona-Krise in diesem Jahr deutlich schlimmer auf die Finanzmärkte durchgeschlagen, wenn wichtige Notenbanken nicht mit unterstützenden Maßnahmen im bisher ungekannten Ausmaß eingeschritten wären. "Es ist klar, dass wir etwas unternehmen müssen, um diese Probleme anzugehen", sagte FSB-Vorsitzender Randal Quarles. Das Finanzsystem bleibe verletzlich, weil die Strukturen und Mechanismen, die die Turbulenzen verstärkt hätten, weiter existierten, schrieb er an die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer.
Das FSB hat Finanzunternehmen abseits der Banken lange mit Argwohn beobachtet. Sie verwalten inzwischen Vermögenswerte im Umfang von 53 Billionen US-Dollar.
Der Finanzstabilitätsrat soll Schwachstellen des internationalen Finanzsystems identifizieren, Vorschläge zu ihrer Beseitigung unterbreiten und deren Umsetzung überwachen. Mitglieder im FSB sind Notenbanken, Finanzministerien und Aufsichtsbehörden aus den führenden Wirtschaftsnationen (G20) sowie aus Hongkong, den Niederlanden, Spanien, Singapur und der Schweiz.
Quelle: dpa-AFX
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