Am deutschen Rentenmarkt war die Emissionstätigkeit im Dezember 2019 schwächer als im Vormonat.
14.02.2020 | 07:15 Uhr
Insgesamt wurden inländische Schuldverschreibungen für 67,4 Mrd € emittiert, verglichen mit 116,7 Mrd € im November. Nach Abzug der gegenüber dem Vormonat höheren Tilgungen und unter Berücksichtigung der Eigenbestandsveränderungen der Emittenten verringerte sich der Umlauf heimischer Rentenwerte um 24,3 Mrd €. Darüber hinaus sank der Umlauf ausländischer Schuldverschreibungen in Deutschland im Dezember um 5,4 Mrd €, sodass im Ergebnis 29,7 Mrd € an die Anleger zurückflossen.
Die öffentliche Hand verringerte im Berichtsmonat ihre Verbindlichkeiten am Rentenmarkt um per saldo 16,2 Mrd €, nach Nettoemissionen in Höhe von 18,4 Mrd € im Monat zuvor. Der Bund tilgte vor allem zweijährige Schatzanweisungen (9,5 Mrd €), aber auch unverzinsliche Schatzanweisungen (4,8 Mrd €). Die Länder und Gemeinden tilgten im Berichtsmonat Anleihen für netto 3,6 Mrd €.
Die Kreditinstitute führten im Dezember ihre heimische Kapitalmarktverschuldung ebenfalls zurück, und zwar um 4,3 Mrd €. Die größten Tilgungen waren im Ergebnis bei den Schuldverschreibungen der Spezialkreditinstitute (2,9 Mrd €) zu verzeichnen. Darüber hinaus wurden auch Hypothekenpfandbriefe und Öffentliche Pfandbriefe netto getilgt (1,0 Mrd € bzw. 0,8 Mrd €). Hingegen emittierten die Kreditinstitute flexibel gestaltbare Sonstige Bankschuldverschreibungen für per saldo 0,3 Mrd €.
Inländische Unternehmen tilgten im Dezember eigene Anleihen für per saldo 3,8 Mrd €, nach Nettoemissionen in Höhe von 6,5 Mrd € im Monat davor. Die Tilgungen waren im Ergebnis überwiegend auf Sonstige Finanzinstitute zurückzuführen.
Als Erwerber von Rentenpapieren traten im Ergebnis überwiegend die inländischen Nichtbanken in Erscheinung. Sie erweiterten ihr Rentenportfolio um 7,9 Mrd €. Hier standen inländische Titel privater Emittenten im Vordergrund des Kaufinteresses. Die Bundesbank erwarb Schuldverschreibungen für netto 2,1 Mrd €; dabei handelte es sich vor allem um inländische Staatsanleihen. Seit November 2019 werden wieder Nettokäufe im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems getätigt. Ausländische Investoren reduzierten dagegen ihre Bestände an Rentenwerten (27,6 Mrd €), ebenso wie heimische Kreditinstitute (12,0 Mrd €).
Am deutschen Aktienmarkt wurden im Dezember neue Aktien für 4,7 Mrd € begeben, nach 0,2 Mrd € im Vormonat. Darüber hinaus stieg der Umlauf ausländischer Aktien in Deutschland um 1,2 Mrd €. Erworben wurden Dividendenwerte im Berichtsmonat im Ergebnis weit überwiegend von inländischen Nichtbanken (6,1 Mrd €). Heimische Kreditinstitute erwarben Aktien für per saldo 1,5 Mrd €, während gebietsfremde Investoren ihr hiesiges Aktienengagement um 1,7 Mrd € verringerten.
Inländische Investmentfonds verzeichneten im Berichtsmonat einen deutlichen Mittelzufluss in Höhe von 33,1 Mrd €, nach bereits überdurchschnittlichen 12,3 Mrd € im November. Hiervon profitierten fast ausschließlich Spezialfonds (31,1 Mrd €), welche institutionellen Anlegern vorbehalten sind. In den einzelnen Anlageklassen verzeichneten vor allem Gemischte Wertpapierfonds (12,1 Mrd €), Rentenfonds (8,4 Mrd €) und Dachfonds (7,3 Mrd €) Mittelzuflüsse, in geringerem Umfang aber auch Offene Immobilienfonds (4,0 Mrd €). Ausländische Fondsgesellschaften setzten im Dezember Anteilscheine für 11,8 Mrd € am deutschen Markt ab. Erworben wurden Investmentfondsanteile im Ergebnis nahezu allein durch inländische Nichtbanken (43,2 Mrd €). Heimische Kreditinstitute und ausländische Investoren nahmen Fondsanteile für jeweils netto 0,8 Mrd € in ihre Portfolios.
Quelle: Deutsche Bundesbank
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