„Dow Jones wird repräsentativer“

Es ist die größte Neuordnung des Dow Jones seit fast zehn Jahren: Drei Unternehmen verlassen den US-amerikanischen Leitindex, drei neue kommen rein. Das gab es zuletzt 2004, als Eastman Kodak, AT&T und International Paper für den Versicherer AIG, das Pharmaunternehmen Pfitzer und den Telekomkonzern Verizon weichen mussten.

Jetzt trifft es den Aluminiumhersteller Alcoa, die Bank of America und den IT-Konzern Hewlett-Packard, wie der Index-Betreiber Standard & Poor’s  am gestrigen Dienstag mitteilte. Neu im Dow aufgenommen werden die Investmentbank Goldman Sachs, der Sportartikelhersteller Nike sowie der Kreditkartenkonzern Visa. Der Wechsel soll nächste Woche Freitag nach Börsenschluss stattfinden. Eine Änderung im Punktewert des Index werde es nicht geben.

Warum aber kam es zu der Neuordnung? Als einziger Aktienindex der Welt wird der Dow Jones nicht nach Marktkapitalisierung, sondern nach Börsenkursen gewichtet. Das hatte Charles H. Dow, Gründer des Wall-Street-Journal 1896 bei der Gestaltung des Index festgelegt. Die Kurse der drei aussortierten Unternehmen waren schlichtweg zu schlecht. Da hilft der Bank of America auch nicht ihr Börsenwert von 157 Milliarden US-Dollar, der im Vergleich zu den 77 Milliarden US-Dollar von Goldman Sachs enorm hoch ist. Denn die Aktie der Großbank dümpelt bei 14,60 US-Dollar vor sich hin. Goldman Sachs hat einen Kurs von 165 US-Dollar.

„Der Dow Jones wird repräsentativer“, bewertet Richard Moroney, Geldmanager von Horizon Investment Services, die Neuordnung. Er werde zudem weniger anfällig für Schwankungen. Hewlett-Packard ist nur zu 1,13 Prozent im Index gewichtet, die Bank of America zu 0,74 Prozent und Alcoa als Schlusslicht zu 0,41 Prozent. „Wir hatten zu wenige Aktien, die das gesamte Gewicht des Index tragen mussten, das mussten wir korrigieren“, sagt Indexkomitee-Chef David Blitzer. IBM ist mit 9,43 Prozent die am stärksten gewichtete Aktie und mit einem Kurs von 186,6 ebenfalls Spitzenreiter. Goldman Sachs und Visa (Kurs: 184 US-Dollar) werden sich nun direkter hinter dem IT-Riesen einfügen.

Dow Jones Industrial Index: Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)