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Die größten Aktienfonds sind zum Teil mehrere Jahrzehnte alt und performen gut. (AI-Grafik © 2024 by MvA)
Aktienfonds

Qualitäts-Check: Die größten weltweit anlegenden Aktienfonds

Volumenstarke Aktienfonds gelten als schwerfällig. Wahr ist aber auch, dass Fonds, die sich über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg gut verkauft haben, sehr oft auch gut gemanagt wurden.

17.05.2024 | 12:15 Uhr von «Matthias von Arnim»

Größe ist nicht alles. Wenn es um Aktienfonds geht, ist deren Fondsvolumen jedoch mindestens ein Hinweis darauf, dass die jeweiligen Portfoliomanager in den zurückliegenden Jahren nicht allzu viel falsch gemacht haben. Insbesondere in den zurückliegenden fünf Jahren konnten erfahrene Manager von hierzulande handelbaren Fonds-Dickschiffen unter Beweis stellen, dass sie zu Recht das Vertrauen tausender Anleger genießen. Und ein Blick auf die Statistiken der vergangenen zwölf Monate zeigt, dass die Profis oft auf die richtigen Pferde setzen, wenn es an der Börse besser läuft. Deshalb ist es vermutlich auch kein Zufall, dass sich unter den sechs besten weltweit anlegenden Aktienfonds, die mehr als zehn Milliarden Euro verwalten, zwei Dinosaurier befinden. 

Der DWS Vermögensbildungsfonds I, der rund 14 Milliarden Euro verwaltet, existiert seit 1970. Und der UniGLobal mit einem Fondsvolumen von mehr als 34 Milliarden Euro wurde sogar bereits im Jahr 1960 aufgelegt – also vor 64 Jahren. Beide Fonds haben sich in den zurückliegenden zwölf Monaten besser entwickelt als der Vergleichsindex MSCI World – und damit auch als der größte weltweit anlegende Indexfonds, der iShares Core MSCI World ETF, der immerhin auch schon seit 15 Jahren auf dem Markt ist und ein Anlagevermögen von mehr als 70 Milliarden Euro passiv verwaltet.

Möglich werden solche Erfolge nur dadurch, dass die aktiv gemanagten Fonds unterschiedliche Strategien verfolgen, die sich vom Mainstream unterscheiden. Zum Beispiel, indem die Fondsmanager bestimmte Branchen oder Regionen bevorzugen oder ihr Portfolio eher auf Value- oder Growth-Aktien ausrichten. So lässt sich der Benchmark-Index schlagen.

Ein gutes Beispiel dafür ist der vor 14 Jahren aufgelegte Morgan Stanley Global Opportunity. Der Fonds investiert weltweit in Unternehmen und verfolgt dabei einen langfristigen Growth-Ansatz. Das heißt, dass das Fondsmanagement in – nach Meinung der Portfoliomanager – unterbewertete Aktien von Unternehmen investiert, von denen in Zukunft stark wachsende Gewinne zu erwarten sind. Der Fokus des Fonds liegt dabei auf Nordamerika und dort speziell bei Konsumgütern und in der IT-Branche. Zu den größten Positionen im Portfolio zählen der Fahrdienst Uber, der Unternehmens-IT-Dienstleister ServiceNow und die Social Media Plattform Meta. Nordamerika macht mit rund 65 Prozent den regionalen Schwerpunkt aus. Aktien aus dem Bereich der zyklischen Konsumgüter sind mit rund 30 Prozent vertreten. Die IT-Branche hat einen Portfolio-Anteil von nur noch 21 Prozent. Hier wurden zuletzt Positionen zurückgefahren.

Der im Vergleich zu den beiden oben genannten Dinosauriern junge Fonds GQG Partners Global Equity, der erst vor vier Jahren lanciert wurde, überzeugt seit seinem Start vor allem mit einem sehr guten Risiko-Rendite-Profil. Kein anderer Fonds aus seiner Peergroup konnte über einen Dreijahreszeitraum hinweg bei vergleichbarer Volatilität eine bessere Performance erzielen. Im Portfolio finden sich nahezu alle Unternehmen, die in den vergangenen Jahren mit sehr guter Kurs-Performance aufgefallen sind. Die Auflistung der zehn größten Positionen liest sich wie das Who is Who der Börsenwelt: Nvidia, Meta, Novo Nordisk und Microsoft gehören ebenso zu den Top-10 im Fonds wie etwa Eli Lilly, Alphabet oder Amazon.

Auch im Portfolio des DWS Vermögensbildungsfonds I, dem Evergreen unter den deutschen weltweit anlegenden Fonds, finden sich US-Tech-Börsenriesen wie Alphabet und Microsoft wieder. Doch Andre Köttner, der seit dem altersbedingten Rücktritt von Fondsmanagerlegende Klaus Kaldemorgen den Fonds als verantwortlicher Manager übernommen hat, setzt seine Schwerpunkte etwas anders. Köttner verfolgt nach eigener Aussage eine sogenannte Barbell-Strategie. Er will ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Risiko und Rendite erreichen und setzt deshalb zum einen auf Aktien, die bei steigenden Aktienmärkten gut mitlaufen, wie zum Beispiel Technologiewerte. Auf der anderen Seite nimmt er Unternehmen mit starken Marken aus Bereichen wie Basiskonsumgüter und aus dem Gesundheitssektor auf, von denen er erwartet, dass sie sich auch in wirtschaftlich schwierigen Phasen in der Regel gut behaupten. Mit diesem Ansatz hat er seit seinem Amtsantritt als Cheffondsmanager den erfolgreichen Kurs seines Vorgängers nahtlos fortsetzen können. Der DWS Vermögensbildungsfonds I gehört über alle Zeiträume hinweg zu den Top-Performern unter den weltweit anlegenden Aktienfonds.

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