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Die Briten hoffen auf ein Ende des Regierungs-Chaos. (AI-Grafik © 2024 by MvA)
Aktienfonds

Großbritannien vor der Wahl: So profitieren Anleger mit Top-Fonds

Am 4. Juli wählen die Menschen in England, Schottland, Wales und Nordirland ein neues Parlament. Sehr wahrscheinlich wird dann Labour das Land regieren. Für Anleger, die rechtzeitig in britische Aktienfonds investieren, wäre das eine gute Nachricht.

21.06.2024 | 11:00 Uhr von «Matthias von Arnim»

Großbritanniens Regierungschef Rishi Sunak gab ein klägliches Bild ab, als er tropfnass im Regen stehend am Rednerpult vor der Downing Street Number 10 Neuwahlen ausrief. Man hätte sich kein tristeres Szenario ausmalen können. Und auch kein passenderes. Die Tories sind am Ende. In den vergangenen Jahren leisteten die Konservativen nicht einmal ansatzweise vernünftige Regierungsarbeit. Stattdessen stand die Partei für Skandale, interne Machtkämpfe, unausgegorene Politik und das erfolglose Bemühen, Struktur ins Chaos zu bekommen. Dem Politclown Boris Johnson folgte die glücklose Liz Truss – mit 49 Tagen Amtszeit die Premierministerin mit der kürzesten Amtszeit in der britischen Geschichte. Danach übernahm der ehemalige Goldman Sachs-Analyst und überzeugte Brexitier Rishi Sunak die Führung der Partei und des Landes. Doch auch er konnte das Ruder nicht herumreißen. Es blieb der Eindruck einer Regierung, die keinen Plan mehr hat.

Lange Zeit haben die Briten den Konservativen das durchgehen lassen. Doch damit ist es wohl vorbei. Bei den Kommunalwahlen im Mai wurden die Tories hart abgestraft. Für die auf den 4. Juli vorgezogene Parlamentswahl prognostizieren aktuelle Umfragen Sunaks Regierungspartei nur noch 18 Prozent der Wählerstimmen. Es wäre für die Tories das historisch schlechteste Ergebnis aller Zeiten. Umgekehrt liegt die Labour-Partei derzeit in den Umfragen mit rund 44 Prozent weit vorne. Alles andere als ein Regierungswechsel wäre angesichts der aktuellen Stimmung mehr als überraschend. Die Konservativen werden vielleicht sogar nicht einmal die zweitstärkste Kraft im Parlament sein, sondern sich hinter der Partei „Reform“ des Rechtsaußen-Populisten Nigel Farage einordnen müssen, falls die aktuellen Prognosen sich bewahrheiten.

Linke Wende als Horrorszenario für die Börse?

Was der anstehende Regierungswechsel für die britische Wirtschaft und die Börse bedeutet, wird seit einigen Wochen heftig diskutiert. Dabei wird oft das übliche Narrativ proklamiert: Die Linken seien schlecht für die Börse, die Rechten gut. Doch objektiv betrachtet, ist diese Behauptung nicht haltbar. Weder in Großbritannien noch woanders in den westlichen Industrieländern. Wenn überhaupt, dann ist eher das Gegenteil der Fall. So zeigen etwa Statistiken, dass in den vergangenen rund 100 Jahren die durchschnittliche jährliche Rendite von US-Aktien unter demokratischen Präsidenten 15,4 Prozent betrug. Unter republikanischen Präsidenten waren es nur neun Prozent. Auch in Deutschland waren die Konservativen als Regierungspartei für Aktionäre nicht die größeren Glücksbringer als die Sozialdemokraten. In den jeweiligen Jahren nach einer Bundestagswahl mit Regierungswechsel ähneln sich die Performance-Daten für den deutschen Aktienleitindex DAX. Einzig Olaf Scholz fällt aus der Reihe – was angesichts der Kombination aus Ukraine-Krieg, Inflation und massiven Zinserhöhungen der Notenbanken leicht erklärbar ist.

Und Großbritannien? Der FTSE 100 Index hat in den zurückliegenden fünf Jahren knapp zwölf Prozent an Wert zugelegt. Zum Vergleich: Der Kurs des MSCI World Index stieg im selben Zeitraum um rund 61 Prozent. Britische Aktien fristeten lange Zeit ein Schattendasein – bis zur Ankündigung von Neuwahlen. Seitdem hoffen Anleger offensichtlich auf eine Belebung des britischen Aktienmarktes.

Fakt ist: Anders als in den USA unterscheiden sich die beiden großen Parteien in Großbritannien bei ihrer Wirtschaftspolitik kaum. Ganz gleich, wer an der Regierung ist: Die grundsätzlichen Probleme bleiben. Die britische Wirtschaft leidet unter dem Brexit und ist gegenüber dem Niveau vor der Pandemie bis heute nur um ein Prozent gewachsen. Abgesehen von Deutschland mit annähernd Nullwachstum ist dies die schwächste Performance aller G7-Staaten. Zum Vergleich: Die US-Wirtschaft ist im selben Zeitraum um über acht Prozent gewachsen, Kanada und Italien jeweils um etwa vier Prozent. Für die Zukunft prognostiziert der Internationale Währungsfonds für das Vereinigte Königreich immerhin eine Annäherung an sein langfristiges Potenzial von jährlich zwischen 1,5 und zwei Prozent Wirtschaftswachstum. Damit läge das Land am oberen Ende des Wachstumsspektrums der G7-Staaten. Hoffnungen gibt es zudem in Bezug auf die Außen- und Handelspolitik: „Labour könnte ein Handelsabkommen nach norwegischem Vorbild anstreben. Dies würde die britische Wirtschaft unterstützen und das Vereinigte Königreich zu einem attraktiveren Ziel für institutionelle Anleger machen“, sagt etwa Brian O’Reilly, Head of Strategy bei Mediolanum International Funds.

Auch dies würde nicht unbedingt neue goldene Zeiten für die britische Wirtschaft bedeuten. Doch es zeichnet sich bereits ein Turnaround an, der Anlegern Mut machen kann, in Britfonds zu investieren. Denn für britische Aktien spricht ihre niedrige Bewertung. Laut einer Berechnung von Franklin Templeton werden die Dividendentitel von der Insel derzeit mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von unter 2,0 gehandelt. Das ist ein Abschlag von über 50 Prozent gegenüber US-Aktien. Beim Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt der Aktienmarkt nahe dem Niveau der Schwellenländer. „Zudem wurde das Vereinigte Königreich lange Zeit als Zufluchtsort für ertragsorientierte Anleger betrachtet und bietet derzeit eine Dividendenrendite von 3,8 Prozent“, schreiben die Franklin Templeton-Analysten in einem aktuellen Bericht. In den Fonds, die in britische Aktien investieren, steckt also noch viel Potenzial. Angesichts des zuletzt recht stabilen Britischen Pfunds droht auch von der Währungsseite keine große Gefahr – zumal die Bank of England (BoE) mit ruhiger Hand agiert. Die Analysten der DWS erwarten erst für den August eine erste moderate Zinssenkung.

Die besten Fonds für britische Aktien auf einen Blick

Beim Blick auf die Fonds, die in britische Aktien investieren, offenbaren sich für dieses Jahr zum Teil enorme Performance-Unterschiede (siehe Tabelle). Während etwa die beiden Spitzenreiter UK Equity Income und UK Dynamic von der Investmentgesellschaft JOHambro Capital Management im laufenden Jahr 28 beziehungsweise 23 Prozent an Wert zulegen konnten, blieb der Schroder International Selection Fund UK Equity in den zurückliegenden fünf Monaten sogar deutlich hinter der Sieben-Prozent-Performance des FTSE 100 zurück. Dass die JOHambro-Fonds die Rangliste anführen, ist kein Zufall. Insbesondere der JOHCM UK Dynamic, hauptverantwortlich gemanagt von Alex Savvides, gehört seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten Fonds für britische Aktien. Als Geheimtipp unter den Britfonds könnte sich eventuell der UK Equity von Invesco entpuppen, der über den Zeitraum der vergangenen zwölf Monate die beste Performance aller thesaurierenden britischen Aktienfonds erzielt hat. Ob das Fondsmanagementteam um Martin Walker das Auftakttempo des noch jungen Fonds weiter halten kann, muss sich allerdings noch zeigen. Betrachtet man nur das laufende Jahr, reiht sich der Invesco-Fonds bislang nur ins Mittelfeld der Konkurrenz ein.

Fazit: Britische Aktien haben viel Potenzial. Die Wirtschaft kehrt langsam auf einen Wachstumspfad zurück, die Inflation sinkt allmählich, und das Britische Pfund ist stabil. Für die Aktien von der Insel spricht vor diesem Hintergrund nicht zuletzt ihre niedrige Bewertung. Die Annahme, dass die Tories im Juli aus der Parlamentswahl als Sieger hervorgehen werden, ist in den aktuellen Kursen bereits eingepreist. Eine Angst vor den „Linken“ gibt es demnach nicht. Im Gegenteil. Am Kapitalmarkt hofft man ebenso wie in der Wirtschaft auf mehr Verlässlichkeit und Planungssicherheit. Nach dem Motto: Es kann nur besser werden.



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