Financial Futures gelten unter institutionellen Investoren als probates Mittel, um schnell und gezielt einen Aktienindex wie DAX, EuroSTOXX oder S&P passiv abzubilden. Die unterliegenden Aktien müssen nicht gehandelt werden und die Handelskosten sind durch den geringen Spread scheinbar sehr günstig.
02.11.2017 | 09:01 Uhr
Neben den Financial Futures existieren jedoch auch alternative Instrumente wie Swaps und Indexfonds. Swaps sind besonders für Großinvestoren geeignet, die den administrativen Aufwand nicht scheuen und ihre Gegenpartei gut einschätzen können. Die Preisbildung erfolgt „over-the-counter“ (OTC). In unserer Marktanalyse haben wir dieses Instrument deshalb nicht weiter betrachtet.
Indexfonds haben wie Futures einen fortlaufenden Preis, der für die Marktteilnehmer nachvollziehbar ist. Der Handel der Anteile an der Börse bzw. OTC ist mittlerweile hochliquide. Jedoch fallen bei Indexfonds - im Gegensatz zu Futures - Verwaltungskosten an.
Es stellt sich die ökonomische Frage, ob Futures oder Indexfonds die bessere Wahl sind?
Wir haben ein Futures-Portfolio konstruiert, das den nächst fälligen DAX-Futures und ein Geldmarktportfolio hält. Zum Verfall werden die Kontrakte in die nächste DAX-Futures-Serie gerollt. Dabei entstehen Roll-Gewinne bzw. Verluste. Durch diese Verkettung der einzelnen DAX-Serien und Geldmarktrenditen erhält man ein fortlaufendes DAX-Futures-Portfolio.
Im langfristigen Vergleich können das DAX-Futures-Portfolio und Indexfonds (gleichgewichtetes Portfolio von 5 Indexfonds verschiedener Anbieter) den DAX-Index gut replizieren. Überraschend ist jedoch, dass Indexfonds – trotz jährlicher Verwaltungsvergütungen – eine stetige Outperformance gegenüber dem DAX-Futures-Portfolio aufweisen (siehe nachfolgende Grafik).
Quelle: MARS Asset Management, EUREX, Thomson Reuters
Diese Ergebnisse zeigen sich in vielen Anlagemärkten. Während die DAX-Indexfonds jährlich 35 Basispunkte im Durchschnitt besser als das Futures-Portfolio waren, konnte der breite Mix aus fünf EuroStoxx 50-Indexfonds sogar um 55 Basispunkte p.a. das Futures-Portfolio schlagen (siehe nachfolgende Grafik).
Quelle: MARS Asset Management, EUREX, Thomson Reuters
FAZIT: Für die längerfristige Vermögensallokation sind Indexfonds den Futures häufig überlegen.
Ein Gastbeitrag von Jens Kummer, Mars Research
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