AB: Renminbi auf dem Weg zur Leitwährung

Die chinesische Währung steigt im internationalen Vergleich immer weiter auf. Anlageexperten von AB sind vom Potenzial des Rentenmarktes in China überzeugt.

20.05.2015 | 15:28 Uhr

Chinas Pläne, den Renminbi durch ein gelockertes Währungsregime und liberalisierte Kapitalmärkte in den internationalen Handel einzugliedern, werden hier zu Lande positiv aufgenommen. Die Investmentgesellschaft AB prognostiziert, dass der Anteil des in Renminbi abgewickelten China-Handels in den nächsten Jahren von aktuell 25 Prozent auf etwa 50 Prozent wachsen könnte.

Bereits jetzt setzt der Renminbi deutliche Zeichen – war die Währung 2013 im internationalen Zahlungsverkehr noch auf Platz 13 gelistet, steht sie heute bereits auf Platz fünf. AB weist zudem darauf hin, dass Leistungsbilanzüberschüsse und positive Handelsbilanzen auf eine stabile Aufwertung des Renminbi schließen lassen. 

„Viele Anleger beurteilen die Erfolgsaussichten der laufenden Reformen zu pessimistisch“, beurteilt Anthony Chan, Asien-Volkswirt bei AB in Hongkong, die aktuelle Lage. Immerhin habe es die Führung in Peking geschafft, seit 1978 mehr als 500 Millionen Menschen aus der Armut zu befreien. „In den kommenden zwei bis drei Jahren sind zwar weitere Umwälzungen erforderlich. Wir glauben jedoch an die Durchsetzungskraft der Regierung.“ 

Dabei sollen sich Anleger auch von einem schwächeren Wirtschaftswachstum in China nicht täuschen lassen. Ein Plus von jährlich „nur“ noch fünf bis sechs Prozent sei kein Beinbruch. Auch eine stärker auf den Binnenkonsum fokussierte Wirtschaft bewertet AB-Experte Chan als positiv. Dies gehe mit einer nachhaltigeren Wirtschaftsentwicklung und steigender sozialer Stabilität einher. Augenblicklich rechnet AB zudem mit einer weiteren Senkung der Leitzinsen durch die chinesische Zentralbank.

Hayden Briscoe, Director Asia-Pacific Fixed Income bei AB, betont dabei, dass der chinesische Anleihenmarkt weit früher als bisher angenommen in globale Indizes aufgenommen werde – bereits in den nächsten zwei bis drei Jahren. Da der chinesische Rentenmarkt schon jetzt der drittgrößte weltweit ist, hält es Briscoe für notwendig, dass am Index orientierte Investoren dann etwa 15 Prozent ihrer Rentenpapiere in Richtung China umschichten müssten.

Langfristig ist AB aufgrund der Aufwertungsmöglichkeiten und aufgrund von renditeträchtigen Chancen vom Potenzial des chinesischen Rentenmarktes überzeugt. Aktuell jedoch besteht bei Anlagen in Staats-und Unternehmensanleihen in ganz Asien ein besseres Ertrags-Risiko-Verhältnis, so Briscoe. 

(TL)

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