Deutschland: Stärkster Anstieg der Erzeugerpreise seit 46 Jahren

In Deutschland bleibt der Preisauftrieb stark. Im Juli stiegen die Preise, die Unternehmen für Waren erhalten oder zahlen müssen, so kräftig wie seit 46 Jahren nicht mehr.

20.08.2021 | 06:30 Uhr

Im Jahresvergleich legten die Erzeugerpreise um 10,4 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das sei der stärkste Zuwachs seit Januar 1975, als die Preise im Zusammenhang mit der ersten Ölkrise stark gestiegen waren.

Analysten wurden von der Stärke des Anstiegs überrascht. Sie hatten nur mit einer Jahresrate von 9,2 Prozent gerechnet. Zum Vormonat erhöhten sich die Erzeugerpreise im Juli um 1,9 Prozent.

Stärkste Preistreiber bleiben die Kosten für Vorleistungsgütern und Energie, erklärte das Bundesamt. Vorleistungsgüter verteuerten sich auf Jahressicht um 15,6 Prozent, Energie war im Schnitt 20,4 Prozent teurer.

Bei den Vorleistungsgütern verwies das Bundesamt insbesondere auf deutliche Preisanstiege bei Holz und Metallen. "Hauptgründe für den starken Anstieg der Stahl- und Holzpreise dürften die hohe Nachfrage im In- und Ausland sowie Probleme bei der Versorgung mit Rohstoffen sein. Bei den Stahlpreisen kamen zusätzlich kräftige Preissteigerungen für Eisenerzimporte hinzu", teilte das Bundesamt weiter mit.

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