Fonds sammeln im ersten Quartal 45 Milliarden Euro ein
Publikumsfonds haben in Deutschland im ersten Quartal ihr zweitbestes Neugeschäft seit 2008 verzeichnet. Aktienfonds und Mischfonds konnten Zuflüsse verzeichnen. Das Nettovermögen der Immobilienfonds stieg in den vergangenen zwei Jahre sogar um 20 Prozent.31.05.2017 | 15:37 Uhr
In Deutschland zugelassene Investmentfonds haben im ersten Quartal des laufenden Jahres netto mehr als 45 Milliarden Euro eingesammelt. Rund 26 Milliarden Euro davon flossen in offene Spezialfonds, 18 Milliarden Euro in offene Publikumsfonds und 1,2 Milliarden Euro in geschlossene Fonds. Damit ist das verwaltete Vermögen der deutschen Fondsbranche in den vergangenen zwölf Monaten von 2,6 Billionen Euro auf 2,9 Billionen Euro gestiegen, meldet der BVI. Das bedeutet einen Zuwachs um knapp neun Prozent – das zweitbeste Neugeschäft eines ersten Quartals seit der Finanzkrise. Ein besseres Neugeschäft erzielten die offenen Publikumsfonds lediglich zwischen Januar und März 2015: Damals sammelten sie mehr als 28 Milliarden Euro ein.
Großes Interesse an Mischfonds
Vor allem Mischfonds erfreuen sich der Gunst der Anleger: Sie investierten 4,4 Milliarden Euro neu in diese Produkte. Auf den Plätzen folgen Aktien-ETFs (+2,7 Mrd. EUR) und Rentenfonds (+1,2 Mrd. EUR). Auf der Verliererseite stehen die aktiv gemanagten Aktienfonds, aus denen netto 0,4 Milliarden Euro abgezogen wurden. In Immobilienfonds wurden im ersten Quartal 0,7 Milliarden Euro investiert. Damit steigt das verwaltete Nettovermögen der Immobilienfonds seit März 2015 von 131,3 Milliarden Euro auf 157,5 Milliarden Euro – ein Plus von 20 Prozent. Per Ende März 2017 wurden 88 Milliarden Euro in offenen Publikumsfonds verwaltet, 67 Milliarden Euro in offenen Spezialfonds, 1,2 Milliarden Euro in geschlossenen Publikumsfonds und 1,1 Milliarden Euro in geschlossene Spezialfonds, berichtet der BVI.
Wertentwicklung kaum über Benchmark
Auch die Wertentwicklung der Fondsprodukte hat der BVI zum Ende April unter die Lupe genommen: Auf Sicht von 12 Monaten konnten Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland im Schnitt 22 Prozent Wertzuwachs verzeichnen. Zum Vergleich: Der Deutsche Aktienindex DAX legte im gleichen Zeitraum rund 25 Prozent zu.
Auch Aktienfonds mit Schwerpunkt Europa taten sich in der Summe schwer, die Benchmark zu schlagen: Sie legen laut BVI-Statistik rund 14,5 Prozent zu, während der EuroStoxx50 auf 16,7 Prozent kommt. In beiden Kategorien gab es allerdings auch Fonds, die ihre Benchmark klar schlagen konnten.
Wertverluste mussten Anleger hinnehmen, die zwischen April 2016 und Mai 2017 in Rentenfonds mit Schwerpunkt Euro-Langläufer investiert waren. Ihre Anteile verbilligten sich um 0,6 Prozent.
(TG)