FRweekly briefing: Höchststände in Sicht

Regelmäßig zu Wochenbeginn informiert FundResearch über die aktuellen Markteinschätzungen und -ausblicke.

05.08.2013 | 09:08 Uhr

DAX: Angriff auf den Höchststand ist möglich

No­ten­bank­li­qui­di­tät ist Trumpf - die­ses Mot­to scheint für die Ak­ti­en­märk­te aktuell mehr denn je Gültigkeit zu haben. Ge­ra­de nach den jüngs­ten Ent­schei­dun­gen der US-ame­ri­ka­ni­schen Fed so­wie der Eu­ro­päi­schen Zen­tral­bank (EZB). Einige Ex­per­ten sind sich ei­nig, dass die un­ver­än­dert lo­cke­re Geld­po­li­tik bei­der­seits des At­lan­tiks die Bör­sen­kur­se wei­ter stüt­zen, wenn nicht gar be­flü­geln wird. Spe­ku­la­tio­nen, die Fed könn­te schon bald ihr An­lei­he­kauf­pro­gramm zu­rück­fah­ren, dürf­ten nach dem un­ter den Er­war­tun­gen lie­gen­den US-Ar­beits­markt­be­richt für Ju­li ab­eb­ben, hieß es von den Volks­wir­ten der Lan­des­bank Hes­sen-Thü­rin­gen (Hela­ba).Kommt ein neuer Höchststand im Deutschen Aktienindex (DAX)? Dem deutschen Leitbarometer fehlen bis zum bisherigen Rekord nur noch wenige Prozent. Laufen die US-Börsen weiter so stark wie zuletzt, ist laut Marktbeobachtern ein Angriff auf das DAX-Hoch möglich. Fondsmanager Müller verweist aber auch auf die historisch saisonale Börsenschwäche in den Monaten August und September. Diese spreche eher gegen Höchststände. "Es wäre außerdem gesünder, wenn die Aktienindizes noch eine Weile konsolidierten, um dann im Schlussquartal noch einmal kräftig zu steigen", so Müller.

"Der Hauptantriebsmotor der letzten zwölf Monate - die Liquiditätsflutung durch die Notenbanken - steht den Kapitalmärkten vorerst weiter zur Verfügung und dürfte auch den Weg in die Aktienbörsen finden", kommentieren die Experten der Landesbank Berlin (LBB). Die mittelfristige Aufwärtsbewegung beim DAX sei intakt und spreche für neue Rekorde in nächster Zeit. Zur Erinnerung: Das bisherige Rekordhoch des deutschen Leitindex liegt bei knapp unter 8.558 Punkten. Während die entscheidenden Impulse für die Aktienmärkte weiter von den Notenbanken kommen, fällt laut den Analysten der LBB die Berichtssaison als positiver Impulsgeber aus. So hätten die von deutschen Unternehmen bislang vorgelegten Quartalszahlen mehr Enttäuschungen als positive Überraschungen bereit gehalten.

Unternehmen: Gute Zahlen in Aussicht

Anleger sind daher gespannt, ob die in dieser Woche erwarteten Geschäftszahlen an diesem Bild etwas ändern werden. Aus dem DAX berichten der Sportwarenhersteller Adidas, die Konsumgüterkonzerne Beiersdorf und Henkel , ferner die Deutsche Post und die Deutsche Telekom . Aus dem Finanzsektor kommen Zahlen von der Commerzbank und vom Rückversicherer Munich Re , im Chemie- und Pharmasektor stehen Lanxess und Merck KGaA im Fokus. Fondsmanager Thilo Müller von MB Fund Advisory rechnet mit überwiegend erfreulichen Quartalsbilanzen in den nächsten Tagen. Er prognostiziert insbesondere für die Deutsche Post und Munich Re starke Zahlen. Vorstellbar sei auch, dass die Post wegen der guten Konjunktur in Deutschland ihren Ausblick anhebe, sagt Müller. "Gute Unternehmenszahlen sollten denn auch in jedem Fall das gegenwärtige Kursniveau im DAX untermauern."

US-Experte: "Wir verkaufen alles, was nicht festgenagelt ist"

Der Chef des US-Venture-Capital-Finanzierers und Hedgefonds Apollo, Leon Black, hingegen bläst zum Rückzug: "We’re selling everything that’s not nailed down in our portfolio.” Es sei momentan eine exzellente Gelegenheit zu verkaufen. Die Kurse des Standard & Poor’s 500 Index seien nach etlichen Zinssenkungen der US-Notenbank Fed seit 2009 um 152 Prozent gestiegen. Es gebe eben Zeiten, in denen man säe und Zeiten, in denen man ernte, so Black.

(DIF)

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