Fund-Flows: Rekordjahr für deutsche Fondsbranche

Bis Ende September sammelte die deutsche Fondsbranche über 71 Milliarden Euro ein. Das sind die stärksten Zuflüsse seit 14 Jahren.

18.11.2014 | 09:09 Uhr von «Patrick Daum»

Die deutsche Fondsbranche sammelte in den ersten drei Quartalen 2014 netto 71,2 Milliarden Euro ein. Das geht aus einer aktuellen Statistik des BVI – Bundesverband Investment und Asset Management e.V. hervor. Es sind die stärksten Zuflüsse seit 14 Jahren: Im Jahr 2000 sammelte die Branche bis Ende September 76,1 Milliarden Euro ein.

Nach wie vor sind Spezialfonds der Motor im Neugeschäft. Mit Netto-Zuflüssen in Höhe von 53,4 Milliarden Euro übertreffen sie das Vorjahrsniveau von 49,4 Milliarden Euro deutlich. Auch Publikumsfonds konnten gegenüber 2013 hinzugewinnen: Nach 21 Milliarden Euro im Vorjahrszeitraum, sammelten sie in diesem Jahr bisher 26,5 Milliarden Euro ein.

Das Neugeschäft mit Publikumsfonds wird von Mischfonds dominiert. Anleger investierten insgesamt 17,1 Milliarden Euro in diese Assetklasse. Dahinter folgen Rentenfonds, die 12,2 Milliarden Euro einsammelten. Verluste verzeichneten hingegen Aktienfonds: Ihnen entzogen Investoren in den ersten drei Quartalen 2014 insgesamt 3,6 Milliarden Euro. Allein im September flossen drei Milliarden Euro ab. Davon entfallen der Statistik zufolge 2,8 Milliarden Euro auf einen DAX-ETF.

Mit einem Marktanteil von 36 Prozent bilden Aktienfonds dennoch weiterhin die größte Gruppe der Publikumsfonds. Das dort angelegte Vermögen stieg in den vergangenen vier Jahren um knapp ein Drittel auf insgesamt 279 Milliarden Euro. Mischfonds, die einen Marktanteil von 22 Prozent aufweisen, wuchsen sogar um 46 Prozent: Von 115 Milliarden Euro im September 2010 auf jetzt 168 Milliarden Euro. 37 Milliarden Euro davon sind Netto-Zuflüsse.

Die Fondsgesellschaften verwalten in Deutschland derzeit insgesamt 2,3 Billionen Euro. Knapp 1,2 Billionen Euro davon entfallen auf Spezialfonds, deren Vermögen seit Jahresbeginn um elf Prozent anstieg. Grund dafür sind Versicherungsgesellschaften, die als Investorengruppe überproportional zulegten. Sie steigerten ihr Vermögen in Spezialfonds um 14 Prozent auf nun 473 Milliarden Euro – 26 Milliarden Euro davon als Netto-Zuflüsse.

(PD)

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