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Die TiAM Investment-Konferenz Teil II

Hakem Saidi-Merella, BayernInvest
Veranstaltungen

Am Donnerstagnachmittag der TiAM Investment-Konferenz in Berchtesgaden wurde es noch einmal spannend. Und auch heute, am zweiten Tag, überzeugen die Experten mit Detailwissen und Esprit.

28.06.2024 | 11:40 Uhr von «Matthias von Arnim»

Die TiAM Investmentkonferenz in Berchtesgaden ist auch im Juni wieder ein Highlight der Finanzberater- und Vermögensverwalterszene. Das Redaktionsteam von TiAM FundResearch begleitet die Veranstaltung und stellt die Beiträge der Experten vor. Die Vorträge vom Donnerstagvormittag finden Sie hier. Weiter geht´s an dieser Stelle mit den Präsentationen ab dem Donnerstagnachmittag…

Geopolitische Risiken: In welchem Spannungsfeld sich der Rentenmarkt befindet

Hakem Saidi-Merella von BayernInvest erklärt nach dem Lunch am Donnerstagmittag in seinem Vortrag „Global Bonds - Diversifikation und Alpha für Ihr Portfolio“, wie das Managementteam des BayernInvest ESG Global Bond Opportunities Fonds den Herausforderungen des globalen Anleihemarktes begegnet und welche Chancen die aktuellen Entwicklungen bieten. Saidi-Merella verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass der Anteil ausstehender Schwellenländer-Anleihen sich stetig erhöhe, während der Anteil an US-Emissionen im Gesamtmarkt rückläufig sei. Darin sieht er Chancen. Denn global anlegende Investoren könnten so auf eine erhöhte Liquidität bauen und die Risiken besser über verschiedene Regionen, Währungen und Wirtschaftszyklen streuen. Herausforderungen für eine erfolgreiche Anleihestrategie seien Faktoren wie die Zinsnormalisierung, Währungsschwankungen und geopolitische Verwerfungen. Umso mehr sei eine globale Diversifikation empfehlenswert. Denn damit seien nicht nur höhere Renditen, sondern auch unterschiedliche Zinszyklen und eine Diversifikation geopolitischer Risiken möglich. 

Als weiteren großen Einflussfaktor nennt Saidi-Merella die Inflation, die eine zentrale Rolle in der Vermögensverwaltung spiele. Positive Realrenditen am langen und kurzen Ende der Zinskurve seien nun wieder möglich, was Anlegern neue Chancen biete. Dennoch bleibe die Marktrendite hinter den Inflationsrückgängen zurück, was zu starken Verlusten, wie im Jahr 2022, führen könne. So könnten etwa ein erneuter Öl-Schock, hohe Lohnforderungen, steigende Lebensmittelpreise, geopolitische Spannungen oder auch hohe Zölle, insbesondere nach den US-Wahlen, die Inflation wieder anheizen. Der Investmentansatz des BayernInvest ESG Global Bond Opportunities begegnet diesen Herausforderungen mit einer aktiven Steuerung der Duration der Renten-Assetklassen und der Währungsquoten. Dabei verfolge BayernInvest einen Multi-Strategy-Ansatz, der Diversifikation nicht nur über Anlageklassen, sondern auch über verschiedene Strategien hinweg sicherstelle. Dabei setze das Fondsmanagement unter anderem auf quantitative Modelle, die auf der Analyse von Fundamentaldaten beruhen. Gleichzeitig sorge eine Global Makro-Strategie mit einer Top-Down-Analyse, basierend auf aktuellen Marktentwicklungen und -prognosen, für ein Rebalancing der Portfolio-Gewichte. 

Das Portfolio nutzt Saidi-Merella zufolge sowohl Staatsanleihen in Lokalwährungen als auch Unternehmensanleihen und Covered Bonds. Eine breite Streuung über verschiedene Schuldnerkategorien und Währungen reduziere das Risiko und optimiere die Rendite. Die Performance des BayernInvest ESG Global Bond Opportunities zeige, dass aktives Management entscheidend ist. Als Beleg für den Erfolg führt Saidi-Merella an, dass der Fonds in fast 70 Prozent der Monate die eigene Benchmark übertroffen habe. Auch in Monaten mit negativer Benchmark-Performance habe der Fonds eine bessere Entwicklung. Der BayernInvest ESG Global Bond Opportunities biete Anlegern deshalb die Möglichkeit, auch in herausfordernden Marktumfeldern erfolgreich zu investieren. Durch eine breite Diversifikation und die Nutzung von Multi-Strategie-Ansätzen könnten geopolitische Risiken gemindert und langfristige Wertsteigerungen erzielt werden.

Die Zukunft des Wachstums: Warum Indien das nächste große Ding ist

Leighton Riley von der Investmentgesellschaft Jupiter präsentiert in seinem Vortrag „Indien: Haben wir den Anschluss verpasst?“ eine überzeugende Perspektive auf Indien als attraktiven Investitionsstandort. Im Mittelpunkt des Vortrags steht das enorme Wachstumspotenzial Indiens, basierend auf demografischen Vorteilen, wirtschaftlichen Reformen und technologischen Innovationen. Indien sei nicht nur die bevölkerungsreichste Nation der Erde, sondern auch die fünftgrößte Volkswirtschaft, die bis 2027 voraussichtlich die drittgrößte sein werde, so Riley. Mit einer wachsenden Erwerbsbevölkerung und steigenden Einkommensverhältnissen biete das Land eine einzigartige Kombination aus Größe, guter Regierung und starkem Wachstum. Die demografische Entwicklung des Landes sei besonders vielversprechend. Im nächsten Jahrzehnt werde Indien die am schnellsten wachsende Erwerbsbevölkerung haben, was zu einem günstigen Arbeitsmarkt, niedrigen Steuern und wettbewerbsfähigen Arbeitskosten führe. 

Darüber hinaus sorge die steigende Produktivität zu einem Wachstum der Mittelschicht, was wiederum die Konsumausgaben ankurbele. Die wirtschaftliche Entwicklung Indiens biete ebenfalls viele Chancen. Dank umfangreicher Reformen und dem "China+1"-Trend könne die indische Industrie globale Marktanteile gewinnen. Indische Unternehmen profitierten von wettbewerbsfähigen Arbeitskosten und könnten durch niedrigere Preise Marktanteile erobern. Die indische Regierung habe ein öffentliches Tech-Ökosystem geschaffen, das schnelleres und kostengünstigeres Wachstum ermögliche. Zudem habe die Einführung von UPI (Unified Payments Interface) die informelle Wirtschaft in den formellen Sektor integriert, was positive Auswirkungen auf die Steuererhebung und Investitionen habe. Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrags ist die Öffnung des indischen Kapitalmarkts für in- und ausländische Investoren. Systematische Investitionspläne (SIPs) und eine wachsende Basis inländischer Aktienanleger tragen laut Riley zur Stabilität und zum Wachstum des Marktes bei. „SIPs beinhalten regelmäßige monatliche Käufe von Aktien, was zu einer kontinuierlichen Quelle von Zuflüssen führt. Mit steigendem Einkommen und wachsender Aktienkultur wird diese Form der Anlage weiter zunehmen“, so Riley. 

Ein besonders hohes Wachstumspotenzial sieht der Experte für die Versicherungsbranche. Der Markt sei noch zu wenig durchdrungen und müsste sich verdoppeln, um mit China gleichzuziehen. Riley betont, dass die besten Investitionsmöglichkeiten in Indien in "Best-in-Class"-Wachstumsunternehmen liegen, die von strukturellen Trends profitieren. Ein diversifizierter Ansatz, der verschiedene Sektoren abdecke, sei entscheidend, um das volle Potenzial des indischen Marktes auszuschöpfen. Die Bereiche Herstellung, Reformen der Regierung, Marktöffnung und Technologie trieben das Wachstum an. Indien sei zudem gut positioniert, um von der grünen Revolution zu profitieren. Das Land habe starke Wettbewerbsvorteile bei der Solarenergie und setze produktionsabhängige Anreize ein, um eine Weltklasse-Industrie für erneuerbare Energien aufzubauen. Rileys Fazit: Indien biete einzigartige Investitionsmöglichkeiten, die durch eine Kombination aus demografischen Vorteilen, wirtschaftlichen Reformen und technologischer Innovation unterstützt würden. Mit einer klaren Fokussierung auf "Best-in-Class"-Unternehmen und einem diversifizierten Ansatz könnten Anleger von den langfristigen Wachstumschancen profitieren, die Indien zu bieten hat. Indien sei das nächste große Ziel für Investoren, ähnlich wie China in den 2000er Jahren oder Japan in den 1960er Jahren.

Konsequente Anlagestrategie: Wie sich Qualität und Wachstum im Portfolio auswirken

Wolfgang Fickus, Produktspezialist der Investmentgesellschaft Comgest, betont in seinem Vortrag „Die ewige Rendite?“ die Kraft und die Bedeutung des Qualitätswachstums als zentrale Anlagestrategie. Comgest verfolge diesen Stil konsequent über alle Strategien und Fonds hinweg. Ein besonderes Augenmerk lenkt Fickus auf die Anlagephilosophie der Comgest Growth Europe Compounders und des Comgest Growth America. Die Strategien der Fonds zeichneten sich durch ihre Fokussierung auf Unternehmen mit nachhaltigem und stabilem Wachstum aus, die sich durch starke Bilanzkennzahlen und hohe Innenfinanzierungskraft auszeichnen. Der freie Cashflow als Prozentsatz des Umsatzes sei hier ein entscheidendes Kriterium, wobei die Comgest Growth Europe Compounders Strategie hier besonders hervorstechen würde.

Fickus hebt die langfristige Wertentwicklung dieser Strategie hervor und weist darauf hin, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit zwar keine Garantie für zukünftige Erträge biete, jedoch ein Indikator für die Robustheit des Ansatzes sein kann. Als ein Beispiel für den Erfolg dieser Strategie nennt Fickus die Hermès-Aktie. Die Gewinnentwicklung des Unternehmens übertreffe die des MSCI Europe Index über Jahrzehnte hinweg deutlich. Ein weiteres Beispiel sei L’Oréal, das ebenfalls über Jahrzehnte hinweg kontinuierlich Marktanteile gewonnen und eine beeindruckende Wachstumsrate erzielt habe. Die Investitionen von heute seien die Gewinne von morgen, so Fickus. Dies gelte besonders für Unternehmen, die kontinuierlich in Forschung und Entwicklung investierten. Ein solcher Ansatz habe sich auch im Gesundheitssektor bewährt, wo Unternehmen wie Novo Nordisk und Eli Lilly durch ihre Führungsposition im Bereich der Diabetesbehandlung und Adipositas signifikante Marktanteile und Umsatzsteigerungen erzielen konnten.

Fickus erläutert, dass die Comgest Growth Europe Compounders und der Comgest Growth America Fonds auf eine sorgfältige Analyse und Auswahl von Unternehmen setzen, die durch langfristiges Wachstum und stabile Erträge überzeugen. Dabei spiele auch die Berücksichtigung von ESG-Kriterien eine zentrale Rolle. Die ausgewählten Unternehmen in den Portfolios seien in verschiedenen Branchen und Regionen tätig, was zur Diversifikation und Risikominimierung beitrage. Die Fondsstrategie ziele darauf ab, durch nachhaltiges und qualitatives Wachstum langfristig attraktive Renditen zu erzielen. Fickus betont zum Abschluss, dass die Investition in Qualitätswachstumsunternehmen, die von strukturellen Trends profitieren, eine solide Grundlage für langfristigen Anlageerfolg biete.

Abgerundet wird der Freitagnachmittag vom Auftritt Robert Halvers. Er stellt fest, dass die Börsenstimmung gut ist. Und er fragt: Ist die Stimmung vielleicht zu gut? Mit seiner gewohnt enorm fundierten Analyse, garniert mit einem Augenzwinkern, bleibt der gebürtige Dürener optimistisch - nach dem Motto „Es is´ noch immer jot jejangen“. Für Nicht-Rheinländer heißt das: Alles wird gut.  

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