Kleines Comeback der Immobilienfonds

Offene Immobilienfonds sind wieder en vogue. An der Börse Hamburg jedenfalls gehörten sie im Januar beim Fondshandel zu den Umsatzspitzenreitern – und zwar mit deutlichem Abstand.

01.02.2017 | 10:34 Uhr von «Matthias von Arnim»

Seit der US-Präsidentschaftswahl im vergangenen November wirbelt Wahlsieger Donald Trump die Börsen auf. Mit seinen markigen Twitter-Kommentaren beeinflusst Trump das Marktgeschehen nach Belieben – bisher vor allem zur Freude der Börsianer. Der Dow Jones Index konnte im Januar mühelos die historische Marke von 20.000 Punkten überschreiten und erreichte damit ein neues All-Time-High. Dem DAX gelang der höchste Indexstand seit Mai 2015.

Auch der Fondshandel an der Börse Hamburg stand im Januar ganz im Zeichen des Präsidentenwechsels in den USA. Anleger handelten im Januar Fondsanteile im Volumen von rund 86 Millionen Euro. Damit wurden im ersten Monat des neuen Jahres die Umsätze vom November und Dezember 2016 jeweils deutlich überschritten. Auffällig an der Hamburger Statistik ist vor allem das Comeback der Offenen Immobilienfonds, die im Januar im Rampenlicht des Fondshandels standen. Acht der zehn umsatzstärksten Fonds gehören zu dieser Asset-Klasse. Zwar rühren die hohen Umsätze vor allem von Fonds, die sich in Liquidation befinden, doch der Anteil der nicht in Liquidation befindlichen Immobilienfonds hat wieder zugenommen (siehe Tabelle).

Offene Immobilienfonds und Aktienfonds ganz vorne

Der CS Euroreal (WKN: 980500) sicherte sich im Januar abermals den ersten Rang unter den Top 10 nach Umsatz. Anleger handelten Anteile im Wert von 14,3 Millionen Euro. Platz zwei nach Umsatz nahm der KanAm grundinvest (WKN: 679180) mit rund 7,8 Millionen Euro ein. Mit dem Stuttgarter Aktienfonds (WKN: A0Q72H) und dem Deka DAX ETF (WKN: ETFL01) schafften es zwei Publikumsfavoriten aus dem Nicht-Immobilien-Sektor auf die Plätze acht und zehn.

Minenwerte und US-Aktien im Höhenflug

Performance-Spitzenreiter im Fondshandel Hamburg waren im Januar eindeutig Aktien aus dem Edelmetall-Minensektor, ausgelöst durch höhere Notierungen bei allen vier Edelmetallen Gold, Silber, Platin und Palladium. Der GR Noah Fonds (WKN: 979953) sowie der Blackrock World Mining Fonds (WKN: A0M9SC) konnten ein Plus von jeweils 14 Prozent verzeichnen.Trotz zeitweiser Irritationen, die der neue US-Präsident Donald Trump durch verschiedene Statements auslöste, konnten US-Aktien und in diese Aktienwerte investierte Fonds teilweise deutlich zulegen. Der zu mehr als 90 Prozent in wachstumsstarke US-Aktien investierte Morgan Stanley US Growth Fund (WKN: A0LA1C) erzielte zum Beispiel im Laufe dieses Monats eine Performance von rund 10 Prozent.

Türkei-Fonds sind die großen Verlierer

Auf der Verliererseite standen im Januar Fonds mit dem Anlageschwerpunkt Türkei. Als Folge der jüngsten Anschläge und der angespannten politischen Lage in der Türkei ging die Türkische Lira auf Talfahrt. Sie verlor seit Jahresende rund 10 Prozent an Wert und markiert damit einen historischen Tiefpunkt. Die positive Kursentwicklung des Aktienindex Istanbul ISE 100 im Januar konnte den dramatischen Währungsverlust der Lira nur teilweise kompensieren. Schlusslicht bei den Türkei-Fonds war der Istanbul Equity Fund (WKN: 989402) mit einer negativen Performance von rund 16 Prozent.

(MvA)

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