Neuer Substanzwerte-Manager

Alfred Grusch ist seit Jahresbeginn Fondsmanager des Pioneer Investments Substanzwerte. FundResearch hat nachgefragt.

24.10.2012 | 11:45 Uhr von «Patrick Daum»

Im Oktober 1998 legte Pioneer Investments den Fonds Pioneer Investments Substanzwerte (ISIN: DE0009792002) auf. Seit Jahresbeginn ist der Österreicher Alfred Grusch als Manager im Team von Peter Königbauer, der den Bereich „Real Assets und Substanzwerte“ leitet, mitverantwortlich für den Fonds. „Wir managen den Fonds im Teamansatz“, betont Grusch im Gespräch mit FundResearch. „Ich bringe meine Expertise im Edelmetall- und Rohstoffbereich mit ein.“ Edelmetalle sind für Grusch die klassischen Substanzwerte, da sie vor allem von ihrer Knappheit profitieren. Generell definiert der Fondsmanager Substanzwerte als Gegenstände oder Anlagen, die physisch vorhanden sind und für die jederzeit ein tatsächlicher Wert besteht, der sich aus Angebot und Nachfrage bestimmt. Neben den Edelmetallen zählen u.a. Unternehmensbeteiligungen in Form von Aktien, Industrierohstoffe und Immobilien zu Substanzwerten.

Grusch setzt auf einen Mix aus den einzelnen Substanzwerten. „Wir haben derzeit eine Aktienquote von 65 Prozent“, sagt der Fondsmanager. Dabei handle es sich nur um substanzstarke Aktien und Gesellschaften mit einem stabilen bzw. nachhaltigen Geschäftsmodell. Das französische Mineralölunternehmen Total hat beispielsweise einen Anteil von drei Prozent am Portfolio (Stand: 31. August 2012). Das britische Mineralölunternehmen BP kommt auf 2,4 Prozent und der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis auf 2,2 Prozent. Der größte Fondsanteil im Portfolio ist der PIA Gold Stock A (ISIN: AT0000857040) mit 3,2 Prozent. Zu zehn bis 15 Prozent ist der Fonds in inflationsgeschützten Anleihen oder Corporate Bonds investiert. Grusch macht deutlich, dass der Fonds nicht einzig und allein auf Wachstum abzielt: „Anleger, die Wachstum um jeden Preis suchen, sollten nicht in diesen Fonds investieren. Wir haben auch die Inflationsrate im Blick und können den Fonds flexibel an die jeweilige konjunkturelle Situation anpassen.“ Der Erfolg gibt Grusch Recht: Seit zehn Jahren liegt der Fonds kumuliert mit einem Plus von 97,89 Prozent deutlich über der Inflationsrate (18,65 Prozent).

Auf Länderebene zeigt der Pioneer Investments Substanzwerte mit 27,8 Prozent (Stand: 31. August 2012) die stärkste Gewichtung in Deutschland. In Großbritannien investiert das Team um Grusch 12,1 Prozent des 103 Millionen Euro großen Fondsvolumens. Frankreich ist zu 9,6 Prozent allokiert, die Schweiz zu 6,4 Prozent. „Der Fonds ist jetzt internationaler aufgestellt als vorher“, sagt Grusch. Von den Krisenländern im europäischen Mittelmeerraum lässt er allerdings die Finger: „Wir haben bisher davon abgesehen, in Südeuropa direkt zu investieren.“ Dort sei er eher in Form von Corporate Bonds vertreten. Zudem will Grusch über die Grenzen Europas hinaus investieren. „Es wird kein Europa-Portfolio bleiben“, kündigt er an. In Kanada ist er inzwischen mit 4,1 Prozent allokiert. Darüber hinaus wirft er einen Blick auf die aufstrebenden Märkte: „Substanzwerte sind primär in den Emerging Markets und anderen aufstrebenden Regionen zu finden.“

Der Mischfonds trägt die €uro-FondsNote 2. Im Zeitraum von drei Jahren liegt die Volatilität bei 11,87 Prozent und damit im unteren Drittel der Vergleichsgruppe „Mischfonds primär Aktien/Europa“. Über fünf Jahre beträgt die Schwankung 13,91 Prozent, womit der Fonds im Mittelfeld der Peergroup liegt. Die 3-Jahres-Sharpe-Ratio von 0,44 bringt den Fonds ins obere Drittel der Gruppe. Auf fünf Jahre beträgt sie 0,06, was Platz vier bedeutet.

Pioneer Substanzwerte: Inflationsrate und Kategoriedurchschnitt werden geschlagen

Quelle: FINANZEN FundAnalyzer (FVBS)

(PD)

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