Serie zum €uro Champions-Cup 2012: Teil 4

€uro Advisor Services: Professionelle Fondsanalyse – Trends im Marktumfeld

15.10.2012 | 07:45 Uhr von «Patrick Daum»

Die €uro Advisor Services GmbH veranstaltete im September die Roadshow „€uro Champions-Cup 2012“ in verschiedenen Fußball-Arenen in Deutschland. Die vierte und letzte Station war die Redbull-Arena in Leipzig. FundResearch berichtet von den einzelnen Veranstaltungen.

„Viele Privatanleger denken, die Börse ist nicht mehr als ein Kasino“, sagt Christoph Lang, Diplom-Kaufmann und Produktmanager bei €uro Advisor Services GmbH. „Wäre dies der Fall, müsste man nicht in Anlagestrategien investieren, sondern lediglich Wetten auf die zufällige Kursentwicklung abschließen.“  Vor allem seit Beginn der Finanzkrise und dem offenkundigen Vertrauensverlust bei privaten Anlegern werde Börse mit Roulette oft gleichgesetzt. Geht man davon aus, dass die Börse ein reines Zufallsprodukt ist, könnten das finanzmathematische Modell des „Random Walk“  und darauf aufbauend die Effizienzmarkthypothese, die zu Beginn der 1970er Jahre von Eugene Fama aufgestellt wurde, herangezogen werden.  Demnach wäre es bei einem Markt mit starker Effizienz zwecklos Informationen zu sammeln, um daraus eine Anlagestrategie abzuleiten. Bekannte Ansätze wie die klassische Fundamentalanalyse, die technische Analyse oder Nischenstrategien, die im Fondsmanagement eingesetzt werden, könnten somit keinen Mehrwert für Investoren generieren.  Denn bei vollkommener Effizienz seien alle verfügbaren Informationen in den Kursen bereits eingepreist.

Lang widerspricht dieser Annahme. Anerkannte Forscher auf dem Gebiet der Behavorial Finance wie David Hirshleifer, Daniel Kahnemann und Amos Tversky hätten dem Paradigma der Informationseffizienz entgegnen können, dass der Kapitalmarkt– zumindest teilweise – nicht effizient ist. Weitere Erklärungsansätze zeigen die empirische Evidenz, dass die Renditen am Kapitalmarkt nicht zufällig normalverteilt und messbar voneinander abhängig sind. Dies zeige sich in sogenannten „fat tails“ und Volatilitätsclustern. Neuere Forschungsergebnisse deuten auch darauf hin, dass der Einsatz von hohen Hebeln ein wichtiger Treiber von extremer Volatilität sein könne.

„Im Vergleich zu anderen Märkten ist die Börse ein sehr effizienter Markt“, meint Lang.  Doch es existieren Ineffizienzen, die von professionellen Anlegern ausgenutzt werden können.  Er nennt hier als Beispiel den Begriff des Herdentriebs: „Wenn viele eine Aktie oder im Allgemeinen ein Produkt gut finden, dann wird diesen Käufern leicht unterstellt, dass sie über bessere Informationen verfügen als man selbst. Dies kann die eigene  Kaufentscheidung  subjektiv beeinflussen und in Summe ein Faktor für die Bildung einer Preisblase sein.  Genauso könne es aber auch in die andere Richtung gehen, wenn alle gleichzeitig das sinkende Schiff verlassen wollen.“  Entscheidend sei aber, betont Lang, dass sich der Preis kurz- bis langfristig immer wieder einpendelt. Jede Ineffizienz ist nur temporär ausnutzbar und wird im Laufe der Zeit vom Markt bereinigt – zum Beispiel in Form eines  Schocks durch eine radikale Neubewertung. Dies zeige die grundlegende Effizienz des Börsenmarktes, die Fama darstellt und gewährt aktiven Fondsstrategien zugleich die Berechtigung, dass sich temporäre Ineffizienzen in Alpha umwandeln lassen. Da empirisch aber nur ein kleinerer Teil der Fondsmanager dies langfristig gut umsetzen kann, ist aus Sicht der Anleger die laufende Bewertung und  Selektion der „richtigen“ Strategien sowie  Manager entscheidend für den Erfolg.

Wie können Berater daraus ein effizientes Portfolio für ihre Anleger ableiten? „Man braucht für jeden Portfoliobaustein eine fundierte Anlagestrategie“, ist Lang überzeugt. Viele Fondsprodukte verfügten auf der Suche nach Alpha über eine zunehmend hohe Komplexität, weshalb auf Finanzberater ein aufwändiger Selektionsprozess zukomme. Dieser erfolge in Abhängigkeit von Renditevorgaben der Kunden und der Markteinschätzung des Beraters. Entscheidend für den Erfolg auf Portfolioebene sei dann insbesondere das Management von Draw Downs und Volatilitäten gemäß der individuellen Risikopräferenz des Anlegers. Dies alles erfordere einen hohen Aufwand für die Analyse und Überwachung der Fonds. Daher müsse sich der Finanzberater überlegen, ob es Sinn mache, den Aufwand für das Research selbst zu betreiben. „Wenn man das Research auslagert, macht man sich jedoch von Dritten abhängig“, sagt Lang. Jeder Berater müsse daher für sich selbst die Frage stellen, welche Rolle er spielen möchte. Ist er eher ein Vermögensverwalter mit professioneller Expertise und dadurch abhängig von seiner eigenen Portfoliomanagement-Leistung sowie der Selektion von guten Fondsmanagern?  Oder sieht er sich eher als umfassender Kundenbetreuer, wählt aus vordefinierten Strategien und ist dadurch aber abhängig von externen Portfoliomanagern. Beide Möglichkeiten hätten ihre Vor- und Nachteile, so Lang. Für Berater, die sich eher als Vermögensverwalter sehen, bietet €uro Advisor Services mit dem FINANZEN FundAnalyzer (FVBS) eine Software an, die ein professionelles Research ermöglicht.

(PD)

 

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