Weltspartag – Der Frust über die Niedrigstzinsen
Am 30. Oktober 2019 ist es so weit: Der Weltspartag jährt sich zum 95. Mal. Geldinstitute locken an diesem Tag vor allem Kinder mit Aktionen und Geschenken in ihre Filialen. Im Mittelpunkt steht eine der angeblich typisch deutschen Tugenden: das Sparen.30.10.2019 | 08:20 Uhr von «Simone Gröneweg»
Im Mittelalter sollen wohlhabende Menschen ihr Vermögen gern in Geheimfächern in den hölzernen Rahmen über den Betten gehortet haben. Davon soll sich die Redewendung „etwas auf die hohe Kante legen“ ableiten. Für die Münzen oder den Schmuck im Bettkasten gab es keine Zinsen, man verwahrte das Gesparte einfach auf.
Sparer wollen ihr Vermögen aber nicht nur verwahren, sondern dafür auch Zinsen kassieren — was sich derzeit als schwieriges Unterfangen darstellt. Dementsprechend bereitet die extreme Niedrigzinsphase etlichen Sparern Sorgen. So hat eine Umfrage des Analysehauses YouGov im Auftrag der Lebensversicherung 1871 a.G. München ergeben, dass 55 Prozent der Befragten die anhaltende Niedrigzinspolitik beunruhigt. An der Erhebung nahmen 1656 Menschen teil. Weniger Sorgen machten sich die Beteiligten über Themen wie Inflation oder Verluste der Geldanlage (siehe Grafik). Nur jeder Fünfte hat keinerlei Ängste, wenn es ums Sparen geht.
Trotz aller Unsicherheiten bleibt der Vermögensaufbau
wichtig. Verbraucher sollten sich ein finanzielles Polster zulegen, um bei
ungeplanten Ausgaben nicht zu straucheln. Wer angesichts der niedrigen Zinsen
frustriert ist, sollte sich nach anderen Möglichkeiten umschauen. Für die langfristige Planung sollten Anleger auch auf Aktien und
Investmentfonds setzen, bevor sie das Ersparte in den Bettkasten legen.
Warum die Zinsen vielleicht nie wieder steigen werden, lesen Sie hier.
Quelle: €uro am Sonntag