Wieder Rückenwind für Zykliker?

Zuletzt rotierten die Märkte rein in Industriewerte und raus aus Tech-Aktien. Marcus Poppe, Manager des DWS Smart Industrial Technologies, sagt, was langfristig für beide Sektoren spricht.

08.12.2020 | 07:45 Uhr von «Ralf Ferken»

Kurschancen bei Zyklikern

Wendet sich das Blatt nun an der Börse? Holen die Verlierer der Corona-Krise wieder auf? Marcus Poppe, Manager des DWS Smart Industrial Technologies, hält dies für möglich. Aus seiner Sicht dürften sich die Bewertungsunterschiede zwischen Krisengewinnern und –verlierern verringern, was sich mit den positiven Aussichten auf Corona-Impfstoffe begründen lasse.

Marcus Poppe, DWS

Beim DWS Smart Industrial Technologies investiert Poppe in klassische Industriewerte, aber auch in Aktien aus dem Technologiesektor. „Wir haben zuletzt auf digitale Geschäftsmodelle beziehungsweise auf Zulieferfirmen aus der Halbleiterbranche gesetzt. Das hat sich positiv ausgewirkt“, sagt er.

Zudem hat der DWS-Fondsmanager über den Sommer hinweg bereits stärker auf Zykliker gesetzt und sich stärker in der Luftfahrtbranche engagiert sowie vereinzelt Industrieunternehmen aufgestockt. „Diese Entscheidung hat sich im Zuge der positiven Nachrichten möglicher Impfstoffe ausgezahlt.“ Auf Sicht der nächsten zwölf Monate rechnet er bei Zyklikern mit weiterem Kurspotenzial.

Pro Technologie

Auf lange Sicht sei der Technologiesektor aber nach wie vor aussichtsreich, so Poppe. „Hier sind weiterhin hohe Wachstumsraten zu erwarten, vorausgesetzt das globale regulatorische Umfeld wird sich nicht grundlegend ändern.“

Zwar seien Bewertungen dort im historischen Kontext relativ hoch, erklärt Poppe. Die niedrigen Zinsen unterstützen diese aber. „Sollten die Zinsen im Falle einer stärkeren wirtschaftlichen Erholung schneller steigen als aktuell von uns prognostiziert, ist dieser Sektor anfällig für Korrekturen“, schränkt er ein.

Pro Industrie

Aber auch Industrieunternehmen dürften laut Poppe von der Digitalisierung profitieren und hätten somit gute Wachstumsaussichten. „Anders als im Technologiesektor sehe ich hier aktuell auch weniger die Gefahr einer stärkeren Regulierung“, fügt er an. Ein möglicher Bremsklotz wäre hier die Konjunktur, die sich langsamer als erwartet erholt.

Industriefonds:

Name (Auswahl) Perf 1 Jahr (in %) Perf 10 Jahre (in %) FondsNote ISIN
Deka-Industrie 4.0 CF 27,3

LU1508359509
UniIndustrie 4.0 A 26,2

LU1772413420
DWS Smart Industrial Technologies LD 13,8 168,6 3 DE0005152482
iShares STOXX Europe 600 Chemicals ETF 12,8 138,5 1 DE000A0H08E0
UniSector BasicIndustries A 8,9 52,0 4 LU0101442050
Xtrackers Stoxx Europe 600 Industrial Goods Swap ETF 6,8 131,6 3 LU0292106084
Lyxor STOXX Europe 600 Industrial Goods & Services ETF 6,3 133,5
LU1834987890
iShares STOXX Europe 600 Industrial Goods & Services ETF 6,0 130,4 3 DE000A0H08J9
SPDR MSCI Europe Industrials ETF 5,5 121,1 3 IE00BKWQ0J47
Fidelity Global Industrials A 4,4 51,5 5 LU0114722902
Invesco Industrials S&P US Select Sector ETF 3,6
3 IE00B3YC1100
Lyxor MSCI World Industrials ETF 3,3 158,9 2 LU0533033402
Xtrackers MSCI World Industrials ETF 2,8
2 IE00BM67HV82
SPDR S&P US Industrials Select Sector ETF 2,6

IE00BWBXM724
iShares STOXX Europe 600 Construction & Materials ETF 2,1 133,4 4 DE000A0H08F7
Stichtag: 02.12.2020; Quelle: vwd



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