World Gold Council: Goldbesicherte ETFs setzen ihre positive Entwicklung mit Zuflüssen im vierten Monat in Folge fort

Globale goldbesicherte ETFs verzeichneten im April Nettozuflüsse in Höhe von 3 Mrd. USD und konnten damit ihre Aufwärtsbewegung im vierten Monat in Folge fortsetzen, obwohl sich die Anleger Sorgen über das Inflationsniveau und Stagflationsrisiken machten, so die jüngsten Daten, die heute vom World Gold Council veröffentlicht wurden.

09.05.2022 | 12:10 Uhr

Die weltweiten Goldbestände stiegen auf 3.869 Tonnen (238 Mrd. USD) und lagen damit nur 1 % unter dem Allzeithoch von 3.922 Tonnen im November 2020. Die Zuflüsse erfolgten trotz des Drucks durch steigende Renditen - die zum ersten Mal seit 2020 kurzzeitig ins Plus drehten - sowie durch die hawkishe Notenbankrhetorik und die Aufwertung des US-Dollars.

Gold schloss den Monat schließlich 2 % niedriger bei 1.911 USD/Unze, erhielt jedoch Unterstützung durch die anhaltende schwache Entwicklung der Aktienmärkte, die hohe Inflation und den anhaltenden Krieg in der Ukraine.

Adam Perlaky, Senior Analyst, World Gold Council:

"Die Zuflüsse im April verdeutlichen trotz steigender Renditen und höherer Zinssatzerwartungen, dass die Anleger immer noch über die hohe Inflation und das schwächere Wirtschaftswachstum besorgt sind. Angesichts des Risikos eines stagflationären Umfelds stieg die Nachfrage nach liquiden Absicherungen wie Gold weiter an, insbesondere bei europäischen und nordamerikanischen Fonds."

"Historisch gesehen korreliert ein starker Dollar negativ mit dem Goldpreis. Dies deutet darauf hin, dass der Anlagewert in Zukunft Gegenwind erfahren könnte. Es ist jedoch wichtig zu bedenken: Die Entwicklung des Goldpreises könnte von den Faktoren beeinflusst werden, die hinter der Dollarstärke stehen - und nicht von der Kursentwicklung an sich. Bleibt der Dollar aufgrund der aggressiven Haltung der Zentralbanken und steigender Renditen stark, würde sich dies wahrscheinlich negativ auf den Goldpreis auswirken. Ist der Anstieg jedoch auf eine risikoarme Stimmung zurückzuführen und halten die geopolitischen Spannungen an, könnte der Goldpreis steigen."

Zusätzliche Highlights des monatlichen ETF-Reports:

Regionale Daten:

+ Nordamerikanische Fonds: Anstieg um 1 Mrd. US-Dollar (1 % AUM), vor allem durch Zuflüsse in größere, liquide US-Fonds

+ Europäische Fonds: Anstieg um 2 Mrd. US$ (2 % AUM), wodurch die regionalen AUM auf ein neues Rekordhoch von 104 Mrd. US$ stiegen

+ Asiatische Fonds: verzeichneten Abflüsse in Höhe von 46 Mio. US$ (1 % AUM), angetrieben von chinesischen Gold-ETFs, die sich von weiteren Beständen trennten

+ Kostengünstige ETFs setzten ihre Dynamik fort und legten im Laufe des Monats 320 Mio. US$ (7%) zu

Der Tagesdurchschnitt des Goldhandels sank auf 120 Mrd. USD pro Tag. Gold beendete den April mit einem Minus von 2 % und schloss den Monat bei 1.911 US$/oz ab.

Den ausführlichen Gold-ETF-Report des World Gold Council finden Sie in den Anhängen:

Anlage 1

Anlage 2

(dp)

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