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Pictet-Experte: „Risiko in aktivem Portfolio nicht verringern“

Elif Aktug
Asset Management

Pictet Asset Management hat vor einem Jahr mit dem PTR Agora Fund einen neuen Aktienfonds mit Total-Return-Strategie aufgelegt. Zeit also, sich mit den Produktverantwortlichen zu unterhalten.

08.06.2015 | 06:45 Uhr von «Teresa Laukötter»

Seit Jahren sind Hedgefonds und ihre Mitarbeiter in der Öffentlichkeit als „böse Buben“ gebrandmarkt. Viele Anleger sind zudem auf der Suche nach den sogenannten „sicheren Häfen”. Insbesondere ETFs erleben zurzeit einen deutlichen Aufwärtstrend. Solche und andere Instrumente sind jedoch stark positiv mit dem Markt korreliert und dessen Ausschlägen „ausgeliefert“. Hedgefonds sind dementsprechend nicht außer Acht zu lassen, wenn es um das Thema „Mehrwert-Generieren“ geht – vor allem da sie mittlerweile als Luxemburger Fonds aufgelegt werden können und damit starken Regulierungen und Kontrollen unterliegen. 

Der Assetmanager Pictet hat unter diesem Aspekt vor einem Jahr den PTR-Agora Fund (ISIN: LU1071462615) aufgelegt: Einen europäischen Aktienfonds, der durch einen Long/Short-Investmentansatz geprägt ist. Durch die Total-Return-Strategie sollen unabhängig von den Richtungen, in welche sich die Märkte bewegen, positive Renditen erzielt werden. 

Die Pictet-Produktexperten fahren dabei einen eigenen Stil: Insgesamt soll der Fonds marktneutral gefahren werden. Für die Manager zählt vor allem die Entwicklung sich gegenüberstehender Werte relativ zueinander. Um Rendite zu erzielen, muss die Relation der beiden Werte der Erwartung der Fondsmanager entsprechen. Dabei könnten die Kurse beider Werte auch fallen, solange das Verhältnis zwischen ihnen stimmt. Auf diese Weise soll das Marktrisiko reduziert und Alpha extrahiert werden.

Um passende Investmentideen zu finden, suchen die Fondsmanager um die Lead-Fondsmanagerin Elif Aktug nach Auslösern und Veränderungen („Katalysatoren“) für größere Neubewertungen. Ziel sind europäische Standardwerte. Die Experten versuchen Einflussfaktoren, wie Unternehmensumstrukturierungen, M&A-Ziele, Wechsel im Management, saisonale Industrietrends und Veränderungen der Aktionärsbasis oder strukturelle Gewinner oder Verlierer, die vom Markt über- oder unterschätzt wurden, zu identifizieren. Sogenannte „Corporate Events“ machen dabei etwa 80 Prozent des Brutto-Exposures des Fonds aus. 

Insgesamt investiert der Fonds in etwa 35 - 50 Investmentstrategien. Jede  ist durch eine Kombination aus Long- und Short-Positionen gekennzeichnet. Die Sektoren, in welche die Manager aktuell investieren, lassen sich dabei grob in Transport und Infrastruktur, Automobile, Papier und Verpackung sowie in Pharma, Energie, Chemie und Weiteres, unterteilen. Potentielle Long-Strategien können an starken Unternehmensbilanzen und Profiteuren europäischer Erholung oder niedriger Ölpreise orientiert sein. Short-Strategien dagegen zielen beispielsweise auf mangelnde Preismacht, regulatorische Unsicherheiten oder auf Verlierer der US-Dollar-Stärke ab. Auf diese Weise soll der Fonds eine Wertentwicklung von acht bis zehn Prozent per anno erzielen, bei einer Volatilität von unter zehn Prozent. 

Das Volumen des Fonds liegt derzeit bei 324 Millionen Euro (Stand: 03.06.2015) und die Verwaltungsgebühr des Fonds beträgt 1,6 Prozent. Es besteht zudem eine Performance-Fee von 20 Prozent, welche relativ zum EONIA für EUR-Anteilsklassen berechnet wird und entsteht, sobald der Fonds seinen letzten Höchststand überschreitet. 

„Unser Problem ist nicht, dass einem die Ideen ausgehen könnten“, erklärt Elif Aktug, „sondern, dass man ein geeignetes Investment-Umfeld findet.“ Gerade die Euro-Krise 2011 war für das Team eine Herausforderung. Nicht mehr die fundamentalen Daten von Unternehmen seien ausschlaggebend gewesen, sondern der makroökonomische Ausblick insgesamt: „Am liebsten haben wir natürlich solche Umgebungen und Szenarien, in denen Stockpicking möglich ist.“

Prof. Rolf Banz, Senior Advisor für Pictet Asset Management, sieht in einem marktneutralen Ansatz die beste Möglichkeit, Mehrwert zu schaffen: „Gewinner brauchen Verlierer, das gehört zusammen und durch Marktneutralität können positive und negative Einsichten ausgenutzt werden.“ So könne das Ziel nicht sein, dass das Risiko generell verringert werde, sondern, dass ein ‚vernünftiges‘ Risiko eingegangen werde.

(TL) 

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