Künstliche Intelligenz hat Einzug in die Finanz- und Versicherungsbranche gehalten und schickt sich an, vieles zu verändern, von der Risikobewertung bis hin zur Kundenkommunikation. Wie Vermittlerinnen und Vermittler aktuell damit umgehen, hat der AfW in seinem aktuellen Vermittlerbarometer eruiert.
24.11.2023 | 12:28 Uhr
16
Prozent der Vermittelnden verwenden bereits mindestens eine Anwendung der
Künstlichen Intelligenz (KI) im Rahmen seiner Arbeit. 15 Prozent antworteten
mit „noch nicht“, haben dies also vor. Zwei Drittel (66 Prozent) haben im
Rahmen ihrer Vermittlertätigkeit keine Berührung mit KI. Diese Erkenntnis ist
eines der Ergebnisse des 16. AfW-Vermittlerbarometers, für das mehr als 1.000
Vermittlerinnen und Vermittler Auskunft im Rahmen einer umfassenden
Online-Umfrage erteilten.
Texterstellung am
häufigsten genutzt
Von den aktiven KI-Nutzern wenden demnach 85,2 Prozent Tools für die
Texterstellung und 61,7 Prozent für die Ideenfindung an. Noch weit weniger in
Gebrauch bei Vermittlerinnen und Vermittlern sind KI-Tools zur
Informationsbeschaffung (36,7 Prozent), Bilderstellung (19,5) oder der
Vertriebsunterstützung (18,0). Nur rund jeder elfte Vermittler nutzt KI für die
Auswertung von Daten und nur jeder zwanzigste für die Erstellung von Angeboten
(siehe Grafik). Hier waren Mehrfachnennungen erlaubt.
20% der befragten Vermittelnden nutzen ihre KI-Anwendung(en) täglich, davon die Hälfte allerdings nur wöchentlich. 18 Prozent antworteten auf die Frage nach der Häufigkeit mit monatlich, während 10 Prozent noch seltener auf die Künstliche Intelligenz zurückgreifen.
Zeitersparnis klar an erster Stelle der Motive
Interessant ist die Auswertung, welche Ziele Vermittlerinnen und Vermittler mit dem Einsatz von KI in ihrem Berufs- und Beratungsalltag verbinden. Neun von zehn der Befragten wollen Zeit sparen (89,7 Prozent). Immerhin jeder zweite möchte Unterstützung im Vertrieb (52,9 Prozent) und Kosteneffizenz (50,9 Prozent) erreichen. Weniger häufig verbinden die Befragten Ziele wie eine bessere Kundenbetreuung (43,0), eine verbesserte Datenanalyse (34,7) oder die Gewinnung neuer Kunden (34,3) mit der KI.
„Künstliche Intelligenz in der Beratung steht noch am Anfang. Derzeit werden vor allem unkomplizierte und rasch umsetzbare Anwendungen wie die Texterstellung genutzt“, beurteilt Frank Rottenbacher, Vorstand AfW Bundesverband Finanzdienstleistung, das Ergebnis aus dem AfW-Vermittlerbarometer. Das werde sich aber im Lauf der Zeit rasch ändern, sobald sich die Vermittler mit den neuen technischen Möglichkeiten besser vertraut gemacht haben. „Wer einmal durch Einsatz einer KI erheblich an Zeit und Aufwand im Beratungsgeschäft gespart hat, wird dies auch weiterhin tun“, so Rottenbacher weiter.
Vermittler suchen konkrete Orientierung bei KI
Ein Support der Vermittlerinnen und Vermittler beim Thema KI ist nötig. Das
zeigen die Antworten auf die Frage, welche konkrete Unterstützung sich
Vermittelnde in KI-Fragen wünschen. Drei Viertel (75,3 Prozent) suchen
Orientierungshilfen bei der Auswahl geeigneter KI-Tools. Hilfe bei der
Implementierung wünschen 61,1 Prozent, während 51,1 Prozent gern etwaige Fragen
zu den rechtlichen Anforderungen der Verwendung geklärt hätten (siehe Grafik).
Auch hier waren Mehrfachnennungen erlaubt.
„Das große Interesse nach passenden KI-Tools erleben wir auch in unserer Community #DIE34ER. Dort veranstalten wir am 28.11.2023 bereits den zweiten Online-Independence Day ausschließlich zu diesem Thema. Drei KI-Profis und Branchenexperten werden den #DIE34ERn konkrete Empfehlungen geben“, bestätigt AfW-Vorstand Frank Rottenbacher die Umfrageergebnisse. Registrieren und anmelden für die Veranstaltung können sich junge und junggebliebene Vermittlerinnen und Vermittler noch hier: https://www.die34er.de/ (pg)
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