Das Jahr 2019 war einer Studie zufolge das schwächste Jahr für Börsengänge in Deutschland seit der globalen Finanzkrise.
09.12.2019 | 07:22 Uhr
Verunsichert von Brexit, Handelskonflikten und Ängsten vor einer Rezession legten nur drei Unternehmen einen Börsengang im streng regulierten Segment Prime Standard hin - ein Tiefpunkt seit 2009. Zugleich sei der Wert der ausgegebenen Aktien um fast 70 Prozent auf 3,6 Milliarden gefallen, zeigt eine Auswertung der Hamburger Beratungsfirma Kirchhoff Consult. 2018 hatte sie noch 16 Börsengänge mit 11,6 Milliarden Euro Emissionsvolumen gezählt.
Der Prime Standard der Deutschen Börse ist das Segment mit den höchsten Transparenzpflichten für Firmen. Eine Aufnahme ist Voraussetzung, um in Dax-Indizes wie Dax oder MDax notiert zu werden. Zu den wenigen Lichtblicken 2019 zählte der milliardenschwere Börsengang des schwäbischen Softwareunternehmens Teamviewer . Auch die Volkswagen-Lkw-Tochter Traton schaffte das Börsendebüt.
"Die wirtschaftspolitischen Unsicherheiten wogen für viele Börsenkandidaten schwerer als die sehr gute Entwicklung am Aktienmarkt", erklärte Firmenchef Klaus Rainer Kirchhoff. Für das kommende Jahr ist er wieder optimistischer. "Die weiter lockere Geldpolitik der Notenbanken und die zunehmend positiven Signale im Handelsstreit stimmen uns zuversichtlich, dass 2020 wieder mehr Unternehmen an die Börse gehen werden."
Die Pipeline an Börsenkandidaten sei gut gefüllt. Zu den möglichen Erstnotizen zählen die Autoren die Aufzugssparte von Thyssenkrupp und die Siemens-Sparte Energy, die im September 2020 aufs Parkett gehen soll. Auch der Wohnmobile-Anbieter Hymer sei ein Kandidat.
Quelle: dpa-AFX
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