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Dachfonds

Thorsten Mohr: Die bessere Vermögensverwaltung

Die finanziellen Einstiegshürden und Kosten für eine professionelle Vermögensverwaltung liegen oft recht hoch. Thorsten Mohr sieht Dachfonds als transparente und kostengünstige Alternative mit Steuervorteilen.

01.09.2021 | 07:30 Uhr von «Thorsten Mohr»

Das Management von Dachfonds verfolgt, genau wie eine professionelle Vermögensverwaltung, das Ziel, möglichst hohen Wertzuwachs bei gleichzeitig ­geringer Volatilität zu erzielen. Doch gibt es gravierende Unterschiede, die unserer Meinung nach für den Dachfonds sprechen: steuerliche Vorteile, ein sehr flexibles, aktives Management und seine erhöhte Transparenz.

Fonds bieten eine gute Diversifizierung, Dachfonds bieten eine noch breitere. Sie investieren in Aktien-, Renten-, Immobilien-, Rohstoff– und Geldmarktfonds. Auf diese Weise ermöglichen sie eine optimale Risikostreuung, Lösungen für jedes Risikoprofil und eine langfristig stabile Kursentwicklung. Für dieses Ergebnis könnten Anleger auch einen persönlichen Vermögensverwalter beauftragen. Ein Dachfonds ist für viele jedoch die sinnvollere Alternative — nicht nur, weil der Verwalter erst ab einer höheren Anlagesumme tätig wird.

Ganz wesentlich ist der steuerliche Vorteil im Gegensatz zu einer Vermögensverwaltung: So ist die Umschichtung im Portfolio innerhalb eines ­Dachfonds zunächst steuerfrei, Anleger zahlen erst bei Verkauf ihrer Fondsanteile. Dagegen wird jede Re-Allokation einer Vermögensverwaltung versteuert und dem Kunden in Rechnung gestellt. Das geht an die Substanz: In Einzelfällen können bei einem Startguthaben von 100 000 Euro allein die Steuern durch Umschichtungen bei einer Haltedauer von zehn Jahren um die 6000 Euro ausmachen.

Große Marktschwankungen sollen vermieden werden

Wer nicht für jede Umschichtung die ­Zustimmung — und das Budget dafür — einholen muss, der ist flexibler. Ein aktiv gemanagter Dachfonds wird, wenn ­nötig, tagesaktuell umgeschichtet. So können etwa große Marktschwan­kungen vermieden und Gewinne mit­genommen werden. Im Rahmen der Corona-Krise haben viele Dachfonds, wie etwa auch unser Argentum-Performance-Navigator-Fonds, die Aktienquote zwischenzeitlich auf das Minimum reduziert. Die Titel waren binnen weniger Stunden verkauft.

Nachdem die Tal­sohle durchschritten war, sind wir rasch wieder eingestiegen, etwa bei den sogenannten Stay-at-home-Aktien. Im Ergebnis war der Fonds 2020 rund 30 Prozent im Plus, bei einem Drawdown von zwölf Prozent. Zum Vergleich: Der DAX lag ­dagegen 2020 mit nur drei Prozent im Plus, bei einem ­Drawdown von 38 Prozent.

Dachfonds sind also wendig und ­flexibel. Dazu kommen ihre erhöhte Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Interessenten können auf der Website, im aktuellen Factsheet oder im Depot­auszug jederzeit nachlesen, wie der Fonds allokiert ist. Mit der WKN können sie täglich Anteilspreise verfolgen und beim Kauf bekommen Anleger die genauen Kosten en Detail aufgeschlüsselt. So viel Klarheit bietet die Vermögensverwaltung nicht.

Anlegern, die sich persönliche Betreuung wünschen, sei gesagt: Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben wir bei Argentum zeitweise um die 70 Telefonate jede Woche geführt, um Fragen der Anleger zu beantworten — neben den regelmäßigen Kundenmitteilungen und Sondernewslettern. Kundennähe ist auch bei Dachfonds Trumpf.

Hinzu kommt: Ein Dachfonds lässt sich grundsätzlich in jedes bestehende Depot einkaufen — und börsentäglich problemlos wieder verkaufen, was bei einer Vermögensverwaltung nicht immer möglich ist. Dort müssen Anleger erst ihren Vertrag kündigen und dabei unter Umständen längere Kündigungsfristen beachten.

Eigene Aktienauswahl kostet viel Zeit und Gebühren

Als gravierender Nachteil wird oft ins Feld geführt, dass Dachfonds im Vergleich zu Einzelfonds höhere Gebühren verlangen. Das mag zum Teil so sein, ist aber nur die halbe Wahrheit: Der Kauf von vielen Einzelpositionen — für eine annähernd vergleichbare Risikostreuung wie im Dachfonds — würde den Gebührenteil ebenfalls deutlich ansteigen lassen und so die Rendite schmälern.

Natürlich kann grundsätzlich jeder Anleger sein Depot selbst erstellen, doch auf lange Sicht darf man den Verwaltungsaufwand nicht unterschätzen: Anleger müssten bei jedem Einzelposten regelmäßig prüfen, ob sie diesen halten, verkaufen oder aufstocken wollen. Diese zeitaufwendige Arbeit übernimmt das Fondsmanagement für sie. Klug gemanagte Dachfonds vermeiden überdies unklare Strukturen und et­waige Doppelabdeckungen. Insofern sind Dachfonds-Gebühren gut ange­legtes Geld.

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