Der Flash-Crash vom 9. August hat an den Terminmärkten bei Gold-Futures tiefe Spuren hinterlassen. Noch stärkerer Verkaufsdruck war letztmals im Mai 2019 registriert worden.
18.08.2021 | 12:15 Uhr von «Jörg Bernhard»
Nur zur Erinnerung: Am 9. August stürzte der Gold-Future binnen weniger Minuten in der Spitze um rund fünf Prozent ab und markierte damit ein neues Viermonatstief. An den Terminmärkten hat dies zu massiven Verwerfungen geführt, was sich sehr gut an dem am Freitagabend veröffentlichten Commitments-of-Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC) ablesen lässt. Beim allgemeinen Interesse an Gold-Futures fiel das Minus relativ moderat aus. So hat sich in der Woche zum 10. August die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 485.700 auf 477.200 Futures (-1,7 Prozent) lediglich leicht reduziert.
Massiver Verkaufsdruck gab es hingegen sowohl unter großen Terminspekulanten (Non-Commercials) als auch unter Kleinspekulanten (Non-Reportables) zu vermelden. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) dieser spekulativen Marktakteure führte dies zu einem Einbruch von 231.300 auf 195.600 Kontrakte (-15,4 Prozent). Dies stellte den stärksten prozentualen Rückgang seit Mai 2019 dar.
Vor allem große Terminspekulanten haben im Berichtszeitraum besonders stark auf einen fallenden Goldpreis gewettet und ihr Short-Engagement um mehr als 32.000 Futures verstärkt. Zugleich haben sie ihre Long-Seite um über 4.100 Kontrakte zurückgefahren. Dadurch hat sich deren Netto-Long-Position von 196.300 auf 168.400 Futures (-14,2 Prozent) stark reduziert. Noch stärker ausgeprägt war der Verkaufsdruck unter den Kleinspekulanten. Deren Netto-Long-Position hat sich nämlich innerhalb einer Woche von 34.950 auf 27.200 Futures (-22,2 Prozent) ermäßigt.
Mittlerweile dürfte sich die extrem negative Stimmung aber wieder beruhigt haben, schließlich bewegt sich der Goldpreis - nach dem am 9. August erfolgten temporären Absacker unter die Marke von 1.700 Dollar - nun wieder in Richtung 1.800 Dollar. Wie bei Flash-Crashs häufig zu beobachten, fiel die nachfolgende Erholung relativ heftig aus. In der Spitze hat sich der Goldpreis von seinem Viermonatstief wieder um mehr als 100 Dollar erholt.
Dieser Artikel erschien zuerst am 17.08.2021 auf boerse-online.de
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