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Edelmetalle

Goldpreis: US-Inflationssorgen nehmen Fahrt auf

Obwohl Notenbanker in den vergangenen Monaten regelmäßig behauptet haben, dass der aktuell zu beobachtende Inflationsanstieg von temporärer Natur sein wird, wächst in der Finanzwelt die Verunsicherung.

18.05.2021 | 07:05 Uhr von «Jörg Bernhard»

Als regelrechten "Paukenschlag" kann man die am vergangenen Mittwoch für den Monat April gemeldete US-Inflationsrate in Höhe von 4,6 Prozent p.a. bezeichnen. Zum einen, weil damit der Vormonatswert (2,6 Prozent p.a.) deutlich übertroffen wurde und zum anderen, weil die Analystenerwartungen signifikant verfehlt wurden. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten hatten diese mit einer jährlichen Teuerungsrate von "lediglich" 3,6 Prozent gerechnet. Dabei spielte der Basiseffekt zweifellos eine große Rolle, schließlich war der April 2020 von massiven Verwerfungen an den Rohstoffmärkten gekennzeichnet.

In den kommenden Monaten wird sich nun zeigen, ob die Prognosen vieler Volkswirte und Notenbanker zutreffen werden. Sie gehen nämlich davon aus, dass sich die überdurchschnittlich hohe Inflation als temporäre Erscheinung erweisen wird. Eine gewisse Unsicherheit ergibt sich allerdings durch den Umstand, dass niemand genau prognostizieren kann, wie sich der seit Monaten anschwellende Konsumstau auflösen und die Preise beeinflussen wird.

Für Anleger stellt sich insbesondere auf lange Sicht folgende Frage: Wo drohen die höheren Kaufkraftverluste - bei Geld oder bei Gold? In den vergangenen Jahrzehnten erwies sich das gelbe Edelmetall zweifellos als der bessere Wertspeicher. Eine Rückkehr zu einer "normalen Geldpolitik" ohne Strafzinsen, Anleihekäufe und ultraniedrige Leitzinsen dürfte relativ unwahrscheinlich sein, schließlich könnten Staaten nur im Falle eines nachhaltigen Konjunkturbooms darauf hoffen, keine Probleme beim ordentlichen Schuldendienst und der Refinanzierung ihrer Schuldenberge zu bekommen.

Da der "ganz normale Bundesbürger" aufgrund seiner Gehalts- und Rentenansprüche und mitunter hohen Vermögen an Bargeld und Einlagen eher bei Geld ein Klumpenrisiko aufweist, sollte jeder Sparer auf lange Sicht lieber einen "Klumpen" Gold ansparen als Geld zu horten, schließlich "frisst" die Inflation pro Jahr aktuell zwei Prozent dieser hart erarbeiteten Ersparnisse wieder auf.

Dieser Artikel erschien zuerst am 17.05.2021 auf boerse-online.de

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