Der Silberpreis hinterlässt einen angeschlagenen Eindruck, schließlich hat er seit Ende Juli 6,1 Prozent und - gemessen vom Jahreshoch - sogar über 20 Prozent an Wert verloren.
10.08.2021 | 07:00 Uhr von «Jörg Bernhard»
Nach drei Wochen mit nachlassendem Optimismus blicken große wie kleine Terminspekulanten laut aktuellem Commitments-of-Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission wieder erheblich zuversichtlicher drein. Zum vierten Mal in Folge gab es jedoch beim allgemeinen Interesse an Silber-Futures ein Minus zu vermelden. In der Woche zum 3. August hat sich nämlich die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 150.800 auf 146.200 Futures (-3,1 Prozent) signifikant reduziert. Dies hat aber weder unter Großspekulanten (Non-Commercials) noch unter Kleinspekulanten (Non-Reportables) die Stimmung getrübt, ganz im Gegenteil. Innerhalb einer Woche hat sich nämlich die kumulierte Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten von 46.900 auf 52.200 Kontrakte (+11,2 Prozent) in deutlich höhere Regionen bewegt.
Große Terminspekulanten erwiesen sich im Berichtszeitraum als treibende Marktkräfte. Sie haben nämlich ihr Short-Engagement innerhalb einer Vorwoche mit 5.500 Futures deutlich stärker als ihre Long-Seite (minus 540 Kontrakte) reduziert. Dadurch hat sich deren Netto-Long-Position innerhalb einer Woche von 31.200 auf 36.100 Kontrakte (+15,7 Prozent) verstärkt. Unter den kleinen Terminspekulanten nahm der Optimismus ebenfalls zu, wenngleich weniger dynamisch. Ihre Netto-Long-Position stieg innerhalb einer Woche von 15.700 auf 16.000 Futures (+2,2 Prozent).
Die US Mint steigerte im Juli ihren Absatz von American Eagles-Silbermünzen recht deutlich. Nachdem die nationale Prägeanstalt aufgrund von Lieferproblemen im Mai keine einzige Silbermünze ausgeliefert hatte, versorgte sie den US-Münzhandel im Juni mit 2,8 Millionen Ein-Unzen-Silbermünzen. Im Juli kletterten die ausgelieferten Stückzahlen auf über 3,1 Millionen Stück. Der physische Silberhandel geriet während des Corona-Crash im März 2020 besonders stark aus den Fugen. Damals explodierten die Aufgelder für Silbermünzen kurzzeitig über 110 Prozent und bei Silberbarren über 46 Prozent. Nach den von US-Kleinanlegern ausgelösten Short-Squeeze-Spekulationen sprangen die betreffenden Aufgelder Anfang Februar zeitweise über 24 bzw. 26 Prozent. Seither gingen diese um einige Prozentpunkte zurück, was sich als leichte Entspannung interpretieren lässt. Auf der Website Gold.de kann man sich unter dem Menüpunkt "Mehr" für Gold, Silber, Platin und Palladium aktuelle Aufgeldtabellen sowie deren historische Entwicklung anzeigen lassen.
Dieser Artikel erschien zuerst am 10.08.2021 auf boerse-online.de
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