Der am Freitagabend veröffentlichte Commitments-of-Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission wies bei Silber-Futures unter großen wie kleinen Terminspekulanten eine wachsende Skepsis aus.
21.07.2021 | 07:00 Uhr von «Jörg Bernhard»
Auch beim allgemeinen Interesse an Silber-Futures dominierten in der Woche zum 13. Juli negative Vorzeichen, ablesbar an der rückläufigen Anzahl offener Kontrakte (Open Interest). Hier war nämlich ein Minus von 157.200 auf 154.700 Futures (-1,6 Prozent) registriert worden. Während in der Woche zuvor sowohl Großspekulanten (Non-Commercials) als auch Kleinspekulanten (Non-Reportables) deutlich optimistischer geworden sind, überwog nun bei beiden die Skepsis. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten schlug sich dies in einem Rückgang von 63.100 auf 60.900 Kontrakte (-3,5 Prozent) nieder.
Großspekulanten haben ihr Long-Exposure (minus 2.500 Futures) innerhalb einer Woche stärker zurückgefahren als ihre Short-Seite (minus 1.700 Kontrakte), wodurch sich deren Netto-Long-Position von 44.500 auf 43.700 Kontrakte (-1,8 Prozent) reduziert hat. Unter kleinen Terminspekulanten trübte sich die Stimmung deutlich stärker ein. Hier war bei der Netto-Long-Position auf Wochensicht nämlich ein markanter Rückgang von 18.600 auf 17.200 Futures (-7,5 Prozent) registriert worden.
Besonders interessant. Obwohl sich in den vergangenen zwölf Monaten unter den spekulativen Marktakteuren die Netto-Long-Positionen nicht sonderlich stark verschoben haben, verteuerte sich der Silberpreis während dieses Zeitraums um ungefähr 35 Prozent. Dies lässt den Schluss zu, dass derzeit vor allem die Kassa-Märkte einen starken Einfluss auf den Silberpreis haben. Eines sollte jedem klar sein, Barren und Münzen sind zweifellos substanzhaltiger als Papiersilber in Form von Futures und Optionen. Diesem Vorteil steht allerdings der Nachteil der Mehrwertsteuerpflicht bei Barren und Münzen gegenüber. Bei langfristig orientierten Investoren kann dieser allerdings vernachlässigt werden.
Dieser Artikel erschien zuerst am 20.07.2021 auf boerse-online.de
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