Die Inflation und ihre Schwankungen bleiben das beherrschende Thema der kommenden Jahre für unsere Wirtschaft, die Märkte und unsere Vermögen.
In der Eurozone hat die Inflation nach Einschätzung des Chefvolkswirtes der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, ihren Höhepunkt wohl nahezu erreicht.
Schwacher Dollar, langsameres Wachstum, ein starker Rückgang der Inflation, Zurückhaltung bei Aktien, bullische Anleihen und ein Aufschwung in China. Dies sind die wichtigsten Anlagethemen, auf die man 2023 achten sollte, so Luca Paolini, Chefstratege von Pictet Asset Management.
Marktschwankungen vorhersagen? Gespannt die Tagescharts verfolgen? Das nützt nichts. Wir empfehlen einen mittel- bis langfristigen Anlagezeitraum – und dafür ist es höchste Zeit, ein starkes, diversifiziertes Portfolio zusammenzustellen und dabei liquide Mittel in der Hinterhand zu behalten.
Der ehemalige EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sieht die anhaltend hohe Inflation im Euroraum mit Sorge.
Nach Ansicht von Garrett Melson, Portfoliomanager bei Natixis Investment Managers, bestimmt derzeit nur eine Frage das Marktgeschehen: Wo die Fed in ihrem Kampf gegen die Inflation am Ende den Leitzins setzen wird.
Ob für Regierungen, Zentralbanken und die Gesellschaft als Ganzes – die Inflation bleibt das beherrschende Thema weltweit. Ihre anfängliche Einstufung als „vorübergehendes“ Phänomen ist inzwischen der Erkenntnis gewichen, dass sie wesentlich hartnäckiger und weitreichender ist als bislang angenommen.
Die Inflation ist mit voller Wucht zurückgekehrt. Verschärft wird diese Entwicklung durch sprunghaft gestiegene Energiepreise infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine.
Als die US-Inflation zum letzten Mal auf über 9 % stieg, war Ronald Reagan gerade zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt worden. IBM verkaufte seinen ersten Personal Computer mit Microsoft-Software. Und DeLorean Sportwagen aus Edelstahl rollten vom Band.
Die Inflation in der Eurozone hat im Oktober erneut einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise um 10,7 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg in einer ersten Schätzung mitteilte.