Preissprünge bei Energie und steigende Lebensmittelpreise setzen Deutschlands Verbraucherinnen und Verbrauchern zu. Seit Monaten hält sich die allgemeine Teuerungsrate hartnäckig über der Marke von sieben Prozent, auch wenn es zuletzt dank staatlicher Entlastungen etwas Entspannung gab.
Die Inflation hat die in Corona-Zeiten angesammelten Ersparnisse der Deutschen laut Ifo-Institut inzwischen aufgezehrt.
Die Inflation in der Eurozone hat sich im Juli auf hohem Niveau weiter beschleunigt und einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 8,9 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg laut einer zweiten Schätzung mitteilte.
Nachdem die Verbraucher in den letzten zwei Jahren Mühe hatten, Waren zu finden, die sie kaufen wollten, wendet sich nun das Blatt. Die Welt wird bald von Lagerbeständen überschwemmt werden, die die Unternehmen nur schwer absetzen können.
Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Juli erneut etwas abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden in einer ersten Schätzung mitteilte.
Weil immer weniger Unternehmen ihre Preise erhöhen wollen, erwartet das Münchner Ifo-Institut einen allmählichen Rückgang der Inflation in Deutschland.
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel dringt auf ein entschlossenes Vorgehen gegen die Rekordinflation. "Wir können und müssen jetzt alles daransetzen, um zu verhindern, dass sich die aktuell so hohe Teuerung verfestigt", sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt.
Die extrem hohe Inflation birgt nach Ansicht von Bankenpräsident Christian Sewing erheblichen sozialen Sprengstoff.
Die Notenbanken werden derzeit förmlich von immer neuen Höchstständen bei der Inflation überrollt. Kaum hatte die Europäische Zentralbank in ihrer letzten Sitzung publikumswirksam eine zins- und geldpolitische Zeitenwende verkündet, erreichte die Inflation in den USA mit 8,6% ein weiteres 40-Jahreshoch.
Die Inflation wird trotz des Drucks auf die Realeinkommen und die Wirtschaftstätigkeit langfristig höher bleiben. Zu diesem Schluss kommt Peter Becker, Fixed Income Director bei Capital Group.