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BKC Treuhand Portfolio: Ein Erfolgsfonds nach Yale-Art

Bernhard Matthes
Veranstaltungen

Auf der Investment-Konferenz in Berchtesgaden erklärt Bernhard Matthes von BKC Asset Management, weshalb Inflation der größte Feind der Investoren ist und wie der BKC Treuhand Portfolio das Kapital seiner Anleger schützt.

14.08.2024 | 07:15 Uhr von «P. Gewalt und M. von Arnim»

Bernhard Matthes von BKC Asset Management stellte zu Beginn seines Vortrags „Multi Asset nach Yale-DNA statt Monokultur“ die Bank für Kirche und Caritas eG näher vor. Die unabhängige Spezialbank hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1972 auf Multi-Asset-Strategien und nachhaltige Investitionen fokussiert. Ihr exklusiver Kundenkreis besteht hauptsächlich aus gemeinnützigen Stiftungen und kirchlichen Einrichtungen. Für diese ist der Erhalt des Vermögens von zentraler Bedeutung. „Auf einige Investoren wirkt das Anlageziel des „bloßen“ Kapitalerhalts nicht wirklich ambitioniert“, berichtet Matthes. Tatsächlich aber sei das Erreichen des realen Kapitalerhalts über lange Zeiträume hinweg durchaus keine triviale Aufgabe. Denn die Historie sei dabei eindeutig: Der Vermögenserhalt hat viele Feinde. „Das geht los mit Eingriffen in Eigentumsrechte, Kriege, Inflation, Währungsreformen, es geht weiter mit falschen Investments, Kosten der Vermögensbewirtschaftung und verhaltensorientierten Fehlern.“ Die Liste sei lang, der aber weitaus gefährlichste Feind des realen Kapitalgehalts sei ganz ohne Frage die Inflation.

Dabei verweist Matthes auf historische Beispiele, die zeigten, wie politische und gesellschaftliche Instabilität oft durch hohe Inflation ausgelöst wurden. Matthes nennt etwa die Hyperinflation in der Weimarer Republik, die zu massiven sozialen und wirtschaftlichen Verwerfungen führte.

Auch in der jüngeren Vergangenheit, wie etwa während der Ölkrise in den 1970er Jahren, habe eine hohe Inflation zu erheblichen Herausforderungen für Anleger geführt. Matthes weist zudem darauf hin, dass die offizielle Inflationsrate oft die „wahre“ Inflation unterschätze.

Die zentrale Unterscheidung zwischen offiziell ausgewiesener Verbraucherpreisinflation und zuvor herbeigeführter Geldmengeninflation zeige sich im Ausmaß der beiden Kennzahlen seit Euroeinführung. Während die Verbraucherpreise in der Eurozone im Schnitt um etwas mehr als zwei Prozent p.a. angestiegen sind, liege der ökonomisch erlittene Kaufkraftverlust bei 5,5 Prozent p.a.

Die „wahre“ Inflation
Die „wahre“ Inflation

Diese „wahre“ Inflation sei somit die relevante Referenzgröße für den realen Vermögenserhalt. Anleger müssten daher Strategien entwickeln, die über der Inflationsrate liegende Renditen erzielen, um ihre Kaufkraft langfristig zu erhalten. Die Multi-Asset-Strategie nach dem Yale-Modell, die von der BKC adaptiert wurde, biete eine Möglichkeit, der Inflation zu begegnen. Diese Strategie setze auf eine breite Diversifikation über verschiedene Anlageklassen hinweg, um von niedrigen Korrelationen und robusten Portfolios zu profitieren. Durch die Einbeziehung von Aktien, Anleihen und alternativen Anlagen wie Immobilien, Private Equity und Rohstoffen könne das Portfolio widerstandsfähiger gegenüber inflationsbedingten Schwankungen gemacht werden. Insbesondere Sachwerte und inflationsgeschützte Anleihen hätten sich als effektive Absicherungsinstrumente erwiesen.

Alternative Anlagen wie Cat Bonds (Katastrophenanleihen) und Managed Futures böten zudem attraktive Risikoprämien mit geringer Korrelation zu traditionellen Assetklassen. Diese Anlagen könnten helfen, das Portfolio gegen spezifische Risiken wie Naturkatastrophen abzusichern und gleichzeitig stabile Erträge zu generieren. Auch Gold habe sich historisch als verlässliches Instrument zum Schutz gegen realen Kaufkraftverlust bewährt. Gold behalte seinen Wert auch in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit und bleibe stets Eigentum des Anlegers, im Gegensatz zu Bankeinlagen. Matthes betont, dass langfristige Anlagestrategien entscheidend sind, um die Auswirkungen der Inflation zu mildern. Das Edelmetall sei daher auch weiter im Fonds hoch gewichtet.

Matthes betont zudem, dass Anleger eine disziplinierte und faktenbasierte Anlagestrategie verfolgen sollten, anstatt auf kurzfristige Marktschwankungen zu reagieren. Dies beinhalte antizyklisches Handeln, um Emotionen auszuschließen und langfristig stabile Erträge zu erzielen.

Steigerung Portfoliorobustheit
Steigerung Portfoliorobustheit

So ist Matthes daher trotz der langanhaltenden Aktienmarktrally für die Asset-Klasse nicht euphorisch. Im Gegenteil. „Die hohen Bewertungsniveaus der Aktienmärkte mahnen weiter zur Vorsicht,“ sagt Matthes. „Nach der kraftvollen Rally vieler Marktsegmente über die letzten Monate sehen wir die künftigen Ertragsaussichten derzeit eher verhalten.“ So liege das aktuelle Bewertungsniveau des amerikanischen Aktienmarkts auf Basis des Kurs-/Umsatz-Verhältnisses von ca. 2,8 eine langfristige Rendite von unter null Prozent nahe, so Matthes. „Höher war die Bewertung selbst zu Zeiten der Dotcom-Blase Anfang der 2000er nicht.“ Ein Grund: Die Gewinnerwartungen seien trotz konjunkturellem Gegenwind weiterhin historisch hoch. Im Aktienbereich sei daher eine breite Bewertungskorrektur für erforderlich, bevor eine gesamthaft konstruktivere Position eingenommen werden kann.

Gewinnerwartungen
Gewinnerwartungen

Dagegen würden Rentenpapiere nach vielen Jahren wieder attraktiver erscheinen. „Mit dem Wetterumschwung an den Zinsmärkten und der Aussicht auf längere Zeit höhere und vielleicht sogar steigende Zinsen werden sich weiterhin Gelegenheiten bieten, sich höhere Zinsen ins Portfolio zu holen.“ Die Vereinnahmung von sicherem Zinseinkommen mit begrenzten Risiken sei momentan daher eine der aus Rendite-Risiko-Sicht angemessensten Vorgehensweisen.

Dass sich diese langfristig ausgerichtete Multi-Asset-Value-Strategie auszahlt, die auch strenge Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt, zeigen die Ergebnisse der vergangenen Jahre. So hat das Analysehaus FondsConsult in der Stiftungsfonds-Studie 2023 das BKC Treuhand Portfolio mit der 1,7 bewertet. Der Fonds der Bank für Kirche und Caritas Asset Management platzierte sich damit auf Rang 3 von insgesamt 15 analysierten Stiftungsprodukten.

Peergroup-Vergleich
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