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Der TiAM FundResearch Wochenrück- und -ausblick.
Kolumne

Jetzt durchstarten mit den Nifty Magnificent EUROSTARS BRICS

TiAM FundResearch blickt auf die Woche zurück und gibt einen Ausblick auf die kommenden Tage. Diesmal im Fokus: die „Magnificent 7“ und andere Kreationen.

15.07.2024 | 07:15 Uhr von «Matthias von Arnim»

Rückblick auf die vergangene Woche

Am Freitag vergangener Woche hat die Fondsgesellschaft AEGON Asset Management eine interessante Analyse veröffentlicht: Die Aktien der europäischen Unternehmen Novo Nordisk, ASML, LVMH, Ferrari, Adyen, Schneider Electric und Hermes haben demnach im Durchschnitt seit Anfang 2020 auf Jahresbasis 30% zugelegt. Das ist vergleichbar mit der sehr starken Performance der sogenannten „Magnificent 7“. Damit sind die Unternehmen Microsoft, Apple, Nvidia, Alphabet, Meta, Amazon und Tesla gemeint, deren Aktienkurse in den vergangenen Jahren durch die Decke gegangen sind. Die oben genannten europäischen Aktientitel seien nicht nur auf Augenhöhe, sondern wiesen bei vergleichbarer Performance sogar eine geringere realisierte Volatilität (23%) aus als die „Magnificent 7“ (30%). Und weil diese Gruppe europäischer Durchstarter so wunderbare Kennzahlen aufweist, hat AEGON AM auch gleich einen eingängigen Namen für sie parat: Portfoliomanager Jordy Hermanns, der die Analyse veröffentlicht hat, nennt sie EUROSTARS.

Einmal abgesehen davon, dass es schon ein EU-Förderprogramm für kleine und mittelgroße Unternehmen und eine Hotelkette mit diesem Namen gibt, ist EUROSTARS immer noch besser als NALFASH oder ähnliche Kombinationen aus den Anfangsbuchstaben der betreffenden Aktien. Aus demselben Grund nennt man die „Magnificent 7“ ja auch nicht MANAMAT – obwohl das einem schon etwas besser über die Lippen ginge als NALFASH.

Die EUROSTARS also verdienten mehr Aufmerksamkeit, findet Hermanns. Sie seien sogar noch interessanter als die sieben US-Riesen. Denn im Gegensatz zu den techniklastigen „Magnificent 7“ deckten die EUROSTARS ein breiteres Spektrum an Sektoren ab, vom Gesundheitswesen und Luxusgütern bis hin zur Automobil- und Industrietechnologie. Diese ausgewogene Zusammensetzung würde den EUROSTARS nicht nur zu einem beeindruckenden Gegenstück zu den „Magnificent 7“ der USA machen, sondern auch zu einem wichtigen Bestandteil eines gut diversifizierten globalen Anlageportfolios, so Hermanns.

Das klingt auf jeden Fall besser als "Wir haben einfach mal einen Haufen europäischer Aktien herausgesucht, die zuletzt sehr gut performt haben und eine möglichst niedrige Volatilität aufweisen. Und dann haben wir sie in einen Aktienkorb geschüttet und dem Ganzen einen Namen gegeben". Dabei ist dieses Prinzip sehr schlau, um eine Überperformance-Gruppe zu entwerfen. Denn schaut man sich dann die Kursentwicklung des Korbes in der Rückbetrachtung an, kommt genau das heraus, was man vorher schon hineingepackt hatte. Perfekt.

Man entgeht damit auf jeden Fall der Gefahr der falschen Prognose. In den vergangenen Jahrzehnten wurden ja auch schon spannende Buchstabenkreationen geschaffen und als Namensbestandteil oder sogar Indizes in Fonds und ETFs vermarktet. Die Nifty Fifty, die Next Eleven oder auch BRICS seien hier genannt. Bei diesen Schöpfungen hoffte man auf den Effekt der sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Man erschuf einen Markt, um dann die passenden Produkte zu vermarkten. Das funktionierte zwar für die Emittenten. Doch aus Anlegersicht hat es sich kaum gelohnt, hier investiert zu sein. Die Nifty Fifty-ETFs performten gut, aber nicht herausragend. Mit dem Kauf wesentlich günstigerer MSCI-World-ETFs wären Anleger in etwa gleich gut gefahren. Mit einem einfachen Indien-ETF hätten sie die NF50-Produkte sogar weit hinter sich gelassen. Und die Next Eleven- sowie BRICS-Produkte waren, das muss man so sagen, für Investoren eine einzige große Enttäuschung. Mal abgesehen davon, dass die BRICS-Gruppe seit dem 1. Januar 2024 mit der Aufnahme von Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten ja eigentlich BRICSAAAISV heißen müssten. So geht es eben manchmal, wenn eine simple Anlage-Idee politisch aus dem Ruder läuft.

Da ist es doch besser, Aktiengruppen zu erfinden, deren Titel bereits so gut performt haben, dass sich der Erfolg schon bei Erfindung des Vermarktungs-Namens durch die Rückbetrachtung beweisen lässt. Das ist gar nicht so schwer.  Beispiele könnten sein: Die „Leo Alk Metal Group“. Klingt ein wenig nach Hardrock und hat auf jeden Fall mehr Sex als ZRKALVR. Damit sind die Aktien von Zealand Pharma, Rolls Royce, Kongsberg Gruppen, ALK-Abelló, Leonardo, Vistry Group und Rheinmetall gemeint. Alle genannten Aktien entstammen dem Stoxx Europe 600 Index und haben in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 100 Prozent an Wert zugelegt. Zealand Pharma (+302%) und Rolls Royce (+208%) können es sogar locker mit Nvidia (+194%) aufnehmen.

Ein anderes Beispiel: die fünf Performance-Spitzenreiter im NASDAQ Composite Index. Die Aktien von Soluna, TOP Ships, Phunware, Alarum Technologies und Neximmune haben allesamt in den vergangenen zwölf Monaten mehr als eintausend Prozent Kurswachstum vorzuweisen. Soluna Holdings stellt mit einem Kursplus von 2.250 Prozent dabei alle anderen vier nochmal in den Schatten. Namen für die NASDAQ-Durchstarter könnten beispielsweise „The Incredible 5“ oder "The Five Stock Rockets" lauten. Oder so. Vorschläge werden nicht angenommen. 

Fazit: Die Aktien der „Leo Alk Metal Group“ und der „The Incredible 5“ rocken derzeit die Börse. Die Redaktion hat es überprüft und sich die Jahres-Charts angesehen. Überraschendes Ergebnis: Tatsächlich sind die durchschnittlichen Kurszuwächse der beiden Aktiengruppen überdurchschnittlich gut. Wow. Jetzt kaufen!

Interessante Termine der kommenden Woche

Von Montag bis Donnerstag findet das „Dritte Plenum“ der Kommunistischen Partei Chinas statt. In jener dritten von sieben Plenarsitzungen einer Legislaturperiode legen die Top-Kader der regierenden Kommunistischen Partei Chinas bis zum 18. Juli Reform- und Wirtschaftsvorhaben fest. Angesichts der durchwachsenen Konjunkturdaten, der schweren Immobilienkrise, der beunruhigenden Arbeitslosenzahlen und des schwachen Konsums sind die Erwartungen an die Regierung hoch, Lösungen für die Probleme der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu finden. Dass das dritte Plenum des amtierenden 20. Zentralkomitees der KP, dem größten Entscheidungsorgan der Partei, erst jetzt zusammenkommt, sorgte bei Beobachtern für Verwunderung. Eigentlich hätte es schon im vergangenen Herbst stattfinden sollen. Die Gründe für die Verzögerung sind bislang unklar.

Mittwoch, Donnerstag und Freitag tritt Taylor Swift im Rahmen ihrer Eras-Tour in Swiftkirchen auf. Die Stadt Gelsenkirchen wurde für diesen Zeitraum offiziell auf diesen Namen umgetauft und die Ortsschilder dafür ausgetauscht. Kein Witz. Auch in unserer Redaktion wird derzeit diskutiert, ob wir nun alle Taylor-Swift-Termine standardmäßig in unseren Wirtschaftskalender aufnehmen und veröffentlichen sollten. Schließlich ist die Dame wirtschaftlich bedeutender als die viele Staaten auf diesem Planeten.

Am Donnerstag verkündet die Europäische Zentralbank vermutlich, dass sie die Leitzinsen noch nicht senken wird. Derzeit erwartet niemand etwas anderes. Es gibt keine neuen Projektionen zu Wachstum und Inflation. Also gibt es auch keinen Grund für die EZB, ihre Kommunikation zu ändern. Der Einlagensatz dürfte damit bei 3,75 Prozent bleiben. Langweilig. Auch nicht viel spannender wird der Abschluss des Nominierungsparteitages der US-Republikaner in Milwaukee. Auf dem viertätigen Parteikonvent wird der Kandidat der Republikaner für die Präsidentschaftswahl am 5. November gekürt. So viel lässt sich schon vorhersagen: The winner is… Lassen wir das. Man hört den Namen schon jetzt viel zu oft und wird sich wohl bald wieder daran gewöhnen müssen, ihn täglich in den Nachrichten zu sehen. Kinn nach oben, Lügen und Hass auf der Zunge.

Am Freitag veröffentlicht das Statistische Bundesamt den Erzeugerpreisindex (PPI) für Deutschland. Der PPI misst die durchschnittliche Preisveränderung von Rohstoffen, die von den Produzenten in Deutschland gekauft wurden. Seit zwei Jahren bereits geht die Teuerungsrate bei den Erzeugerpreisen zurück. Seit einem Jahr sinken die Preise sogar im Vergleich zum Vorjahr, zuletzt im Juni um 2,2 Prozent.

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