Der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust vergleicht in seiner
neuen Untersuchung die Entwicklung des Goldpreises mit der von globalen
Goldminenaktien sowie dem weltweiten Aktienindex MSCI World. Für die
Goldminenaktien verwendet Pascal Kielkopf den Index des Datenanbieters
Datastream, für alle Basiswerte die Total-Return-Reihen, vor dem Jahr 2001 in
D-Mark, danach in Euro. Der Zeitraum der Analyse umfasst mehr als 50 Jahre: von
Anfang 1974 bis Ende 2024.
- „Auf den ersten Blick
erscheinen Goldminenaktien tatsächlich als das bessere Investment: Während
der Goldpreis seit 1974 um 5,6 Prozent p.a. zulegte, kamen die Minenaktien auf
ein Plus von 6,5 Prozent pro Jahr.“
- „Allerdings ging diese
Outperformance mit einer signifikant höheren Volatilität einher: Während
Gold um 18,5 Prozent schwankte, lag dieser Wert bei den Minenaktien bei 31,8 Prozent.
Zum Vergleich: Der MSCI World kam gerade mal auf 15,2 Prozent.“
- „Zudem fällt auf, dass die
bessere Entwicklung der Goldminenaktien vor allem auf die lange Phase von
Mitte der 1980er Jahre bis zur Finanzkrise zurückzuführen ist.“
- „Seit dem Jahr 2007 haben
sich die Goldminenaktien deutlich schlechter entwickelt: Während der
Goldpreis seitdem um 9,7 Prozent p.a. zulegen konnte, gewannen die Minenaktien
nur 2,2 Prozent p.a.“
- „Auch zuletzt konnten die
Minenaktien nicht mithalten: Während sich der Goldpreis in den vergangenen
fünf Jahren fast verdoppelt hat, konnten die Minenaktien nur halb so viel
zulegen.“
Was können Anleger aus der Analyse lernen?
- „An der geringen
Korrelation des Goldpreises zum MSCI World von lediglich 11 Prozent zeigt sich,
dass Gold zur Portfoliodiversifikation gut geeignet ist.“
- „Bei Goldminenaktien liegt
die Korrelation zum MSCI World bei 24 Prozent, was die stärkere Abhängigkeit von
der allgemeinen Aktienmarktentwicklung zum Ausdruck bringt.“
- „Auch wenn Goldminenaktien
tendenziell am Goldpreis hängen, spielen branchenspezifische Faktoren wie
die Explorations- und Abbaukosten, politische Konflikte in den
Förderländern sowie die allgemeine Entwicklung des Aktienmarktes meist
eine deutlich größere Rolle als der reine Goldpreis.“
- „Für eine wirksame
Absicherung von Portfolios erwiesen sich Goldminenaktien in der
Vergangenheit als weniger geeignet. Während Goldminenaktien teilweise mit
den globalen Aktienmärkten fielen, konnten sie in anderen Phasen den
Goldpreis zwar übertreffen, jedoch ohne die gewünschte Stabilität zu
bieten.“
- „Zur Verbesserung der
Portfoliodiversifikation und Reduktion der Volatilität sollten Anleger
lieber direkt auf den Goldpreis setzen – beispielsweise über Xetra-Gold
oder den direkten Kauf des physischen Edelmetalls.“
Und wie geht es mit dem Goldpreis weiter? Christian Subbe,
Chief Investment Officer von HQ Trust, sieht derzeit einige Gründe, die für
eine anhaltend hohe Goldnachfrage sprechen:
- „Gold ist mehr als ein
Krisenhedge, der zur Diversifikation eines Portfolios beiträgt.“
- „Die
Zentralbanken haben zuletzt ihre Nachfrage nach Gold ausgeweitet. Vieles
deutet auf eine Fortsetzung dieses Trends hin.“
- „Niedrigere
Zinsen reduzieren die Opportunitätskosten, was sich ebenfalls positiv auf
die Goldnachfrage auswirkt.“
- „Gold
wird vor dem Hintergrund der weltweit steigenden Verschuldung zunehmend
als Alternative zu Staatsanleihen gesehen.“
- „Die
Nachfrage nach physischem Gold steigt mit einem sich verbreiternden
Wohlstand in den Emerging Markets.“ (pg)
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