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Börsenrekorde im Realitäts-Check

Der TiAM FundResearch Wochenrück- und Ausblick
Konjunkturdaten

Die US-Notenbank Fed startete am vergangenen Mittwoch ihren Zinssenkungszyklus mit einem Paukenschlag, der den Börsen weltweit Rückenwind verlieh. Diese Woche steht eine Reihe von Konjunkturdaten an, die die Investoreneuphorie auf den Prüfstand stellen.

23.09.2024 | 08:30 Uhr

Rückblick auf die vergangene Woche

Mit dem Zinsschritt der Fed haben sich nicht nur die kurzfristigen Aussichten verbessert. Auch die Chancen auf ein starkes Schlussquartal sind gestiegen. „Wenn das Aktienbarometer per Ende September Kursgewinne auf der Uhr hat, dann fällt die Performance im vierten Quartal sogar noch besser aus", stellt der technische Analyst Jörg Scherer von HSBC mit Blick auf die Statistik fest. „Seit 1988 war das 21 Mal der Fall und hatte in den letzten drei Monaten des Jahres Kursgewinne von im Durchschnitt 8,45 Prozent zur Folge."

Doch nicht nur der bisherige Anstieg im September macht Mut. Auch andere Erfahrungswerte stützen Hoffnungen auf ein starkes Aktienjahr. So verweist Scherer auf eine üblicherweise gute Kursentwicklung in den Jahren der Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten.

Bei allem Grund zur Zuversicht gibt es aber auch Argumente, die gegen überschäumenden Optimismus sprechen. Da ist zunächst einmal das bereits erreichte Kursniveau. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, verweist in diesem Zusammenhang auf die damit eingepreiste Erwartungshaltung an den Finanzmärkten. „Hier hatte sich schon lange im Voraus der Konsens gebildet, dass die Geldpolitik im Sommer oder im Herbst mit Lockerungen beginnen würde."

Hinzu kommt die Konkurrenz durch die Anleihemärkte, die nach Jahren der Magerzinsen wieder attraktivere Anlagemöglichkeiten bieten und damit einen Teil des Anlegervermögens anziehen könnten.

Quelle: Trading Economics

Gerade die sinkenden Leitzinsen könnten als Einladung zu Investitionen in festverzinsliche Papiere verstanden werden, wie Analyst Jes Herdack von der Weberbank betont: „Wir bleiben bei unserer Empfehlung, die aktuellen Renditeniveaus für Investitionen in Anleihen mit mittleren bis längeren Laufzeiten zu nutzen, bevor sie in Folge der vor uns liegenden Notenbankentscheidungen wieder sinken". Der Zeitpunkt dafür sei gerade jetzt günstig, denn „über den Kauf von festverzinslichen Anleihen kann man sich das aktuelle Zinsniveau für längere Zeit sichern".

Zudem könnten weitere negative Nachrichten von der Konjunktur die Euphorie am Aktienmarkt bremsen. Das Zeug dazu hat besonders der am Dienstag anstehende Ifo-Geschäftsklimaindex, der ein düsteres Bild der deutschen Wirtschaft zeichnen dürfte. „Nach Sentix- und ZEW-Klima setzt auch das Ifo-Geschäftsklima im September seinen Abwärtstrend fort" prognostiziert Volkswirt Kater. "Schwache Konjunkturindikatoren, abwärtsrevidierte Konjunkturprognosen und unklare Perspektiven lasten auf der Unternehmensstimmung."

Quelle: Trading Economics

Wichtige Termine der kommenden Woche

Am Montag stehen die Einkaufsmanagerindizes im Vordergrund. Für die Industrie erwarten die Analysten der Commerzbank sowohl für Deutschland (von 42,4 auf 42,0) als auch für den Euroraum (von 45,8 auf 45,5) einen weiteren Rückgang. In den USA soll es mit dem Industrie-Einkaufsmanagerindex (Montag) dagegen weiter nach oben gehen. Am gleichen Tag werden die von der Deutschen Börse bekanntgegebenen Indexänderungen vom 4.9.24 wirksam:Im MDAXwerden Hypoport und Schott Pharma neu berücksichtigt, dafür fallen Encavis und Evotec raus. In den SDax wird die Deutsche Euroshop aufgenommen, dafür fällt die krisengeschüttelte Baywa raus.

Am Dienstag wird der ifo Geschäftsklima-Index für den Monat September veröffentlicht. Experten gehen von einem leichten Rückgang des Konjunkturbarometers aus.

In den USA steht am Dienstag das US-Verbrauchervertrauen im Mittelpunkt. Hier gehen die Analysten der Commerzbank von einer stabilen Entwicklung aus

Am Mittwoch folgen die Banken mit ihrer ebenfalls wohl wenig rosigen Konjunkturprognose für Deutschland.

Am Donnerstag folgt mit der Veröffentlichung des DIW-Konjunkturbarometers des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ein weiterer wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands in dieser Woche.

Am Freitag steht die Konsumfreudigkeit der Verbraucher hierzulande und in den USA im Fokus. In Nürnberg stellt Konsumforschungsinstitute GfK und NIM ihre monatliche Studie zum Konsumklima in Deutschland vor. In den USA erden die Daten zu den US-Konsumausgaben für den August veröffentlicht, die wie schon im Vormonat nochmals zugelegt haben dürften. (dpa-afx/Trading Economics/pg)

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