In der Regel sind es Volkswirte, die in Marktausblicken ihre Sicht der wirtschaftlichen Entwicklung bestimmter Regionen darstellen.
Den Hintergrund dieses vierteljährlichen Rückblicks bildet leider nach wie vor die Tragödie des anhaltenden Krieges in der Ukraine mit ihren Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Markt. Da der Krieg nun bereits über sechs Monate andauert – und kein greifbares Ende in Sicht ist – könnte er zusehends als „normaler“ Faktor gewertet werden. Aber derzeit erschüttern seine Auswirkungen weiterhin die Märkte.
Mit Blick auf die einzelnen Assetklassen erläutern Peter van der Welle, Strategieexperte für Multi Asset, und seine Kollegen beim Asset Manager Robeco ihre Renditeerwartungen bis 2027.
Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst der Inflation. Die Preissteigerungen sind mit 9,1% im August so hoch wie nie seit Bestehen der Eurozone. In ihrem Statement zur letzten EZB-Sitzung am 08.09.2022 geht die EZB von weiter erhöhtem Preisdruck über die nächsten beiden Jahre aus.
Die zweite Augusthälfte war für die Börsen schwierig. Das lag v.a. an der Verschärfung der Energiekrise und dem Vorrang für Inflationsbekämpfung vor Wachstum und Arbeitsmarkt für die Zentralbanken.
Sowohl die USA als auch Asien bieten derzeit attraktivere Chancen für Investoren als Deutschland und Europa. Das liegt vor allem an der Verunsicherung über die weitere Energiepreisentwicklung und die damit verbundenen Belastungen für die deutsche und europäische Wirtschaft.
Eine weiche Landung der Weltwirtschaft erscheint zunehmend unwahrscheinlich. Somit drohen risikoreicheren Anlageklassen weitere Rückgänge.
Zu wissen, wie es tatsächlich um die US-Konjunktur steht, ist der Schlüssel zur Einschätzung der Risiken in den kommenden Monaten, meint Multiasset-Investor Colin Graham.
Laut Luca Paolini, Chefstratege bei Pictet Asset Management, „wird eine sanfte Landung der Weltwirtschaft immer unwahrscheinlicher. Das bedeutet, dass risikoreichere Anlageklassen weitere Rückgänge erleben könnten.“
Die Immobilienpreise in den USA laufen seit Mitte 2020 steil nach oben. Der Häusermarkt verzeichnete gemessen am Case Shiller Hauspreisindex Preissteigerungen von rund 20% im Vergleich zum Vorjahr.
Im ersten Halbjahr 2022 erzielten die Aktien- und Anleihemärkte negative Renditen. Die Anleger mussten sich den Rohstoff- und Devisenmärkten zuwenden, um überhaupt Erträge zu erwirtschaften.