In der Regel sind es Volkswirte, die in Marktausblicken ihre Sicht der wirtschaftlichen Entwicklung bestimmter Regionen darstellen.
„Die Unternehmen sind in guter Verfassung und werden die von uns erwartete leichte Rezession in den USA gut überstehen“, schreibt Craig Burelle, Makrostratege der US-amerikanischen Investmentgesellschaft Loomis Sayles in seinem aktuellen Marktausblick.
Aktien sind weiterhin anfällig für eine Welle von Gewinnwarnungen, insbesondere in den USA und Europa.
Dieses Jahr hat mit einem schwierigen Start für nachhaltige Anlagen begonnen: Der Russland-Ukraine-Konflikt, der Superzyklus im Energiesektor und die grüne Prämie haben nachhaltige Investments massiv unter Druck gesetzt.
Nach einem von Inflation, drohender Rezession und dem anhaltenden Russland-Ukraine-Krieg geprägten ersten Halbjahr konnten sich die Märkte im Juli etwas erholen. Der US-Aktienmarkt bietet weiterhin das bessere Chance-Risiko-Verhältnis. Und profitable Unternehmen sind Trumpf.
Laut Luca Paolini, Chefstratege bei Pictet Asset Management, „ist Japan ein Lichtblick am globalen Aktienmarkt, da die Schwäche des Yen den japanischen Unternehmensgewinnen Rückenwind verleiht".
Die Welt wird nach wie vor von den durch die COVID-Krise ausgelösten Verwerfungen dominiert. Hierzu gehören Unterbrechungen der Versorgungskette, Nachfrageschwankungen, fiskalische und geldpolitische Konjunkturprogramme, angespannte Arbeitsmärkte sowie Inflationsdruck. Hinzu kommen die zusätzlichen Folgen des Krieges in der Ukraine.
Der S&P500 rutschte letzten Monat in Baisse-Territorium ab, als der Markt sich auf eine schnellere und stärkere Straffung der geldpolitischen Zügel einstellte.
"Besser als eine quälend lange Stagflation"
Nach einem die Anlegernerven strapazierenden ersten Halbjahr und angesichts sich eintrübender Konjunkturperspektiven in den Industrieländern würde die Vorsicht wohl zu einem Ausstieg aus Risikowerten mahnen, bis sich die Lage wieder beruhigt hat. Aber ist Vorsicht immer ein guter Ratgeber?
Die nächsten Monate werden darüber entscheiden, welche Zinssätze die Märkte von einer Straffung der Geldpolitik erwarten sollten.