In der Regel sind es Volkswirte, die in Marktausblicken ihre Sicht der wirtschaftlichen Entwicklung bestimmter Regionen darstellen.
Wie die meisten anderen Risikoanlagen hatten auch Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern (Emerging Markets, EM) 2022 einen schwierigen Jahresauftakt. Am stark verschuldeten Immobilienmarkt in China sind kaum Anzeichen für eine Bodenbildung zu beobachten.
Eines ist klar: Die Aussichten für die Aktienmärkte haben sich seit Anfang des Jahres deutlich verschlechtert. Nicht nur auf die globalen Wachstumsaussichten wirkt sich eine höher als erwartet ausfallende Inflation negativ aus, sondern ebenso auf Anleihen und möglicherweise auch auf Aktien.
Die Aktienmärkte fielen im ersten Quartal, nachdem die Invasion Russlands in der Ukraine die Wachstumsaussichten destabilisierte, die Sorgen über steigende Zinsen verstärkte und geopolitische Risiken auslöste.
Da der Krieg zwischen Russland und der Ukraine nun schon zwei Monate andauert, steigen die Erwartungen einer weiteren Abkühlung des Wirtschaftswachstums und einer höheren Inflation.
Anhaltende Inflationsschocks, die Unsicherheit bezüglich der Zinsen und das Aufkommen der neuen Omikron-Variante des Covid-19-Virus dürfen in den nächsten 12 Monaten für ein schwierigeres Anlageumfeld sorgen. Dennoch besteht bei einem Blick über die Schlagzeilen hinaus zu Beginn des Jahres 2022 weiterhin Grund für Optimismus.
Die Zentralbanken haben die geldpolitischen Zügel angezogen. Die Federal Reserve (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) haben ihre Inflationsprognosen für 2022 auf 4,3% bzw. 5,1% erhöht.
Frédéric Leroux, Mitglied des Strategic Investment Commitee von Carmignac, erläutert die wirtschaftlichen und finanziellen Konsequenzen des Kriegs in der Ukraine für Anleger.
In einer Sache waren sich die Anlageexperten der Allianz-Vermögensverwaltertochter PIMCO nach eigenen Angaben sofort einig, als sie sich zum jüngsten vierteljährlichen zyklischen Forum versammelten:
Drei Wochen dauert der Krieg Russlands gegen die Ukraine mittlerweile an. Vergleicht man die Börsenkurse vom 24. Februar, dem letzten Tag vor dem Angriff, mit heute, so haben die westeuropäischen Standardindizes nur zwei bis drei Prozent verloren, während ihre US-amerikanischen Pendants sogar um etwa den gleichen Betrag im Plus liegen.
Die Corona-Krise ist noch nicht ganz überwunden, da droht der Weltwirtschaft bereits eine neue Krise: Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die Wirtschaftssanktionen vor allem der westlichen Länder gegen Russland haben aufgrund von tatsächlichen und befürchteten Lieferbeschränkungen zahlreiche Rohstoffpreise in die Höhe schnellen lassen.